Als letzter Hobbykoch im Finale bei „The Taste“
Der Hörmannsberger behauptet sich gegen erfahrene Konkurrenten und seinen chaotischen Coach Frank Rosin. Heute Abend geht es um alles oder nichts
Hörmannsberg Neun spannende Wochen liegen hinter allen, die mit dem Hörmannsberger Michi Reich mitfiebern. Seit 18. Oktober kocht sich der 27-jährige Fahrzeugingenieur in der großen
„The Taste“von Folge zu Folge. Heute tritt er im Finale gegen die letzten fünf Konkurrenten an, und es geht um alles. 50000 Euro Preisgeld und ein eigenes Kochbuch bekommt der Sieger, die anderen gehen leer aus. Nichts für schwache Nerven, doch das kommt dem Hobbykoch aus dem Landkreis-Süden eigentlich entgegen. Selbst als es im Halbfinale vor einer Woche drunter und drüber ging, gelang es ihm, die Fassung zu bewahren.
Eine Herausforderung ist für ihn der Umgang mit Juror und Sternekoch Frank Rosin. In dessen Team hat es den 27-Jährigen nämlich verschlagen. Und der Zuschauer merkt schnell, was Michi Reich so formuliert: „Da prallen Welten aufeinander. Er ist der hektische chaotische Koch, der nicht so strukturiert vorgeht, und ich bin das genaue Gegenteil“, sagt Michi Reich.
Der Fahrzeugingenieur hat eigentlich immer einen Plan. Und nicht nur einmal wurde dieser von Frank Rosin über den Haufen geworfen. Bei der letzten Entscheidung zerstörte der Promikoch vor lauter Aufregung den gläsernen Mixer – alles war ruiniert und die Zeit schon halb rum. „Mein ganzer Arbeitsplatz war voller Scherben. Ohne Frank Rosin koche ich besser“, sagt der Kandidat aus Hörmannsberg. Das Desaster war so groß, dass am Ende sogar Roland Trettl, Coach der Gegenmannschaft, zu Hilfe eilte.
Ein Glück für Michi Reich, dass sich sein temperamentvoller Teamkoch im Finale zurückhalten muss. Heute Abend gelten nämlich Sonderregeln. Die Coaches dürfen nichts anfassen, nur probieren. „Die positive Nachricht ist, dass Frank im Teamkochen sozusagen an die muss“, sagt Michi Reich dazu. In drei Runden treten die letzten sechs Kandidaten heute Abend gegeneinander an. In jeder Runde scheiden zwei aus, sodass am Ende die zwei besten gegeneinander kochen. Dabei wird es vor allem um die Kombination von Aromen gehen.
Michi Reich ist jetzt schon stolz, dass er es so weit geschafft hat. „Ich bin unter den Kandidaten der letzte richtige Hobbykoch, der nicht in der Gastronomie arbeitet“, sagt er. Es freut ihn, dass er sich gegen Leute behaupten konnte, die teilweise schon jahrelang in Sterne-Restaurants auf der ganzen Welt gearbeitet haben. „Und so weit bin ich ja von Hörmannsberg aus noch gar nicht gekommen“, sagt er. Der Gewinn wäre jetzt natürlich noch das fehlende i-Tüpfelchen.
Eine ganze Reihe von Fernseherfolgen hat der 27-Jährige schon vorzuweisen. Auf den Geschmack gekommen war er bei den
So richtig abgeräumt hat er dann bei der „Küchenschlacht“im aus der er 2015 als Gesamtsieger mit 25 000 Euro Preisgeld und dem Titel „HobbyLeine koch des Jahres“hervorging. Und auch beim etwas quotenschwachen „Kampf der Köche“auf hat er sich gut geschlagen.
Was bleibt da nach dem Auftritt bei „The Taste“noch übrig? „Ja, da muss jetzt erst wieder eine neue Kochsendung erfunden werden“, meint der Hörmannsberger. Für ihn war es in jedem Fall die bisher anspruchsvollste Koch-Herausforderung. Natürlich lebt der Hörmannsberger sein liebstes Hobby auch abseits der Fernseh-Kameras. So hat er im Kochwerk Augsburg schon zwei eigene Kochkurse gegeben und gestaltet dort immer wieder Events mit. An seinem eigenen Arbeitsplatz wird als Weihnachtsfeier ebenfalls zusammen gekocht. „Das organisier natürlich ich.“Gemeinsam gutes Essen zubereiten und zusammen genießen: „Das ist doch das Allerschönste“, sagt er.
Für seine Fans wartet heute Abend ein letztes Mal der Nervenkitzel. Michi Reich wird das vorab aufgezeichnete Finale in Würzburg sehen. Dorthin hat Juror Alexander Hermann alle Teilnehmer der diesjährigen Staffel in sein Hotel eingeladen.