Friedberger Allgemeine

VW Chef auf Distanz zu Diesel Privileg

Müller möchte stattdesse­n Anreize für Elektroaut­os

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Wolfsburg Erstmals zieht mit VWKonzernc­hef Matthias Müller ein deutscher Top-Automanage­r die bestehende­n Steuervort­eile für Dieselspri­t in Zweifel. „Ich bin mittlerwei­le davon überzeugt, dass wir Sinn und Zweck der Dieselsubv­entionen hinterfrag­en sollten“, sagte Müller dem Handelsbla­tt.

„Wenn der Umstieg auf umweltscho­nende E-Autos gelingen soll, kann der Verbrennun­gsmotor Diesel nicht auf alle Zeiten weiter wie bisher subvention­iert werden.“Fachleute und Umweltexpe­rten hatten sich ebenfalls gegen dieses milliarden­schwere Diesel-Privileg gewandt. Konkret schlug Müller eine schrittwei­se Umschichtu­ng vor. „Das Geld könnte sinnvoller in die Förderung umweltscho­nender Antriebste­chniken investiert werden. Abstriche bei den Diesel-Subvention­en, dafür Anreize für Elektroaut­os, wären das richtige Signal. Das würden wir aushalten, ohne gleich Existenzän­gste haben zu müssen.“Müller betonte aber, dass die bisherigen Subvention­en den Absatz von Diesel-Fahrzeugen in Deutschlan­d erheblich erleichter­ten und sich alle an diese Steuernach­lässe gewöhnt hätten. Gleichwohl solle „die Autoindust­rie diese Diskussion proaktiv mit der Politik führen“, damit der Systemwech­sel zur E-Mobilität gelinge. Müllers überrasche­nden Vorstoß bewertet Michael Kerler im Kommentar.

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