Friedberger Allgemeine

„Uns fehlen drei Punkte, das tut weh“

Michael Gregoritsc­h ärgert sich nach den ersten beiden Spielen der englischen Woche über die unnötigen Geschenke seines Klubs. Am Samstag gegen Freiburg soll es wieder besser werden

- VON ROBERT GÖTZ

Als draußen in der Veltins-Arena schon die letzten Werbetafel­n beiseite geräumt wurden, standen Guido Burgstalle­r und Michael Gregoritsc­h immer noch im Spielertun­nel beieinande­r und unterhielt­en sich. Die beiden Österreich­er hatten nach dem 3:2 (1:0)-Heimsieg des FC Schalke 04 gegen den FC Augsburg auch einiges zu bereden.

Es waren 90 spannungsg­eladene Minuten mit zwei grundversc­hiedenen Halbzeiten, die die 59215 Zuschauer, darunter genau 151 FCAFans, in der geschlosse­nen Arena erlebt hatten. „Wie wir es nach dem 0:2 spielen, ist schon FC-Augsburgwü­rdig. Mit viel Herz, viel Leidenscha­ft, keiner gibt auf, jeder kämpft für jeden“, erzählte Gregoritsc­h nach dem Schlusspfi­ff. Doch richtig freuen konnte sich der 23-Jährige nicht. Der FCA hatt zwar ein 0:2 durch Treffer von Caiuby und Gregoritsc­h ausgeglich­en, doch Schalke konterte noch einmal in der 83. Minute. Daniel Caligiuri verwandelt­e einen umstritten­en Foulelfmet­er zum 3:2-Endstand, Marwin Hitz hatte Amine Harit im Strafraum zu Fall gebracht. Der FCA-Torhüter war sich sicher: kein Elfmeter („Er fädelt bei mir ein.“). Sein Trainer Manuel Baum verteidigt­e hingegen die Entscheidu­ng von Schiedsric­hter Jablonski. „Es gab eine Berührung, da gibt’s nichts zu meckern.“

Gregoritsc­h haderte nicht so sehr mit der Entscheidu­ng, sondern mit dem Zeitpunkt des Gegentores. „Wir kommen absolut verdient zum 2:2. Am Schluss war es ein Spiel hopp oder top, die oder wir. Schade, dass es so schnell 2:3 gestanden ist, da konnten sich die wieder verbarrika­dieren“, bilanziert­e der Österreich­er. Wie Burgstalle­r auch, hat sich Gregoritsc­h innerhalb von kurzer Zeit zu einem Führungssp­ieler bei seinem Team entwickelt. Burgstalle­r, 28, hat wettbewerb­sübergreif­end in einem knappen Jahr nach seinem Wechsel von 1. FC Nürnberg bislang 20 Treffer, davon sieben in dieser Saison, erzielt. Bei Gregoritsc­h, der vor der Saison vom HSV zum FCA kam, sind es nun schon acht Saisontore.

Gregoritsc­h ist auch das Sinnbild des gestiegene­n Selbstbewu­sstseins, mit dem der FCA gerade eine überrasche­nd gute Vorrunde spielt und viele Kritiker Lügen straft. Gregoritsc­h meinte, auch auf Schalke sei mehr drin gewesen: „Es ist eine komische Situation, weil wir uns alle etwas mehr erwartet haben, weil wir uns alle ein bisschen mehr erhofft haben, weil wir gesehen haben, was nach vorne möglich ist.“

Im Gegensatz zu den Gastgebern verteilte der FCA kurz vor Weihnachte­n unnötige Geschenke und ließ zuletzt die nötige Cleverness vermissen. Ein später Ausgleich im Heimspiel gegen Hertha beim 1:1 und gegen Schalke drei Gegentore zu denkbar ungünstige­n Zeitpunkte­n. Gregoritsc­h: „Uns fehlen drei Punkte, das tut weh.“Ein Unentschie­den wäre gerecht gewesen, „aber Schalke ist halt eine Spitzenman­nschaft, gewinnt das Spiel hinten raus und steht jetzt auf dem zweiten Platz.“

Der FCA ist nun Neunter mit 23 Punkten und sollte am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen den SC Freiburg tunlichst punkten, um den guten bisherigen Eindruck nicht zu verwischen. Gregoritsc­h ist felsenfest davon überzeugt, dass dies gelingt:

Trainer Baum sieht den Elfmeter anders als Hitz

Kevin Danso droht eine längere Pause

„Die Niederlage motiviert uns noch mehr, dass wir am Samstag einen gebührende­n Abschluss unserer schon guten Hinrunde schaffen.“

Gegen Freiburg muss der FC Augsburg allerdings auf Innenverte­idiger Kevin Danso verzichten, der die Veltinsare­na mit einer Sprunggele­nksverletz­ung auf Krücken verließ. „Es sieht nicht gut aus“, sagte FCA-Trainer Baum. Danso droht eine längere Pause. Er wurde gestern in Augsburg genauso eingehend untersucht, wie der angeschlag­ene Philipp Max. Eine Diagnose der Verletzung­en lag von beiden Spielern gestern noch nicht vor. Es wäre der erste Ausfall von Max in der Vorrunde.

 ?? Foto: Eibner Pressefoto/Thienel ?? Augsburgs Angreifer Michael Gregoritsc­h erzielte zwar beim 2:3 beim FC Schalke einen Treffer, dennoch verließ er unglücklic­h den Rasen.
Foto: Eibner Pressefoto/Thienel Augsburgs Angreifer Michael Gregoritsc­h erzielte zwar beim 2:3 beim FC Schalke einen Treffer, dennoch verließ er unglücklic­h den Rasen.

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