Von Kunst und ärgerlichen Schmierereien
Es ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Aber nicht jedes Graffito muss per se eine Verschandelung bedeuten. Es gibt tolle Graffiti, die voller Fantasie stecken. Die Motive des weltweit bekannten und gesellschaftskritischen Graffiti-Künstlers Banksy werden zum Teil sogar unter Plexiglas geschützt, damit sie nicht an Wänden verfallen. Auf Städtereisen fotografiere ich gerne Bilder an Hauswänden, wie diesen Fuchs hier in der sizilianischen Hauptstadt Palermo, der nach den viel zu hohen Trauben greift. Das Bild ziert geradezu diese alte, bröckelige Hausfassade. Aber das, was in Augsburg passiert, ist kein Vergleich dazu.
Das ist eine bloße Schmiererei von Schriftzügen, die zum Teil noch nicht einmal lesbar sind. Wer soll sich an so etwas schon erfreuen? Wohl niemand, bis auf die Täter selbst.
Diese Schmierereien sind keine Frage des Geschmacks, es sind schlichtweg mutwillige Sachbeschädigungen. Der Ärger von Hausbesitzern ist nur mehr als verständlich. Hausfassaden, Christkindlesmarkt-Buden, historische Gebäude – die Täter haben keine Hemmungen, ihre sinnlosen Spuren zu hinterlassen. Die Polizei ist bei ihren Ermittlungen auch auf die Mithilfe von uns Bürgern angewiesen. Wir alle sollten also mehr hinschauen. Graffiti-Kunst hingegen wird gerne auf dafür genehmigten Flächen bestaunt.