Alte Liebe rostet nicht
Warum Thomas Straßmeir, Sieger von 2005, diesmal nicht in Laufschuhen kam
Gersthofen Silvesterlauf in Gersthofen und Thomas Straßmeir – Über viele Jahre hinweg gehörten die beiden Begriffe fest zusammen. In der Datenbank dieser Veranstaltung taucht der Name des nunmehr 40-jährigen Langstrecklers nicht weniger als 15 mal auf. Los geht diese Liste im Jahr 1994, als er noch der Jugend angehörte. 1999 ging er für den LC Inchenhofen an den Start, von 2002 bis 2004 für den Gasthof Asum. Die größten Erfolge errang Straßmeir aber im Trikot des LC Aichach. Das gilt in erster Linie für das Rennen 2005, als er in exakt 32 Minuten über die knapp zehn Kilometer siegte. Bemerkenswert, wie er sich damals zitieren ließ: „Wenn man in Gersthofen gewinnt, dann ist man wer.“
An den Ort dieses Triumphes kehrte er am Sonntag wieder zurück, aber nicht in Laufschuhen. „Ich weiß, ich weiß“, versicherte er, angesprochen auf dieses Datum, gab aber zu bedenken: „Ich war seit halb drei bei der Arbeit.“Straßmeir kam nicht mit leeren Händen. In einer Tragetasche hatte er Semmeln und Brezen dabei. Nein, natürlich nicht für das gesamte Starterfeld, das wieder weit über 1000 Sportler umfassen wird, sondern für seine Läuferfreunde. Richard Negele beispielsweise gehört zu diesem Kreis.
Wer Straßmeir auf seine großen Rennen in Gersthofen anspricht, der wird schnell merken, dass der den sportlichen Wert dieser Erfolge nach wie vor zu schätzen weiß und dass er sich daher sehr gerne an die Duelle erinnert, als lägen sie erst einige Wochen zurück: „Achtmal hintereinander bin ich auf dem Podium gestanden. Bei meinem Sieg war die Strecke schneebedeckt und spiegelglatt.“2007 erzielte er dort mit 30:54 Minuten seine beste Zeit: „Da war der Boden tief gefroren und alles war frei.“
Als Wettkämpfer hat sich Straßmeir rar gemacht. „Ich mache nicht mehr so viel“, sagt er und meint damit sein Trainingspensum, das sich aber nach wie vor sehen lassen kann. Drei-, viermal die Woche steht Sport auf dem Programm, beispielsweise in Form einer Radtour über 50 Kilometer. Beim Landkreislauf im Sommer in Thierhaupten gehörte Straßmeir zum Siegerteam. Wird man ihn 2018 wieder in Aktion sehen? Konkrete Pläne gibt es noch nicht: „Vielleicht ein Halbmarathon oder ein Zehner, das hängt vom Training ab. Wenn ich mitmache, will ich nicht um Platz hundert laufen. Sonst zerreißen sich wieder einige am Stammtisch das Maul.“