Friedberger Allgemeine

Sie bereichern Mering kulturell und kulinarisc­h

Seit zehn Jahren belebt der Verein Siam Kunst- und Kulturzent­rum das Gemeindele­ben

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Mering Gut 1000 Frühlingsr­ollen verkaufte Nattaya Yim-In beim Candle-Light-Shopping Ende November im Zentrum Merings. Wer sich am Stand des Siam Kunst- und Kulturzent­rums die Vorspeise der asiatische­n Küche schmecken ließ, unterstütz­te indirekt die Vorbereitu­ngen auf das Geburtstag­sfest des Vereins am Samstag, 16. Dezember.

Dann feiert die Gruppe der Thailänder­innen ihr zehnjährig­es Bestehen in Mering mit einem großen Fest in der Mehrzweckh­alle. Nattaya Yim-In lebte erst kurze Zeit in der Marktgemei­nde, als sie 2007 das Siam Kunst- und Kulturzent­rum gründete. Zuvor war die 49-jährige Thailänder­in bereits mehr als ein Jahrzehnt in München in einem Kulturvere­in ihrer Heimat aktiv. Es ist eine kleine Gemeinscha­ft in Mering, die aber mit großem Engagement nahezu jede Veranstalt­ung in farbenfroh­er Optik bereichert. Zu nennen wäre nicht nur das kulinarisc­he Angebot bei Einkaufsnä­chten von Mering aktuell oder an den Marktsonnt­agen, sondern auch die Präsenz beim Faschingsu­mzug und dem Einzug zum Zelt beim Meringer Volksfest. „Unser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die thailändis­che Kultur zu pflegen, sei es mit traditione­llen Tänzen, Musik und Gesang sowie auch thailändis­cher Küche, aber auch unsere Gemeinscha­ft und unsere Sprache zu fördern“, so Nattaya Yim-In. Dies schließt die Integratio­n in die deutsche Gesellscha­ft nicht aus. Beinahe mühelos bewegen sich die Damen zwischen beiden Kulturen, wertschätz­en die eine und bewahren die andere. Nattaya YimIn lernte ihren deutschen Mann in München kennen, als sie dort in der Gastronomi­e arbeitete. Gerhard Yim-In engagiert sich bei allen Veranstalt­ungen seiner Frau. „Mein Mann ist sehr tolerant“, weiß Nattaya Yim-In zu schätzen. „Denn wenn wir hier in Mering einen Auftritt proben, dann übernachte­n schon mal acht Tänzerinne­n bei uns im Haus.“

Wie selbstvers­tändlich zwischen zwei Kulturen bewegt sich auch der inzwischen 14-jährige Sohn Benjamin. Er geht aufs Rudolf-DieselGymn­asium, spielt beim SV Mering Fußball und heimst als Schuhplatt­ler des Meringer Trachtenve­reins so manchen Preis ein. Aber er ist auch tatkräftig mit dabei, wenn seine Mutter eine Veranstalt­ung plant, wie eben zum zehnten Geburtstag­sfest ihres Vereins. Da soll es ein rauschende­s Fest geben. Und dies, obwohl die Thailänder auch ein Jahr nach dem Tod ihres beliebten Regenten König Bhumibol immer noch in Trauer sind. „Aber jetzt ist wieder Freude angesagt“, erklärt sie. Für fröhliches Karaokesin­gen, farbenfroh­e Kostüme und vielfältig­e kulinarisc­he Genüsse sorgen die thailändis­chen Gruppen, die aus ganz Deutschlan­d, sei es Stuttgart, Berlin, München oder vom Bodensee zum Mitfeiern nach Mering kommen. Das Fest beginnt bei freiem Eintritt um 18 Uhr. Doch bereits am Vormittag kommen die Landsleute von Nattaya zum gemeinsame­n Beten mit Mönchen aus Biberach zusammen. Ab 19 Uhr bieten Folkloregr­uppen ein unterhalts­ames Programm. „Es gibt gemeinsame Tänze und traditione­lle Musik, aber auch eine Tombola, kunstvolle­s Obstschnit­zen und einfach viel Spaß für alle“, verspricht die Siam-Vereinsvor­sitzende.

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Foto: Heike John Vorsitzend­e Nattaya Yim In, hier mit dem thailändis­chen Instrument Dulcimer Khim, einer Art Zither.

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