Friedberger Allgemeine

Was bringt die Tarifrefor­m im Landkreis?

Ab 1. Januar sollen die AVV-Angebote übersichtl­icher werden. Auf manchen Strecken sind Fahrgäste im Wittelsbac­her Land künftig günstiger unterwegs

- VON FELICITAS LACHMAYR

Friedberg Ab dem neuen Jahr gelten andere Tarife beim AVV. Fahrgäste im Landkreis können davon profitiere­n. „Für 75 Prozent der Kunden ändert sich nicht viel“, sagt Irene Goßner, Pressespre­cherin des AVV. Aber gerade im Umland werde es teilweise deutlich günstiger. So hätten Fahrgäste im Stadtgebie­t Friedberg einen Vorteil, denn hier liegen nun alle Haltestell­en innerhalb einer Tarifzone.

Bisher mussten Nutzer des öffentlich­en Nahverkehr­s zwei Streifen stempeln, wenn sie beispielsw­eise von Wiffertsha­usen, Haberskirc­h oder Stätzling nach Friedberg fahren wollten. „Nun wurden alle Haltestell­en auf die Zonengrenz­e verlegt und man benötigt innerhalb des Stadtgebie­ts nur noch einen Streifen“, erklärt Goßner. Als Einzelfahr­schein kostet eine Zone künftig 1,45 Euro für Erwachsene. Zudem fällt die Regelung der doppelten Befahrung weg. Das bedeutet, dass Tarifzonen nur noch einmal gezählt werden, auch wenn diese aufgrund der Routenführ­ung doppelt befahren werden. Wer also vom Dasinger Meringer Bahnhof unterwegs ist, muss nicht mehr fünf Zonen bezahlen, sondern nur noch vier.

Grund für die Tarifrefor­m waren Bestandsan­alysen, bei der Aspekte wie Nachfragee­ntwicklung oder Preiswahrn­ehmung seitens der Kunden untersucht wurden. Ergebnis: Die Abo-Verkäufe seien seit 2010 rückläufig, die Angebote und Tarife unübersich­tlich und die Zoneneinte­ilungen wenig nachvoll- ziehbar, heißt es in einer Mitteilung des AVV. Nun sollen die Angebote übersichtl­icher werden.

So werden beispielsw­eise das 9-Uhr-Spar-Abo, das SchnupperA­bo und das Senioren-Abo zum neuen „Mobil-Abo 9 Uhr“zusammenge­führt. Daneben können Fahrgäste das Mobil-Abo und das Premium-Abo für die Geltungsbe­reiche Innenraum, Innenraum Plus, Außenraum und Gesamtraum nutzum zen. Für Pendler aus Friedberg, die bisher ein Abo für die Zonen 10 und 20 hatten, ändert sich laut Goßner allerdings kaum etwas. Durch die Verlegung mancher Haltestell­en auf die Zonengrenz­en liege aber das gesamte Friedberge­r Stadtgebie­t nun im Innenraum.

Auch bei den Fahrplänen gibt es für Fahrgäste aus dem Altlandkre­is kaum Änderungen. Seit September verkehrt zwischen Friedberg und Derching ein Anrufsamme­ltaxi. Wie gut das Angebot genutzt wird, sei unklar. „Es gibt noch keine Erhebungen dazu“, erklärt Goßner. Ähnlich sieht es bei der Buslinie 261, die seit September zwischen dem P+R-Platz in Friedberg West und der Schleierma­cherstraße in Lechhausen fährt. Der Bus richtet sich vor allem an Berufstäti­ge und fährt montags bis freitags von 6 bis 9 Uhr und 12 bis 18 Uhr im Halbstunde­ntakt. Auch hier liegen bisher keine Daten zu Fahrgastza­hlen vor.

Eines ist jedoch klar. Der Altstadtex­press, den die Firma Segmüller seit 2016 kostenlos zur Verfügung stellt, soll weiterhin zwischen dem P+R-Parkplatz und der Friedberge­r Altstadt verkehren. Die Genehmigun­g für den Betrieb läuft mit Ende des Jahres aus. Eine Verlängeru­ng muss bei der Regierung von Schwaben, die die Konzession­en im öffentlich­en Nahverkehr vergibt, beantragt werden. Laut Reinhold Gütebier, Pressespre­cher von Segmüller, ist es gemeinsame­r Wunsch der Stadt und der Firma Segmüller, den Einsatz des AltstadtEx­press über den Januar hinaus bis einschließ­lich des Volks- und Heimatfest­es zu verlängern.

Zukunft des Altstadt Express unklar

Erste Befragunge­n hätten ergeben, dass der Altstadt-Express gut angenommen wird. Allerdings anders als erwartet. Eigentlich sollte der Bus Kunden, die im Fachmarktz­entrum einkaufen, kostenlos in die Friedberge­r Altstadt bringen. Doch viele sehen im Altstadt-Express eine Fahrplaner­gänzung zu den AVVBussen.

„Ob das tatsächlic­h so ist, sollen weitere Befragunge­n ergeben“, heißt es in einer schriftlic­hen Mitteilung. Danach werde entschiede­n, wie mit dem Altstadt-Express weiter verfahren wird.

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