Friedberger Allgemeine

Torjäger mit Geberquali­täten

Daniel Schmölz spielt eine starke Saison für die Panther. Zuletzt traf er regelmäßig und hat großen Anteil daran, dass Augsburg inzwischen wieder auf die Play-offs hoffen darf. Der Allgäuer kann sich gut vorstellen, zu bleiben

- VON ANDREAS KORNES

Mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Bremerhave­n am vergangene­n Mittwoch hat Daniel Schmölz einen persönlich­en Rekord aufgestell­t. Es war das zehnte DEL-Tor des Füsseners in dieser Saison. Der bisherige Bestwert gelang ihm vergangene Saison, als er für seinen damaligen Arbeitgebe­r Schwenning­en neunmal traf. Inzwischen trägt er das Trikot der Augsburger Panther. Dort ist Mike Stewart sein Trainer und hält große Stücke auf Schmölz. „Obwohl er groß ist, ist er richtig schnell. Kräftig, giftig und er ist tough. Schon als er noch in Schwenning­en war, ist er uns als unangenehm­er Gegner aufgefalle­n.“

Stewart lotste den 25-Jährigen im Sommer nach Augsburg. Dort habe sich schnell in das Team integriert und steht inzwischen in einer der beiden Überzahlfo­rmationen der Panther. Schmölz übernimmt den Platz von Thomas J. Trevelyan, der als überzählig­er Ausländer meist auf der Tribüne Platz nehmen muss. Dreimal hat der Allgäuer in Überzahl schon getroffen. Zudem hat Stewart mit der Sturmreihe Schmölz, Evan Trupp (Center) und Thomas Holzmann eine funktionie­rende Einheit gefunden. „Wir harmoniere­n sehr gut. Trupp ist der Spielmache­r, Woody und ich machen die Dinger rein. Das ist eine gute Mischung“, sagt Schmölz. In Augsburg hat er einen Vertrag bis zum Ende der Saison unterschri­eben. Ob er darüber hinaus ein Panther bleibt, ist noch offen. Bisher habe es nur lose Gespräche gegeben, „ich kann mir aber auf jeden Fall vorstellen, hierzublei­ben. Das ist der Plan“, sagt Schmölz. „Ich fühle mich sehr wohl und Augsburg liegt nahe meiner Heimat Füssen.“

Sein Trainer Stewart hält sich bedeckt. „Solche Dinge besprechen wir etwas später“, sagt er. „Aber er präsentier­t sich sehr gut. Er hat jetzt schon häufiger getroffen als letzte Saison. Er ist immer bereit, in die Zweikämpfe zu gehen. Und er ist sehr gut für die Stimmung in der Mannschaft. Er ist immer für einen Spaß zu haben.“

Einiges deutet also darauf hin, dass Schmölz in Augsburg bleibt. Bei den Fans hat er sich auch wegen seiner einsatzfre­udigen Spielweise viele Freunde gemacht. Schmölz: „Wenn es sein muss, scheue ich mich nicht, in einen Zweikampf zu gehen.“Zuletzt legte er sich mit dem Berliner André Rankel an und sorgte trotz der 2:4-Niederlage gegen die Eisbären für einen Punktsieg.

Bevor es aber um die Arbeitspap­iere für die kommende Saison geht, soll Schmölz in der aktuellen noch an einem kleinen Eishockey-Wunder mitwirken. Zwischenze­itlich waren die Play-off-Ränge in derart weite Ferne gerückt, dass sie selbst mit einer starken Sehhilfe kaum noch zu erkennen waren. Mit dem 3:1-Sieg gegen Bremerhave­n ist der Rückstand auf den rettenden Platz zehn nun erstmals so weit zusammenge­schrumpft, dass auch eingefleis­chte Pessimiste­n Hoffnung verspüren. Drei Zähler trennen die zwölfplatz­ierten Augsburger noch von den Adler Mannheim (10./49).

„Wir denken nur von Spiel zu Spiel. Aber wir wissen natürlich, dass wir nur noch drei Punkte davon entfernt sind, die Play-offs zu schafer fen“, formuliert es Schmölz. Auch im Mittelteil der Saison, als eine Niederlage der anderen folgte, „haben wir eigentlich nicht schlecht gespielt. Aber wir haben einfach die Tore nicht gemacht“. Jetzt sei das Glück wieder zurückgeke­hrt. „Wir hatten ein paar Spiele, in denen wir wieder einigermaß­en getroffen haben. Das gibt uns Selbstvert­rauen.“

Das sieht auch Stewart so, bleibt aber bei seiner Linie: „Natürlich ist es ein Klischee und ich mag Klischees eigentlich nicht – aber dieses stimmt: Wir denken nur von Spiel zu Spiel.“Nächster Gegner ist heute Abend Wolfsburg, das ab 19.30 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion gastiert.

Ein Sieg gegen den deutschen Vizemeiste­r könnte im Idealfall schon dazu reichen, auf Rang zehn zu springen. Das Feld allerdings ist eng zusammenge­rückt, die DELTabelle finden Sie im überregion­alen Sportteil. Selbst das zwischenze­itlich weit abgeschlag­ene Schlusslic­ht Straubing hat sich noch einmal herangekäm­pft. Gut möglich, dass die Entscheidu­ng darüber, wer in den Play-offs spielt, erst am letzten Spieltag fällt. Gegner der Panther sind dann die Adler Mannheim.

Dreimal hat der Allgäuer in Überzahl schon getroffen

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Foto: Kerpf Daniel Schmölz ist ein Torjäger, der kei nem Duell aus dem Weg geht.

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