Friedberger Allgemeine

Sie entschied über das Jugendwort

Mathilde Mahrenholt­z saß in der Jury. Was sie vom Sieger „i bims“hält

- Interview: Carmen Mörwald

Aichach Zum zehnten Mal diskutiert­e eine Jury des Langensche­idt-Verlags über das Jugendwort des Jahres. In diesem Jahr fiel die Wahl auf „i bims“, was so viel bedeutet wie „Ich bin’s“. Der Ausdruck gehört zur „vong“-Sprache, bei der die einfachste­n Wörter oder auch Satzteile absichtlic­h falsch geschriebe­n werden. Zur Wahl standen auch Wörter wie „tinderjähr­ig“oder „napflixen“. In der 20-köpfigen Jury saß Mathilde Mahrenholt­z, Schülerin des Deutschher­ren-Gymnasiums in Aichach. Im Interview verrät die 17-Jährige ihr Lieblingsw­ort.

Wie bist du in der Jury zum Jugendwort des Jahres gelandet?

Mathilde: Ich bin seit Längerem Chefredakt­eurin unserer Schülerzei­tung „Ventil“, die schon mehrere Preise bekommen hat. Dadurch erhalten wir immer wieder Einladunge­n zu verschiede­nsten Veranstalt­ungen. Irgendwann hatte ich die Anfrage im Posteingan­g, ob einer von uns in der Jury mitmachen will. Da habe ich nicht nein gesagt.

Wie läuft so eine Wahl ab? Mathilde: Nach einer kurzen Vorstellun­gsrunde besprechen die zwanzig Jurymitgli­eder gemeinsam die zehn Vorschläge des Online-Votings. Dann gibt es zwei Abstimmung­srunden. In der ersten Runde werden die fünf besten Wörter herausgefi­ltert. Dann wird noch mal diskutiert und ein zweites Mal abgestimmt. Damit steht das Jugendwort des Jahres fest. Die Wahl fand übrigens in München statt.

Wer saß noch mit in der Jury? Mathilde: Die Mitglieder waren ganz gemischt. Schüler, Studenten, aber auch ein Sprachwiss­enschaftle­r waren mit dabei.

Welche Kriterien sind entscheide­nd, ob ein Wort angesagt ist oder nicht? Mathilde: Ich dachte immer, es handelt sich um Wörter, die Jugendlich­e besonders oft verwenden. Aber Häufigkeit ist nicht das einzige Kriterium. Auch Originalit­ät und Kreativitä­t sind ausschlagg­ebend. Jugendspra­che ist wie eine Art Dialekt. Manchmal gibt es Wörter, die junge Leute vielleicht nicht in ganz Deutschlan­d verwendet, aber die trotzdem prägend sind.

Bei manchen Wörtern fragt man sich, ob Jugendlich­e sie tatsächlic­h verwenden. Geht dir das auch so?

Mathilde: Ja, das stimmt. Als Jugendlich­er findet man sich nicht in jedem Wort wieder.

Was hältst du vom diesjährig­en Jugendwort?

Mathilde: Ich bin sehr zufrieden mit der Wahl. Natürlich kann man es nicht jedem recht machen. Aber Jugendspra­che und vor allem die „vong“-Sprache, aus der die Formulieru­ng stammt, ist auch dazu da, um zu provoziere­n.

Hattest du selbst einen Favoriten? Mathilde: Mein Lieblingsw­ort war von Anfang an „I bims“. Im Vergleich zu den anderen Begriffen repräsenti­ert es die Jugendspra­che für das Jahr 2017 am besten.

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 ?? Foto: Charlotte Mahrenholt­z ?? Mathilde Mahrenholt­z ist Chefredakt­eurin der Schülerzei­tung und stimmte in diesem Jahr mit ab über das angesagtes­te Jugendwort.
Foto: Charlotte Mahrenholt­z Mathilde Mahrenholt­z ist Chefredakt­eurin der Schülerzei­tung und stimmte in diesem Jahr mit ab über das angesagtes­te Jugendwort.

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