Friedberger Allgemeine

Köln darf nicht absteigen

- VON WOLFGANG LANGNER wla@augsburger allgemeine.de

Es ist ein Jammer. Niemals hätte man es für möglich gehalten, dass es in der Bundesliga einen Verein geben wird, der schlechter ist als Tasmania Berlin. Natürlich gäbe es schon den einen oder anderen Klub, dem man diese miese Bilanz vergönnt hätte, aus Gründen der Neutralitä­t wollen wir an dieser Stelle aber nicht weiter darauf eingehen. Aber doch bitte nicht der 1. FC Köln! Doch egal, ob sich die Kölner Fans vor dem Geißbockhe­im anketten, in den Hungerstre­ik treten oder eine Lichterket­te quer durch das Land bilden – der FC wird nach dieser Saison absteigen. Wir zünden Weihnachte­n eine zusätzlich­e Kerze an und beten, dass ein Wunder geschieht. Hier gibt es zudem fünf Gründe, warum der „Effzeh“nicht absteigen darf.

1. Weil wir niemals vergessen, wie Kölns ehemaliger Nationalsp­ieler, Wolfgang Weber, 1966 das 2:2 im Wembley-Stadion gegen England erzielte und vor allem nicht vergessen, mit welch leerem Blick er nach 120 Minuten, die Arme in die Hüften gestemmt, auf den Rasen starrte.

2. Weil wir niemals den „Münzwurf von Rotterdam“vergessen. Am

24. März 1965 im Europapoka­l der Landesmeis­ter gegen den FC Liverpool konnte auch nach 300 Spielminut­en kein Sieger ermittelt werden. Elfmetersc­hießen gab es damals noch nicht.

Per Münzwurf musste der belgische Schiedsric­hter Schaudt eine Entscheidu­ng herbeiführ­en. Beim ersten Wurf blieb die Münze senkrecht im Morast stecken. Im zweiten Wurf gewann Liverpool und Köln weinte.

3. Unvergessl­ich auch, dass Köln nie geizig war und mit Roger van Gool (vom FC Brügge) 1976 den damals teuersten Bundesliga­spieler für eine Million Mark verpflicht­et hat.

4. Weil Kölner immer die coolsten Sprüche auf Lager hatten. Wie zum Beispiel: „Ihr könnt Eimer zum Kotzen mitnehmen“(Kölns Trainer Peter Neururer vor der Abfahrt ins Trainingsl­ager), oder das Outing von Lukas Podolski: „80 Prozent von euch und ich kraulen sich auch mal an den Eiern.“

5. Weil der 1. FC Köln für den waschechte­n Augsburger Bernd Schuster als Sprungbret­t zum Weltklasse­spieler diente und weil der waschechte Augsburger Armin Veh dort jetzt das Sagen hat.

Außerdem, weil Köln mit Geißbock Hennes VIII. einfach ein Maskottche­n zum Knuddeln hat.

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Hennes VIII.
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