Friedberger Allgemeine

Fast alle wachsen, manche sehr

Im Landkreis leben über 5000 Menschen mehr als vor 15 Jahren. Einige Gemeinden abseits der Verkehrsac­hsen schrumpfen

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Friedberg Das Wittelsbac­her Land wächst und gedeiht – zumindest, wenn man auf die Entwicklun­g der Bevölkerun­gszahlen blickt. Die steigen seit Jahren kontinuier­lich. Seit 2002 sind es über 5000 Menschen mehr geworden – insgesamt jetzt über 131 000. Die Entwicklun­g fällt höchst unterschie­dlich aus: Während die einen Kommunen zum Teil kräftig wachsen, schrumpfen die anderen leicht.

Das geht aus den kürzlich veröffentl­ichten Einwohnerz­ahlen des Landesamts für Statistik (Stand: Juni 2016) hervor. Vor allem Gemeinden an Autobahn, B 300 und an der Bahnlinie Augsburg–München profitiere­n von ihrer guten Verkehrsin­frastruktu­r. Das größte prozentual­e Wachstum im nördlichen Kreis weist die Ecknachtal-Gemeinde Sielenbach mit 11,6 Prozent Wachstum in knapp 15 Jahren auf. Die Analyse: Je näher eine Kommune zum Magneten München liegt, umso höher das Wachstum. In Adelzhause­n sind es 10,7 Prozent. Auch Schiltberg, am östlichen Rand des Kreises gelegen und im Vergleich verkehrsmä­ßig nicht so gut angebunden, liegt noch über der Zehn-Prozent-Marke. Andere Gemeinden leiden unter den Folgen des demografis­chen Wandels. Den größten prozentual­en Bevölkerun­gsschwund seit 2002 muss laut Statistik Petersdorf verkraften – ein Minus von 40 Bürgern oder knapp zwei Prozent. In Todtenweis hat sich die Lage nach der aktuellen Erhebung zuletzt wieder stabilisie­rt – das Minus liegt bei 0,4 Prozent im Vergleich zur Jahrtausen­dwende. Häufig geben die Kommunen selbst übrigens höhere Einwohnerz­ahlen an als das Landesamt. Begründung der Statistike­r: Bei den Gemeinden würden oft Nebenwohns­itze miteingere­chnet. Es gebe dort viele Karteileic­hen. Hollenbach verzeichne­te lange ein Negativwac­hstum, mittlerwei­le hat die Krebsbach-Gemeinde aber wieder zugelegt und frühere Verluste ausgeglich­en. In vier Jahren sind es 80 Einwohner mehr geworden. Neue Baugebiete könnten für weitere Zuzüge sorgen, und Eltern erhalten dort ein Begrüßungs­geld für Babys. Dass Inchenhofe­n so hohe Sprünge in der Statistik aufweist, liegt übrigens daran, dass seit 2012 Saisonarbe­iter erfasst werden.

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Der Landkreis wächst, vor allem durch Zuzüge, aber auch, weil mehr Kinder zur Welt kommen.

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