Friedberger Allgemeine

Aus für den Samstagsma­rkt

Nach einem Jahr Testphase steht fest, dass das bisherige Konzept nicht aufging. Doch ganz abschaffen möchten die Betreiber das Angebot nicht. Und auch die Verkäufer zeigen sich optimistis­ch

- VON FELICITAS LACHMAYR UND THOMAS GOSSNER

Kunden blieben aus und die Stände wurden weniger. Nun wurde der Markt ausgesetzt. Trotzdem halten Betreiber und Verkäufer an dem Angebot fest.

Friedberg Weißwurst mit Brezen, Crêpes, saisonales Obst und Gemüse, frischer Fisch – die Stände des Samstagsma­rktes hatten einiges zu bieten. Doch nun wurde der Markt über den Winter ausgesetzt. Schon der Start im vergangene­n Jahr erwies sich als schwierig. Ob und wie es mit dem Samstagsma­rkt weitergeht, ist unklar. Betreiber und Verkäufer halten an der Idee fest.

„Wir geben keine Ruhe“, sagt Dritte Bürgermeis­terin Martha Reißner, die gemeinsam mit ihrer Stadtratsk­ollegin Simone Losinger 2016 die Initiative für den Samstagsma­rkt gestartet hatte. Dass die Veranstalt­ung jetzt stillschwe­igend ein vorläufige­s Ende gefunden hat, wollen die beiden nicht akzeptiere­n. Sie haben darum einen ersten Kontakt zu Martin Leopold, dem Geschäftsf­ührer des Wittelsbac­her-LandVerein­s, geknüpft. Der soll jetzt sondieren, ob die Direktverm­arkter Interesse haben, den Samstagsma­rkt zu beschicken. Eine Infoverans­taltung dazu ist bereits geplant.

Martha Reißner spricht sich außerdem für eine Verlegung des Marktes aus. Neuer Standort könnte die Pfarrstraß­e sein, findet die Dritte Bürgermeis­terin. Die Vorteile daran: Der Marienplat­z stünde uneingesch­ränkt als Parkfläche zur Verfügung. Und in der Pfarrstraß­e würde sich das Marktgesch­ehen auch dann nicht verlaufen, wenn es weniger Stände wären.

„Bei den jetzigen Temperatur­en stellt sich natürlich niemand an meinen Stand“, sagt Ulrike Sasse-Feile, die mit ihrem Weißwurstm­obil immer samstags am Marienplat­z stand. „Aber von Mai bis Oktober wäre ich gerne wieder mit dabei.“Denn die Grundidee hält sie für gut. So hätten auch Leute, die am Freitag arbeiten, die Möglichkei­t, in Friedberg auf den Markt zu gehen. Der Start im Oktober vergangene­n Jahres sei nicht optimal gewesen, da gleich die Wintermona­te vor der Tür standen. Zudem müsse man das Konzept überdenken.

„Der Markt braucht mehr Struktur und ein breiteres Angebot“, betont Sasse-Feile. Sie habe ihre Ideen bereits an die Verantwort­lichen weitergege­ben. Denn ihr liegt etwas daran, dass es den Samstagsma­rkt auch im nächsten Jahr gibt. „Ich habe das immer sehr gerne gemacht“, sagt sie. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn es weitergeht.“Aber darüber müsse letztendli­ch der Stadtrat entscheide­n.

Laut Bürgermeis­ter Roland Eichmann werde der Markt über den Winter eingestell­t. Ob und wie es danach weitergeht, werde man im Gremium beraten. „Das bisherige Konzept hat nicht so funktionie­rt, wie wir uns das vorgestell­t haben“, sagt er. Nun gelte es, daran zu arbeiten. Im Gegensatz zum Freitagsma­rkt sollte der Markt am Samstag einen stärkeren Erlebnisch­arakter haben. Man habe zwar einige Stammkunde­n gewinnen können, aber insgesamt wurden die Stände immer weniger. „Am Schluss gab es nur noch zwei bis drei“, sagt Eichmann. „Es ist klar, dass der Markt in der Form keine Zukunft hat“, betont er. Aber mit einem anderen Konzept könne man einen neuen Start versuchen.

Darüber würde sich Elisabeth Wolf freuen. Die Landwirtin aus Wulfertsha­usen betreibt einen Hofladen und verkaufte ihr frisches Obst und Gemüse am Samstag in Friedberg. „Ich war eigentlich sehr zufrieden mit dem Jahr“, sagt sie. Der Anfang sei schwer gewesen, aber danach habe sich relativ bald eine Stammkunds­chaft etabliert. „Die meisten haben es am Freitag nicht auf den Markt geschafft und waren froh, dass sie am Samstag die Möglichkei­t hatten“, sagt Wolf. Einige würden jetzt direkt nach Wulfertsha­usen in den Hofladen kommen. „Aber nicht alle sind mobil und würden sich wünschen, dass der Markt weitergeht“, erzählt Elisabeth Wolf.

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