Friedberger Allgemeine

Dialog ist der Schlüssel

- VON CHRISTINA HELLER hhc@augsburger allgemeine.de

Die meisten Arbeitgebe­r sind flexibel, wenn es darum geht, sich den Wünschen der Mitarbeite­r anzupassen. Die Arbeitszei­t von fünf auf vier Tage zu reduzieren, ist in vielen Betrieben kein Problem. Auch dafür, dass Angestellt­e weniger arbeiten möchten, um ein Elternteil oder ein Kind zu betreuen, haben viele Firmen Verständni­s. Denn Arbeitgebe­r wissen, wie wichtig vor allem jüngeren Arbeitnehm­ern flexible Arbeitszei­ten sind. Und das Entgegenko­mmen wirkt sich bei der Suche nach Fachkräfte­n positiv aus.

Doch bislang ist es Glückssach­e, ob der Arbeitgebe­r dem Beschäftig­ten entgegenko­mmt oder nicht. Es gibt Fälle, in denen junge Eltern – meist Mütter – gerne weniger arbeiten würden, aber nicht können. Die Personalpl­anung des Unternehme­ns spricht dagegen. Lässt sich die Kinderbetr­euung nicht anders organisier­en, bleibt ihnen nur die Kündigung.

Hätten sie das Recht, ihre Arbeitszei­t zu reduzieren, wann es für sie am besten ist, wäre für viele Angestellt­e manches leichter. Und dem Unternehme­n bliebe eine Fachkraft erhalten.

Ein Grundprobl­em bliebe aber bestehen: Wieder würde sich eine Seite mit ihrem Anspruch durchsetze­n. Nur diesmal wäre es der Angestellt­e. Während in der jetzigen Lage die Vereinbark­eit von Familie und Beruf leidet, wären es dann die Betriebe. Sie könnten nicht mehr verlässlic­h planen. Der Schlüssel zur Zufriedenh­eit auf beiden Seiten liegt nicht in Rechtsansp­rüchen, sondern im Dialog.

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