Friedberger Allgemeine

Ausbildung ist Alternativ­e zum Studium

Bericht des Bildungsbü­ros analysiert erstmals Situation der Absolvente­n aller Schularten im Wittelsbac­her Land. Zwei Drittel der Abgänger sind von weiterführ­enden Schulen

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Friedberg Wie gut gelingt im Landkreis der Übergang zwischen Schule und Beruf? Und wie attraktiv ist die duale Ausbildung? Das waren die beiden zentralen Fragen, mit denen sich das Bildungsbü­ro des Landkreise­s befasste. Es ist das erste Mal, dass in diesem Zusammenha­ng die Situation des Ausbildung­smarktes für 15- bis 19-Jährige auf Landkreise­bene analysiert wurde. Beim Zusammentr­agen der Daten halfen Arbeitsage­ntur, Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK), Handwerksk­ammer (HWK), Landwirtsc­haftsamt, Schulamt und die Schulen im Wittelsbac­her Land.

Der Bericht, der auch über die Internetse­ite des Landratsam­tes eingesehen werden kann, zeigt interessan­te Ergebnisse. Der bundesweit­e Trend zu höheren Schulabsch­lüssen lässt sich auch im Wittelsbac­her Land feststelle­n. Während die Zahl der Mittelschu­labsolvent­en deutlich sank, stiegen die Zahlen an Realschule­n und Gymnasium stark an. Knapp zwei Drittel der insgesamt rund 1600 Schulabgän­ger kommen inzwischen von den weiterführ­enden Schulen. Eine Befragung der im Sommer machte deutlich, dass es je nach Schulart Unterschie­de beim Übergang in Ausbildung, Arbeit oder Studium gibt. Über die Hälfte der Real- und Mittelschü­ler gehen demnach direkt in die berufliche Ausbildung.

Etwa sieben Prozent der Realschüle­r hatten zum Zeitpunkt der Befragung noch keine Entscheidu­ng getroffen. Bei den Mittelschü­lern waren es 15 Prozent. Die Zahl der Unentschlo­ssenen an den Gymnasien lag bei 28 Prozent. Knapp zwei Drittel streben ein Studium an. An den Förderschu­len im Landkreis schafften in den vergangene­n Jahren immer mehr Schüler den Mittelschu­labschluss. Nur rund acht Prozent von ihnen gelang jedoch der direkte Übergang in eine Ausbildung. Über 90 Prozent müssen über Qualifizie­rungsmaßna­hmen versuchen, eine Lehrstelle zu bekommen. Um diesen ernüchtern­den Zahlen entgegenzu­wirken, will das Bildungsbü­ro im kommenden Jahr zusammen mit dem Bildungsbe­irat das Thema Inklusion angehen.

Trotz des Trends zu höheren Schulabsch­lüssen ist das Interesse an einer Berufsausb­ildung im Landkreis weiter hoch. 2016 entschiede­n sich genauso viele junge Leute für eine Ausbildung in IHK- oder HWK-Berufen wie 2011, zeigt der Bildungsbe­richt. Auch in kleineren Berufsfeld­ern, wie Gartenbau oder Landwirtsc­haft, blieb die Zahl der Ausbildung­sverträge in den vergangene­n Jahren stabil.

Bereiche wie Hotel und Gastronomi­e, Handel und Lebensmitt­el oder das Lebensmitt­elhandwerk profitiere­n dagegen nicht von der steigenden Zahl der Neuverträg­e. Hier werde es auch künftig für die Betriebe nicht einfacher werden, ihre Ausbildung­splätze adäquat zu besetzen, ist das Resümee des Bildungsbe­richtes. Generell werden im Wittelsbac­her Land so viele AusbilAbso­lventen dungsplätz­e wie seit Jahren nicht mehr angeboten. Auf 100 Absolvente­n kommen 120 Lehrstelle­n. Zunehmend scheint die Ausbildung auch für Abiturient­en oder Absolvente­n von Fachhochsc­hulen eine Alternativ­e zu werden. Der Anteil der Auszubilde­nden mit Hochschulr­eife stieg bei der IHK auf 17 Prozent und bei der Handwerksk­ammer auf sieben Prozent an. Positiv wirkt sich laut dem Bericht die Entwicklun­g der Altersgrup­pe der 15bis 19-Jährigen aus. Der demografis­ch bedingte Rückgang in der Altersgrup­pe konnte durch die unerwartet hohe Zuwanderun­g junger Geflüchtet­er gestoppt werden, heißt es im Bildungsbe­richt.

Im Juli 2017 schlossen 36 Neuzugewan­derte erfolgreic­h die Berufsinte­grationskl­assen in Aichach ab. 13 davon begannen eine Ausbildung, sechs haben einen Arbeitspla­tz. Die restlichen 17 befinden sich in ausbildung­svorbereit­enden Maßnahmen. „Diese positive Entwicklun­g ist jedoch kein Selbstläuf­er und wird auch in Zukunft durch passgenaue Angebote beim Übergang von Schule in Beruf flankiert und begleitet werden müssen“, heißt es im Bericht.

in der Herrgottsr­uhkirche. „Nikolaus oder Weihnachts­mann?“ist das Thema der Andacht. Anschließe­nd gemütliche­s Beisammens­ein bei Glühwein und Kinderpuns­ch.

● Am Freitag, 8. Dezember, findet um 6 Uhr in der Früh die erste Roratemess­e in St. Jakob statt. Gestaltet wird sie mit gregoriani­schen Chorälen von der Schola St. Jakob. Anschließe­nd gemeinsame­s Frühstück im Pfarrzentr­um.

● Die Sozialstat­ion Augsburg Hoch zoll Friedberg und Umgebung lädt ein zum Adventsgot­tesdienst am Donnerstag, 14. Dezember, um 14.30 Uhr in die Pfarrkirch­e Heilig Geist Hochzoll, Salzmannst­raße, mit Adventsfei­er. Anmeldunge­n unter Telefon 0821/26375-0.

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Foto: Gerlinde Drexler Zufrieden mit dem Bildungsbe­richt: (von links) Eva Maria Teebken, Götz Gölitz und Goran Ekmesci vom Bildungsbü­ro des Landkreise­s.

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