Friedberger Allgemeine

Trupp verspricht ein anderes Panther Team

AEV-Stürmer glaubt an den Aufschwung der Augsburger. Der Amerikaner zeigt nicht nur wegen seiner zwei Treffer in Krefeld ansteigend­e Form. Rechtzeiti­g zum Heimspiel gegen Düsseldorf kommt die Familie zu Besuch

- VON MILAN SAKO

Ein Stürmer, der nicht mehr ins Tor trifft, beginnt zu grübeln, versucht, etwas in seinem Spiel zu ändern, damit er wieder in die Spur findet. Auch Evan Trupp hat an sich selbst gezweifelt. Die Saison fing ähnlich gut an wie die Spielzeit 2016/17, in der der Amerikaner aus Anchorage zehn Treffer und 26 Vorlagen verbucht hatte. Doch seit Anfang Oktober traf er nicht mehr. Die Panther und auch der Mittelstür­mer fielen in ein Leistungsl­och. Deutliches Zeichen der persönlich­en Talfahrt: Der 30-Jährige fand sich zwischenze­itlich im vierten Sturm wieder. Zwar sprach Trainer Mike Stewart weiterhin viel mit seinem Spielmache­r, doch der Coach muss nach Leistung aufstellen, wenn er seine Glaubwürdi­gkeit innerhalb des Teams nicht verlieren will. Die Erfolglosi­gkeit nagte am Selbstvert­rauen und die persönlich­e Abwärtsspi­rale begann sich zu drehen. Evan Trupp formuliert seine Gedanken: „Ich bin nervös geworden, weil ich so lange nicht getroffen habe. Ich habe alles Mögliche versucht und vielleicht auch zu viel nachgedach­t.“

Doch dann kam das vergangene Wochenende, zuerst mit dem 4:2-Heimerfolg gegen Iserlohn. Es folgte das Krefeld-Spiel mit dem Effekt der Ketchup-Flasche bei Trupp – zuerst kommt nichts und dann alles auf einmal. Die Panther drehten nach einem 0:3-Rückstand auf und Evan Trupp erzielte zunächst fünf

Trainer Stewart verbannte Trupp in die vierte Reihe

Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit den 3:3-Ausgleich. In der dritten Minute der Verlängeru­ng bejubelte er seinen 4:3-Siegtreffe­r. „Das hat sich gut angefühlt. Das hat die Mannschaft gebraucht“, erzählt der Amerikaner.

Aber ihm selbst haben die Torerfolge auch gutgetan, wie sein Trainer bemerkt. „Wir haben in Krefeld wieder den alten Evan Trupp mit seinem Spielwitz gesehen. Er steht in der defensiven Zone gut und seine Mitspieler profitiere­n im Angriff von seiner Kreativitä­t“, lobt Mike Stewart.

Das Fünf-Punkte-Wochenende soll die Wende für die Panther bringen. „Wir werden in der zweiten Saisonhälf­te ein anderes PantherTea­m sehen. Auch im vergangene­n Jahr waren wir da stark“, sagt der Mittelstür­mer, der bei fünf Toren und zwölf Vorlagen liegt. Im letzten Heimspiel vor Weihnachte­n kommt am heutigen Freitag (19.30 Uhr) die Düsseldorf­er EG ins Curt-FrenzelSta­dion. „Wir wollen sie unter Druck setzen und unsere Taktik durchbring­en. Mit einem Sieg wollen wir uns Schwung holen für die

schweren Auswärtsau­fgaben“, sagt Trupp. Die Panther gehen auf Auswärtsto­ur. Am Sonntag folgt das Match bei den Kölner Haien, am Dienstag spielt das Stewart-Team in der SAP-Arena gegen die Adler Mannheim.

Nach dem gestrigen Training kümmerte sich Evan Trupp allerdings zunächst um seinen Vater Rick, der für einen zehntägige­n Besuch in Augsburg eingetroff­en ist. Evans Bruder Hayden, der für den EHC Königsbrun­n in der Landesliga spielt, holte den Papa vom Flughafen München ab. Am heutigen Freitag trifft auch der 22-jährige Bruder Connor ein. Evan Trupp, der drei jüngere Brüder und eine Schwester hat, freut sich auf den Besuch aus Alaska. Denn im Sommer wohnt er inzwischen in Minnesota und sieht die Familie nicht mehr so oft wie früher.

In der Mannschaft von Hayden Trupp stehen seit kurzem die ehemaligen Panther-Stürmer Fabio Carciola und Jeffrey Szwez. Mit den beiden Neuzugänge­n besiegte der EHC Königsbunn den Landesliga­Spitzenrei­ter ESC Haßfurth mit 8:1. Überragend­er Akteur war allerdings Rückkehrer Matthias Forster mit fünf Treffern.

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Evan Trupp traf in den ersten Saisonspie­len wie hier im Heimspiel gegen Wolfsburg. Danach folgte eine Durststrec­ke, doch zum 4:3 nach Verlängeru­ng zuletzt in Krefeld steuerte der Mittelstür­mer gleich zwei Tore bei.
Foto: Siegfried Kerpf Evan Trupp traf in den ersten Saisonspie­len wie hier im Heimspiel gegen Wolfsburg. Danach folgte eine Durststrec­ke, doch zum 4:3 nach Verlängeru­ng zuletzt in Krefeld steuerte der Mittelstür­mer gleich zwei Tore bei.

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