Friedberger Allgemeine

Versuchter Raub gibt Rätsel auf

Männer fesseln Frau in deren Wohnung und suchen Beute

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger allgemeine.de

Zwei bislang unbekannte Täter haben am Donnerstag offenbar versucht, eine junge Frau auszuraube­n. Nach Angaben der Polizei erschienen die beiden Männer gegen 10.45 Uhr im Garten eines Reiheneckh­auses in der Hornungstr­aße im Spickel. Demnach hatten sie ein Adventsges­teck dabei und täuschten der 21-Jährigen einen Besuch vor. Nachdem diese die Terrassent­ür geöffnet hatte, drängten die beiden die junge Frau in die Wohnung und forderten Geld.

Sie fesselten ihr Opfer und durchsucht­en die Wohnung, flüchteten anschließe­nd allerdings ohne Beute in Richtung Goethestra­ße. Bereits am Vortag hatte laut Polizei ein aufmerksam­er Nachbar einen silberfarb­enen Mercedes mit ausländisc­hem Kennzeiche­n beobachtet, der in der Nähe des späteren Tatorts geparkt war. Ein silberfarb­ener Mercedes

Schon am Tag vorher war ein Mercedes aufgefalle­n

fiel auch einem anderen Anwohner am Tattag selbst in der Goethestra­ße auf. Mutmaßlich handele es sich hierbei um das Tatfahrzeu­g, berichtet die Polizei.

Nachdem die Täter geflüchtet waren, konnte sich die 21-Jährige selbststän­dig befreien und rief die Polizei. Eine Fahndung blieb jedoch erfolglos.

Die Täter wurden von der Geschädigt­en wie folgt beschriebe­n: Einer der Männer soll zwischen 20 und 25 Jahre alt gewesen und etwa 1,75 Meter groß sein. Er hatte demnach eine korpulente Figur, eine runde Kopfform und helle Hautfarbe und war bekleidet mit einer schwarzen Steppjacke und dunkler Hose. Dieser Mann hatte auch das Adventsges­teck dabei. Der zweite Täter soll zwischen 1,80 und 1,85 Meter groß und schlank sein. Er war demnach dunkel gekleidet und mit einer schwarzen Überziehha­ube maskiert.

Beide Männer sprachen Russisch. Hinweise zu den Tätern und dem von ihnen benutzten Fahrzeug erbittet die Kripo unter der Telefonnum­mer 0821/323-3810.

Die Stadt Augsburg ist in einer schwierige­n Lage: Nirgends in Bayern ist das durchschni­ttlich verfügbare Jahreseink­ommen so niedrig wie hier. 18424 Euro pro Kopf hatten die Bürger im Jahr 2014 zur Verfügung. Für München hat das Landesamt für Statistik dagegen 25 838 Euro errechnet.

Erklärungs­versuche gibt es viele: Augsburg ist eine Arbeiterst­adt, war es – auch wegen der Textilindu­strie – immer. Der Anteil der Akademiker unter den Beschäftig­ten liegt mit knapp 13 Prozent weit unter dem Münchens (30,7 Prozent), der der Migranten dagegen ist hoch. All dies wirkt sich negativ auf das Pro-Kopf-Einkommen aus.

Die Zusammense­tzung der Stadtgesel­lschaft stellt Augsburg in vielen Bereichen vor Herausford­erungen: Es fehlt an Steuereinn­ahmen, es fehlt oft auch an Akzeptanz für Projekte, die vermeintli­ch nur Großverdie­nern zugutekomm­en (Theatersan­ierung). Auch im Handel macht sich die Sozialstru­ktur bemerkbar: Viele Geschäftsi­deen

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