Bauamt will Kreuzung unter die Lupe nehmen
Nach dem Unfall bei Wiffertshausen soll die Problemstelle erneut diskutiert werden
Friedberg Der Unfall an der Wiffertshauser Kreuzung, bei dem eine Fahrerin das Stoppschild missachtete und eine Person schwer verletzt wurde, ist kein Einzelfall. Schon zum sechsten Mal krachte es dort in diesem Jahr. Maßnahmen, um die Gefahr an der Stelle zu reduzieren, müsste das Staatliche Baumamt ergreifen. Dort ist die Kreuzung bereits als Problemstelle bekannt.
„Wir wissen, dass es dort immer wieder zu Unfällen kommt“, sagt Christoph Eichstaedt vom Staatlichen Bauamt. „Die Kreuzung galt bereits als Unfallhäufungsstelle, und wir haben Maßnahmen ergriffen.“So wurden im vergangenen Jahr große Schilder aufgestellt, um die Kreuzung sichtbarer zu machen. „Damit sollte die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer noch stärker auf den Knotenpunkt gelenkt werden“, erklärt Eichstaedt. Außerdem wurde die Straßenmarkierungen in diesem Jahr erneuert. Doch Anwohner Rudolf Schmidt, der am Ortsrand von Wiffertshausen wohnt und direkten Blick auf die Kreuzung hat, meint: „Die von den Behörden eingeleitete Maßnahme, die Gefährlichkeit dieser Kreuzung durch Aufstellen von großen Wegweisertafeln zu entschärfen, hat in diesem Fall nicht geholfen.“
Laut Eichsteadt ist die Stelle damit als Knotenpunkt erkennbar. Er war selbst schon vor Ort, um sich ein Bild zu machen. „Auch die Sicht ist ganz gut“, sagt er. Es gebe eigentlich keinen Anlass für eine bauliche Veränderung.
Das sehen Facebook-Nutzer anders. Auf der Online-Plattform entbrannte eine Diskussion. „Was muss denn noch passieren, damit diese Kreuzung entschärft wird?“, fragt sich eine Frau. Einige fordern ein Tempolimit, andere sprechen sich für einen Kreisverkehr aus. Eine Nutzerin weist darauf hin, dass im Sommer die Sonne so tief stehe, dass man nichts sieht, egal, wie lange man stehen bleibt.
Eichstaedt erklärt, die Kreuzung sei nicht optimal, aber einfach einen Kreisverkehr zu bauen, löse das Problem nicht. „Wir haben uns die Unfallursachen angeschaut“, sagt Eichstaedt. Sie seien sehr unterschiedlich. „Wir beschäftigen uns immer wieder mit der Kreuzung und gehen davon aus, dass sie wieder als Unfallhäufungsstelle deklariert wird.“Dafür werden Unfallstatistiken über einen Zeitraum von drei Jahren analysiert. Ausschlaggebend seien Kriterien wie Anzahl der Unfälle, aber auch die Zahl der Verletzten. Dann gelte es, genau zu analysieren, wodurch die Unfälle verursacht werden und welche zusätzlichen
Geschwindigkeit ist nicht das Hauptproblem
Maßnahmen die Situation verbessern können. Die Kreuzung galt schon einmal als Unfallschwerpunkt, allerdings nicht wegen Autounfällen, sondern weil Fahrradfahrer gegeneinander gefahren waren.
Ob ein Tempolimit, wie es Bürgermeister Roland Eichmann und Bürger fordern, helfen kann, bezweifelt Eichstaedt. „Wir haben Messungen durchgeführt, und die Strecke ist hinsichtlich der Geschwindigkeit nicht auffällig“, sagt er. Im Schnitt seien Autofahrer mit 90 km/h unterwegs. An der Geschwindigkeit allein liege es nicht. Die Unfallkommission werde sicher noch mal über die Kreuzung und mögliche Maßnahmen zur Entschärfung der Lage diskutieren.