Aus für den Samstagsmarkt
Nach einem Jahr Testphase steht fest, dass das bisherige Konzept nicht aufging. Doch ganz abschaffen möchten die Betreiber das Angebot nicht. Und auch die Verkäufer zeigen sich optimistisch
Kunden blieben aus und die Stände wurden weniger. Nun wurde der Markt ausgesetzt. Trotzdem halten Betreiber und Verkäufer an dem Angebot fest.
Friedberg Weißwurst mit Brezen, Crêpes, saisonales Obst und Gemüse, frischer Fisch – die Stände des Samstagsmarktes hatten einiges zu bieten. Doch nun wurde der Markt über den Winter ausgesetzt. Schon der Start im vergangenen Jahr erwies sich als schwierig. Ob und wie es mit dem Samstagsmarkt weitergeht, ist unklar. Betreiber und Verkäufer halten an der Idee fest.
„Wir geben keine Ruhe“, sagt Dritte Bürgermeisterin Martha Reißner, die gemeinsam mit ihrer Stadtratskollegin Simone Losinger 2016 die Initiative für den Samstagsmarkt gestartet hatte. Dass die Veranstaltung jetzt stillschweigend ein vorläufiges Ende gefunden hat, wollen die beiden nicht akzeptieren. Sie haben darum einen ersten Kontakt zu Martin Leopold, dem Geschäftsführer des Wittelsbacher-LandVereins, geknüpft. Der soll jetzt sondieren, ob die Direktvermarkter Interesse haben, den Samstagsmarkt zu beschicken. Eine Infoveranstaltung dazu ist bereits geplant.
Martha Reißner spricht sich außerdem für eine Verlegung des Marktes aus. Neuer Standort könnte die Pfarrstraße sein, findet die Dritte Bürgermeisterin. Die Vorteile daran: Der Marienplatz stünde uneingeschränkt als Parkfläche zur Verfügung. Und in der Pfarrstraße würde sich das Marktgeschehen auch dann nicht verlaufen, wenn es weniger Stände wären.
„Bei den jetzigen Temperaturen stellt sich natürlich niemand an meinen Stand“, sagt Ulrike Sasse-Feile, die mit ihrem Weißwurstmobil immer samstags am Marienplatz stand. „Aber von Mai bis Oktober wäre ich gerne wieder mit dabei.“Denn die Grundidee hält sie für gut. So hätten auch Leute, die am Freitag arbeiten, die Möglichkeit, in Friedberg auf den Markt zu gehen. Der Start im Oktober vergangenen Jahres sei nicht optimal gewesen, da gleich die Wintermonate vor der Tür standen. Zudem müsse man das Konzept überdenken.
„Der Markt braucht mehr Struktur und ein breiteres Angebot“, betont Sasse-Feile. Sie habe ihre Ideen bereits an die Verantwortlichen weitergegeben. Denn ihr liegt etwas daran, dass es den Samstagsmarkt auch im nächsten Jahr gibt. „Ich habe das immer sehr gerne gemacht“, sagt sie. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn es weitergeht.“Aber darüber müsse letztendlich der Stadtrat entscheiden.
Laut Bürgermeister Roland Eichmann werde der Markt über den Winter eingestellt. Ob und wie es danach weitergeht, werde man im Gremium beraten. „Das bisherige Konzept hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt er. Nun gelte es, daran zu arbeiten. Im Gegensatz zum Freitagsmarkt sollte der Markt am Samstag einen stärkeren Erlebnischarakter haben. Man habe zwar einige Stammkunden gewinnen können, aber insgesamt wurden die Stände immer weniger. „Am Schluss gab es nur noch zwei bis drei“, sagt Eichmann. „Es ist klar, dass der Markt in der Form keine Zukunft hat“, betont er. Aber mit einem anderen Konzept könne man einen neuen Start versuchen.
Darüber würde sich Elisabeth Wolf freuen. Die Landwirtin aus Wulfertshausen betreibt einen Hofladen und verkaufte ihr frisches Obst und Gemüse am Samstag in Friedberg. „Ich war eigentlich sehr zufrieden mit dem Jahr“, sagt sie. Der Anfang sei schwer gewesen, aber danach habe sich relativ bald eine Stammkundschaft etabliert. „Die meisten haben es am Freitag nicht auf den Markt geschafft und waren froh, dass sie am Samstag die Möglichkeit hatten“, sagt Wolf. Einige würden jetzt direkt nach Wulfertshausen in den Hofladen kommen. „Aber nicht alle sind mobil und würden sich wünschen, dass der Markt weitergeht“, erzählt Elisabeth Wolf.