Eine ganze Familie rockt
Mit der Feelings Revival Band treten die Machs in der Mehrzweckhalle zugunsten der Meringer Kindertagesstätten auf. Manchmal geht es im Bandraum heiß her
Mering/Kissing Wenn Angelika und Gerhard Mach aus Kissing erzählen, dass sie gemeinsam mit ihren Söhnen Stefan und Dominik und deren Freund Thomas Musik machen, bekommen sie oft zu hören: „Ach, Stubenmusi, oder?“Davon sind die fünf Musiker aber weit entfernt. Familie Mach, und dazu zählen sie auch Thomas Slupp, macht genau das Gegenteil von Volksmusik: Pure Rockmusik ertönt aus dem Proberaum im Keller. Dass sie ein gut eingespieltes Team sind und auf eine lange Erfahrung als Musiker zurückblicken können, stellen sie am Samstag, 25. Dezember, beim Benefizrockkonzert für die Kindertagesstätten in Mering unter Beweis.
Wer Gerhard Mach im Alltag begegnet, denkt zunächst nicht daran, dass der Kissinger Architekt im Privatleben ein Rockmusiker ist. „Dabei ist es gerade die Musik, die ich brauche, wenn ich nach einem Tag voller Gespräche mit Behörden, Auftraggebern und Kollegen nach Hause komme“, schildert der 58-Jährige. Er hat bereits als Jugendlicher angefangen, Musik zu machen. „Mit meinen Freunden war ich bei einem Konzert der Bambinos, das war in den 80er-Jahren eine populäre Tanzband hier in der Region“, blickt Mach zurück. Schnell waren sich die Burschen einig: „So etwas wollen wir auch machen.“Schon wenige Monate später spielten sie 1985 beim Faschingsball in Kissing. „Wir waren so schlecht, dass keiner von uns dachte, dass das Zukunft hat“, erzählt sie und lacht.
Im Laufe der Jahre wurde er ein immer versierterer Gitarrist und machte sich mit seiner Tanzband Feelings einen Namen. Irgendwann beschloss Mach: „Tanzmusik, jedes Wochenende wo anders – das ist nicht mein Traum.“Es wurde ruhiger, doch Zeiten ohne Musik gab es bei ihm nie. „Das hätte ich gar nicht ausgehalten.“
Als er sein Haus in Mergenthau bei Kissing baute, hatte er sich schon von Anfang an einen Probenraum miteingeplant. Und so war es fast logisch, dass auch seine drei Kinder Musik machten. „Die ka- men ja an den vielen Instrumenten gar nicht vorbei“, sagt Mach.
Sie selbst singt für ihr Leben gern und kommt ebenfalls aus einer musikalischen Familie. Die beiden Söhne Stefan (22 Jahre) und Dominik (29 Jahre) gründeten mit ihrem Freund Thomas Slupp (26 Jahre) zunächst eine eigene Band und probten auch erst in Mering, doch nach mehreren Stationen, landeten sie schließlich in der Familienband der Machs, die mittlerweile unter dem Namen Feelings Revival Band seit 2009 in dieser Besetzung besteht.
„Am Anfang haben die Eltern noch die Stilrichtung vorgegeben, doch mittlerweile liegt das schon eher in unserer Hand“, sagt Stefan, der in der Band hinter dem Schlagzeug sitzt. Von der Tanzmusik hat sie die Feelings Revival Band mittlerweile vollkommen verabschiedet. „Mit uns kamen auch neben Rolling Stones und CCR auch AlternativeBands wie zum Beispiel Greenday ins Repertoire“, schildert Thomas Slupp, der nach Anfängen am Klavier mittlerweile Bass spielt.
Wichtig ist Gerhard Mach: „Auch wenn wir eine Coverrockband sind, wir geben jedem unserer Stücke eine ganz spezielle eigene Note.“Es werde nicht einfach das Original nachgespielt. „Das macht nämlich den Reiz aus, dass wir unsere Version entwickeln“, schildert Mach.
Und diese Entwicklung findet immer Dienstagabend im Proberaum der Machs statt: „Da sind wir alle ganz konsequent, und jeder kommt zum Probentermin.“Denn mittlerweile leben die Kinder, bis auf Stefan, nicht mehr im Haus, und so sei es wichtig, einen festen Termin zu haben.
Im Proberaum selbst, heißt es dann für die Jungs auch nicht mehr Mama und Papa, sondern Angelika und Gerhard, denn alle sind gleichberechtigt. „Da muss man dann schon mal aushalten, dass der Sohn oder der Freund der Kinder sagt, der Ton ist falsch, der Einsatz zu spät, oder wir wollen Alternative-Rock spielen“, schildern Angelika und Gerhard Mach. Auch sein ältester Sohn Dominik spielt E-Gitarre. Konnte der Vater ihm am Anfang noch etwas beibringen, so ist es heute „eher umgekehrt“, sagt Dominik mit einem Lachen. Das lässt der Vater aber nicht auf sich sitzen: „Ach, bei so manchem Rock-’n’-Roll-Lauf lasse ich die Jungen alt ausschauen.“
Mit dem Benefizkonzert betreten die fünf Musiker Neuland: „In der Mehrzweckhalle waren wir noch nie.“Sie hoffen, dass viele Besucher kommen und damit die Meringer Kindertagesstätten unterstützen. „Sämtliche Eintrittsgelder fließen in die Kindertagesstätten“, verspricht Gerhard Mach, der als Architekt den Umbau der Kindereinrichtungen an der Schlossmühlstraße und der Kanalstraße betreut hat.
Am Anfang gaben die Eltern die Stilrichtung vor