Die Seele der klassischen Musik ist unsterblich
Meringer Kolpingkapelle bietet „Verwandlung und Sagenhaftes“. Für Neues sorgt ein altbekanntes Gesicht
Mering Freie Sitzplätze gibt es keine mehr, als die 65 Musiker der Kolpingkapelle Mering den Konzertsaal der Ambérieuhalle betreten. Knapp 400 Zuschauer sind es, die nun auf den Mann des Abends blicken: Orchesterleiter Philipp Kufner. Er wartet, bis das Publikum still ist, ehe er seinen Dirigentenstab schwingt und das Ensemble zur Ouvertüre aus dem Stück „Don Pasquale“ansetzt. Ein Einstieg, welcher tonangebend für das gesamte Konzert ist.
Denn als Kufner sich vor einigen Monaten Gedanken für das Motto des diesjährigen Herbstkonzerts entschied, hatte er ein konkretes Ziel: „Ich wollte kraftvolle, bereits bestehende Werke in meine eigene Sprache umwandeln.“
Zur Arbeit eines guten Komponisten gehöre es, durch Einfluss einer persönlichen Note neue Variationen zu erschaffen. „Zur Orientierung bei der Mottowahl habe ich mir zwei Hauptwerke ausgesucht, aus denen sich dann ein Thema kristallisierte“, erklärt Kufner, der bereits seit 20 Jahren als Dirigent der Kolpingkapelle wirkt.
Eines dieser Leitstücke waren die „Symphonischen Metamorphosen“aus der dritten Sinfonie von Camille Saint-Saëns aus dem Jahr 1886, eine Widmung an Franz Liszt. Ein recht altes Stück, welches auch nach über hundert Jahren noch interpretiert wird. „Für mich sind die Werke von Mozart, Verdi und Co. einfach zeitlos“, meint der Orchesterleiter. „An aktuelle Hits von DJs wie Felix Jaehn wird sich in 100 Jahren keiner mehr erinnern, aber die Seele der klassischen Musik ist unsterblich.“
Doch nicht nur die Leidenschaft des Dirigenten ist spürbar, wenn die Musiker der Kolpingkapelle schwere Stücke wie die „Saga Candida“von Bert Appermont spielen, welche von den Hexenverfolgungen im 16. Jahrhundert handelt.
„Trotz kurzer Vorbereitungsdauer liefen die Proben reibungslos ab“, so Kufner. „Mein Team und ich lieben die Herausforderung.“