Ein Kissinger fährt zur deutschen Meisterschaft
Florian Eglauer darf mit einem Teamkollegen vom EC Gerabach im Januar um den nationalen Titel kämpfen. In Deggendorf reicht der jungen Truppe ein fünfter Platz zur Qualifikation
Kissing Florian Eglauer, der junge Bundesliga-Eisstockschütze aus Kissing, kann seinen nächsten schönen Erfolg vorweisen. Mit dem U23-Team des EC Gerabach schaffte der Kissinger erstmals die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft in dieser Altersklasse.
Wie schätzt der Kissinger, der ja schon bei den Europameisterschaften der U19 und der U23 mitwirken durfte, diesen Erfolg nun ein? „Nach drei langen Jahren, in denen ich nicht zu den deutschen Meisterschaften fahren durfte, hat es nun endlich mal wieder geklappt. Wir freuen uns alle riesig darüber“, so Florian Eglauer. „Die Teilnahme an nationalen Titelkämpfen mit der eigenen Vereinsmannschaft ohne Spielgemeinschaft zu schaffen, ist was ganz Besonderes für mich – auch, weil wir das jüngste Team waren in diesem Feld und mit uns keiner gerechnet hat“, meinte er weiter.
Im niederbayerischen Deggendorf fanden die bayerischen Meisterschaften statt – und es ging schon früh, ab 7.30 Uhr, zur Sache. Und das zudem bei ausgesprochen frostigen Temperaturen – in der Halle herrschten doch eher eisige minus 5,5 Grad Celsius.
Elf Mannschaften standen sich bei diesen Landesmeisterschaften gegenüber, die besten fünf würden die Fahrkarten zu der Deutschen lösen und um nationale Titelehren spielen dürfen.
Die neu formierte Mannschaft des EC Gerabach um Florian Eglauer aus Kissing war das jüngste Team im Starterfeld, daher standen auch die Aussichten auf Erfolg eher schlecht – im Schnitt waren die vier Akteure gerade mal 19,75 Jahre alt.
Florian Eglauer, der in der Bundesliga mit dem EC Gerabach als Stammspieler auf dem zweiten Tabellenplatz liegt, ist – wie Matthias Kohlhuber – in dieser Mannschaft ein Führungsspieler. Beide haben Bundesligaerfahrung und konnten das Team gut führen. Dieses wurde mit dem Ausnahmetalent Ludwig Zink, der bereits in den Jugendaltersklassen U16 und U19 Titel gesammelt hatte, sowie mit Michael Folger als Moar komplettiert. Und es ging gut los, denn die ersten drei Partien wurden gewonnen, ehe zwei Niederlagen folgten. Nach diesem kleinen Einbruch standen wieder zwei Erfolge zu Buche, die Leistungsträger Eglauer und Kohlhuber führten das Team weiter gut. Vor der Pause kam es nun zum ersten Spitzenspiel, im direkten Duell trafen die beiden Erstplatzierten zu diesem Zeitpunkt aufeinander. Die Gerabacher waren aber in dieser Begegnung mit Ismaning überfordert und verloren sehr hoch.
Volker Eglauer und Christian Folger, die als Coaches mitgefahren waren, ahnten da schon, dass diese Niederlage Folgen haben könnte. Und so kam es, dass das Team in den letzten zwei Partien in der Gruppenphase unter Zugzwang stand. Denn um die Qualifikation musste noch gekämpft werden, zu dicht standen die Teams in der Tabelle beieinander. Das vorletzte Spiel gegen Sassbach konnte klar gewonnen werden. Doch dann stand das entscheidende Spiel gegen Außernzell an.
Die gesamte Partie war spannend bis zum letzten Schuss, doch die Truppe aus Gerabach unterlag letztlich unglücklich. Damit hatten die Gerabacher auch die Endspiele um die bayerische Meisterschaft verpasst, da die anderen Teams nicht gerade für die Mannschaft um Florian Eglauer gespielt hatten. Ausschlaggebend dafür, dass die Mannschaft mit dem Kissinger Spieler schließlich nur Fünfter wurde, war die Stocknote – hier hatte die hohe Niederlage gegen Ismaning zu Buche geschlagen.
Anfangs waren die vier noch etwas enttäuscht, aber dann schließlich doch glücklich über die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft, die am 20. und 21. Januar 2018 in Ruhpolding über die Bühne gehen wird. Florians Vater Volker Eglauer, der auch als Coach fungiert hatte, meinte: „Ich bin richtig stolz auf das Team. Dass sie gut sind, habe ich schon gewusst, aber dass es gleich klappen würde mit der Qualifikation, ist auch für mich eine Überraschung – umso schöner ist es für die Jungs. Für Michael Folger freut es mich besonders, weil es für ihn die erste Teilnahme überhaupt bei einer deutschen Meisterschaft sein wird.“