Preisgekrönter Geheimtipp
Der Gasthof Zum Herzog Ludwig steht in vielen Gastro-Führern. Das Erfolgsrezept
Harthausen Gute Küche, die bezahlbar ist: 460 Topadressen für Schlemmer hat der „Bib Gourmand Deutschland 2018“von Michelin gekürt. Mit dem Lob schmücken darf sich auch das Restaurant Speisezimmer im Harthauser Landgasthof Zum Herzog Ludwig. Es ist die einzige Auszeichnung, die der Guide Michelin im Großraum Augsburg neu vergab. Für die Gastronomenfamilie Prencipe ist das die Spitze eines von vielen Erfolgen geprägten Jahres.
Erst im Mai 2016 eröffneten Mario und Gabi Prencipe den Landgasthof neu. Zuvor hatten sie sieben Jahre lang das an der Stadthalle gelegene Jedermanns, 2013 gesellte sich das Herzog Ludwig in der Bauernbräustraße dazu. Zweigleisig fährt der Chef de Cuisine auch heute noch. So treffen die beiden früheren Konzepte unter dem Dach des frisch renovierten Gebäudes in Harthausen aufeinander: Bayerische Speisen gibt es im Wirtshaus, während das Speisezimmer mit Raffinesse aus Frankreich kokettiert. Letzteres findet sich in der „Bibel der Gastronomen“unter den empfohlenen Restaurants.
460 Häuser dürfen sich 2018 mit dem Gütesiegel „Bib Gourmand“schmücken. Darunter sind 33 neue Adressen, die laut Michelin ein „Maximum an Schlemmerei bis 37 Euro“bieten. Die Qualität der Produkte spiele eine ebenso große Rolle wie das Preis-Leistungsverhältnis, weiß Prencipe. „Graupen, Risotto, Couscous: Da gibt es Spielraum“, sagt er über die Bandbreite der Zutaten. Doch bewertet wird anhand eines strengen Kriterienkatalogs. „Die Inspektoren achten auf exakte Garzeit, das Zusammenspiel der Aromen und eine schöne Präsentation.“ Sorgfalt bei der Zubereitung und ein sensibler Gaumen beim Abschmecken seien wichtig. „Es sind nahezu dieselben Kriterien wie beim Michelin-Stern“, erläutert der 46-Jährige. Nur ganz so perfekt müsse es nicht sein.
Mit der aktuellen Empfehlung hält der Preisregen für den Harthauser Landgasthof an. Bereits zuvor war das Wirtshaus im Guide Michelin mit dem sogenannten MichelinTeller erwähnt worden. Daran reihen sich eine Auszeichnung im Varta-Führer, drei von fünf Bestecken im Schlemmer Atlas für beide gastronomische Konzepte und 2,5 Hauben im Großen Restaurant Guide – ebenfalls für beide Konzepte. Aktuell kann der Landgasthof von Familie Prencipe zudem 6,5 Pfannen im kulinarischen Reiseführer Gusto vorweisen. „Für uns ist es optimal gelaufen“, sagt der Chefkoch strahlend. Doch stellt er klar: Es sei die Leistung des ganzen Teams gewesen. „Harthausen ist sehr familiär, man kennt die Leute“, erzählt Prencipe. „Wir gelten noch als Geheimtipp.“Doch: „Für das Speisezimmer sollte man 24 Stunden im Voraus reservieren“, räumt er ein. Qualität braucht eben Zeit. Die zweite Tür öffnet sich bei Margot Schneider. Die 89-Jährige wohnt seit 30 Jahren in Friedberg.
Weihnachten hat für mich eine große Bedeutung. Von der Kindheit an war mir vor allem die Weihnachtsmusik sehr wichtig. Ich komme aus einer sehr musikalischen Familie, wir haben vor allem an Weihnachten viel gesungen. Als Kind war Heiligabend wunderschön, wir hatten eine Krippe und einen großen Weihnachtsbaum. Mein Vater hat auf dem Harmonium gespielt und wir haben „Hebe deine Augen auf“von Felix Mendelssohn Bartholdy gesungen.
Heute kommt mein Sohn aus Paris oder ich fahre zu ihm. Meine Schwiegertochter kocht dann Lachs vom Fischmarkt in Paris. Es ist schön, dass ich mich an Weihnachten um nichts kümmern muss, ich backe meinem Enkel einen Marmorkuchen und spiele mit ihm „Mensch ärgere dich nicht“. Ich werde zwei Christbäume aufstellen, einen im Garten und einen in der Wohnung. Mein Sohn wird auch wieder eine Krippe aufbauen. Das Schöne an Weihnachten ist, dass die Familie zusammenkommt.