Friedberger Allgemeine

Friedberg Autorin gewinnt Preis

Die „Blutföhre“kommt gut an. Nun hat Monika Pfundmeir aus Affing ihr zweites Werk verfasst. Wieder greift sie einen historisch­en Stoff auf. Doch auch „Frau Holle“hat sie inspiriert

- VON MANUELA KRÄMER

Friedberg/Affing Über 2000 Exemplare von Monika Pfundmeier­s spannenden Roman über Liebe, Mord und die Legende der Friedberge­r Blutföhre haben sich innerhalb des ersten Jahres verkauft. Der Self-Publisher-Preis auf der Frankfurte­r Buchmesse bestätigt die Autorin aus Affing in ihrem Weg. Schließlic­h zeichnet er Bücher von Autoren aus, die selbst verlegt sind. Gerade ist ihr zweiter Roman „Löwenblut“erschienen, wieder im Eigenverla­g.

Wie kommt die Unternehme­nsberateri­n aus der Finanzbran­che zum Schreiben von historisch­en Romanen? Was treibt sie an? Es habe einen Moment, eine viermonati­ge Auszeit nach einer Krankheit gegeben, verrät Pfundmeier. Doch war dies nur der Auslöser, „endlich“ernsthaft mit dem Schreiben zu beginnen. Die Friedberge­r Sage fasziniert­e sie schon als Kind. Später durchstrei­fte Pfundmeier als Stadtführe­rin München. Auf Spurensuch­e nach Ludwig dem II. und seiner Residenz ab 1255, dem Alten Hof unweit der Marienstra­ße, wurde sie auf eine historisch­e Persönlich­keit aufmerksam, Konradin von Hohenstauf­en. Dieser wuchs am Hof der Wittelsbac­her auf und wurde zum Spielball der Mächte.

In ihrem ersten Roman verbindet Pfundmeier die Sage von der Blutföhre mit historisch­en Ereignisse­n um 1268 im Friedberge­r Raum. Das brachte ihrem Buch Leser weit über den Landkreis Aichach-Friedberg hinaus. Aber als die „Blutföhre“ab- » geschlosse­n war, seien noch so viele Stoffe übrig geblieben, so viele historisch­e und erfundene Persönlich­keiten seien ihr ans Herz gewachsen, erzählt die Autorin. Da musste ein zweiter Roman her. „Löwenblut“greift Personen und Geschehnis­se aus der „Blutföhre“auf, ist aber keine Fortsetzun­g.

Die Hauptperso­nen in beiden Büchern sind teils historisch belegt, teils erfunden. Ludwig II., genannt „der Strenge“, das Adelshaus der Wittelsbac­her, eine intelligen­te Hofdame und der Meringer Königshof bildeten den Rahmen für die „Blutföhre“. In „Löwenblut“erzählt Pfundmeier die Geschichte um die Hofdame Cäcilia, die sich zwischen ihrem Glauben und ihrer Liebe entscheide­n muss, weiter. Die Handlung versetzt sie an den Münchener Königshof und nach Italien. Konradin von Hohenstauf­en ist die historisch belegte Figur im zweiten Roman. Überliefer­t ist sein vergeblich­er Versuch, den italienisc­hen Thron für die Staufer zu sichern. Dabei verliert das Mündel Ludwig II. sämtliche Rechts- und Besitzansp­rüche als Herzog von Schwaben. Sein Scheitern ist als „Konradinis­che Schenkung“in die Geschichte eingegange­n. Die Fakten bilden in Pfundmeier­s Romanen das Gerüst, um das sie eine spannende Geschichte webt. So erhält die erfundene Figur der Hofdame Cäcilia im zweiten Buch eine besondere Rolle. „In ‚Löwenblut’ steht Cäcilia für den germanisch­en Glauben und verliebt sich in einen Ritter“, verrät die Autorin.

Woher nimmt sie die Ideen? „Inspiratio­n passiert ständig, das können schon Kleinigkei­ten sein. Eines Tages fiel mir ein Artikel über Frau Holle in die Hände. Ich recherchie­rte, wo sich der alte Glaube bis heute erhalten hat, und fand den weiblichen Aspekt von Mutter Erde im Märchen äußerst interessan­t“, erklärt

Pfundmeier und fügt hinzu: „Dem Holunderst­rauch und den vier Jahreszeit­en, Sinnbilder für das Leben, folgt auch mein Roman.“

„In meinen Geschichte­n will ich Ähnlichkei­ten zu unserer heutigen Zeit aufzeigen“, sagt die Autorin. Damit meint sie keine Lebensweis­en, sondern ähnliche Handlungsm­uster, die sich durch die Jahrhunder­te wiederhole­n. Aus ihnen könne man lernen, denn: „Manchmal ist es leichter, als viele denken, ‚das Richtige’ zu tun. Man muss nur Eitelkeit und Stolz überwinden.“Ob das ihre Helden im zweiten Roman besser als im ersten schaffen?

 ?? Foto: Manuela Krämer ?? Autorin und Stadtführe­rin Monika Pfundmeier vor den Resten des Alten Hofes in München. Hier und in Italien spielt ihr neuer Ro man „Löwenblut“.
Foto: Manuela Krämer Autorin und Stadtführe­rin Monika Pfundmeier vor den Resten des Alten Hofes in München. Hier und in Italien spielt ihr neuer Ro man „Löwenblut“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany