Höchstens vier Wohnungen pro Haus
Rings um die Zugspitzstraße will Mering die Nachverdichtung auf ein verträgliches Maß begrenzen
Mering Maximal vier Wohnungen pro Haus sind künftig in dem Gebiet rings um die Zugspitzstraße zulässig. So sieht es zumindest der aktuelle Bebauungsplanentwurf vor. Der Markt Mering will damit die Nachverdichtung auf ein verträgliches Maß begrenzen.
Ausgenommen von dieser Regel ist der eigentliche Anstoß zu dem gesamten Verfahren. Für ein Grundstück an der Zugspitzstraße gibt es mit Einvernehmen des Marktgemeinderates bereits eine gültige Genehmigung für ein Mehrfamilienhaus mit 14 Wohneinheiten. „Wenn wir uns rechtlich nicht angreifbar machen wollen, müssen wir das eins zu eins übernehmen“, erklärt Planer Werner Dehm. Doch zumindest ist damit sichergestellt, dass der Investor nicht noch größer bauen kann – ein noch weiter gehender Antrag liegt nämlich bereits vor.
Dabei ist der Gebietscharakter eigentlich ein ganz anderer, wie Dehm belegte. Im Mittelwert gibt es pro Haus 1,3 Wohneinheiten. Neben Ein- und Zweifamilienhäusern gibt es eigentlich nur zwei Ausreißer, eines davon ist ein Gebäude mit acht Wohneinheiten an der Münchner Straße. Für die Zukunft empfiehlt er, die überbaubare Grundfläche pro Grundstück auf 180 Quadratmeter zu begrenzen zuzüglich 92 Quadratmeter für Nebengebäude. Damit sei der Bestand größtenteils erfasst, jede Ausnahme müsse einzeln aufgenommen werden. Bei erlaubten zwei Vollgelschossen plus Dach könne man theoretisch vier 80-Quadratmeter-Wohnungen unterbringen. Deswegen schlug Dehm vor, die maximal zulässige Zahl der Wohneinheiten pro Haus auf vier festzulegen.
Eine neue Entdeckung hatte der Planer bei der Untersuchung zudem gemacht. „Das ganze Quartier ist verlärmt“, sagte er. Geräuschquelle seien die Münchner Straße und die Bahnstrecke München – Augsburg. Deswegen müsse der Bebauungsplan zum Teil Lärmschutzfenster vorschreiben. „Das Landratsamt fordert Emissionsschutz auch im Bestand“, sagte Dehm. Er erläuterte, dass dies vor allem der rechtlichen Absicherung des Marktes Mering diene. „Ob ein Bauherr dann so baut oder nicht ist eine ganz andere Frage“, so der Planer.
Der Gemeinderat fasste den Billigungsbeschluss mit 19:1 Stimmen. ● Lärmschutzzaun An der Wendelsteinstraße 2 wollen die Eigentümer einen drei Meter hohen und über zehn Meter langen Lärmschutzzaun errichten. Solche Anlagen sind nur bis zu einer Höhe von zwei Metern genehmigungsfrei. Die CSU sah eine erhebliche Beeinträchtigung der Nachbarn. „Ohne dass diese gefragt wurden und zum Einverständnis unterschrieben haben, können wir dem auf keinen Fall zustimmen“, erklärte Stefan Enzensberger. Aus Sicht von SPD-Fraktionssprecher Markus David spräche nichts gegen den Zaun: „Es gibt in Mering zig Thuja-Hecken und Zäune, die höher sind als zwei Meter.“Laut Armin Neumair vom Bauamt habe auch das Landratsamt als Genehmigungsbehörde keine Einwände. Der Gemeinderat verweigerte jedoch mit 7:13 Stimmen das gemeindliche Einvernehmen.
● Wasserleitungen Im kommenden Jahr will das Meringer Wasserwerk in drei Straßenzügen das Leitungsnetz sanieren. Es handelt sich um die Wintergasse mit veranschlagten Kosten von 122000 Euro, den Fuchsberg für 170000 Euro und die Schlossmühlstraße ebenfalls für 170000 Euro. Außerdem wird der Industriepark am Haltepunkt St. Afra neu angeschlossen. Das kostet rund 80 000 Euro.
● Kanal Ebenfalls anpacken will der Markt Mering einen Sanierungsabschnitt seines Kanalsystems. Dafür werden rund 695000 Euro eingeplant.
● Sportheim Wie berichtet, hat der SV Mering den Bauantrag für sein neues Sportheim eingereicht. Die Konditionen zwischen Markt Mering und dem Verein soll ein Überlassungsvertrag regeln, dessen Entwurf der Bürgermeister an die Gemeinderäte zur Beratung ausgegeben hat. Auf eine Anfrage von Andreas Widmann zu den Garagen, die abgerissen werden sollen, meinte der Bürgermeister jedoch: „Ach, Herr Widmann, da haben Sie noch einige Zeit, bis der Vertrag mit dem SVM unter Dach und Fach ist.“
● Wildparker Martin Scherer (CSU) sprach das Parkchaos im Bereich vom Bahnhaltepunkt St. Afra und der Friedenaustraße an. Kandler versprach, den Verkehrsüberwachungsdienst wieder verstärkt auf Kontrollen dorthin zu schicken.