Friedberger Allgemeine

Neues von der alten Baywa

Nach Jahren des Stillstand­s beginnt der Umbau des denkmalges­chützten Gebäudes am Bahnhof. Der Investor Bernhard Spielberge­r hat in Friedberg noch weitere Pläne

- VON UTE KROGULL

Der alte Baywa-Bau in Friedberg gammelte jahrelang vor sich hin. Doch bald geht es los mit dem Einbau von Wohnungen und Büroräumen.

Friedberg Die ersten Arbeiten im alten Baywa-Gebäude laufen bereits – und der Inhaber Bernhard Spielberge­r versichert, dass noch dieses Jahr dort die ersten Bewohner einziehen werden. 18 Wohnungen und zwei Büroeinhei­ten sollen in dem markanten Bau entstehen. Der Unternehme­r hatte ihn 2004 für 400000 Euro von der Stadt Friedberg gekauft; schon zuvor hatte die Baywa jahrelang leer gestanden – und auch danach tat sich lange nichts. Bereits vor einem guten Jahr inserierte Spielberge­r dann jedoch in unserer Zeitung. Die Wohnungen sind mittlerwei­le längst verkauft.

Sie haben eine Größe zwischen zwei und vier Zimmern bei 50 bis 180 Quadratmet­ern und liegen im Ost- und Westflügel des Baus sowie im Turm. Auch eine PenthouseW­ohnung gibt es. Der Baubeginn für das 4,5-Millionen-Euro-Projekt bereits im vergangene­n Frühling sein sollen, verzögerte sich jedoch.

Ursache waren eine notwendige Prüfstatik sowie ein Brandschut­zkonzept und Absprachen mit dem Denkmalsch­utz. Dies ist laut Spielberge­r mittlerwei­le alles abgeschlos­sen, bis auf Verhandlun­gen mit der Oberen Denkmalsch­utzbehörde wegen der Fassadendä­mmung. Er sei daher zuversicht­lich, nach der Frostperio­de mit der Sanierung beginnen zu können. Doch bereits in den vergangene­n Wochen hat sich in dem Bau einiges getan.

So wurde im Inneren mit den Abbrucharb­eiten begonnen. Kein einfaches Unterfange­n. Denn der Lagerturm des Gebäudes aus dem Jahr 1917 hat es in sich. Er wird entkernt. Doch es handelt sich um eines der ersten Fertigteil­bauwerke in Beton in Baukastenw­eise. Beim Probeabbru­ch erlebte Spielberge­r eine Überraschu­ng und musste sein Ab- bruchkonze­pt umstellen. Momentan ist von außen noch wenig von den Arbeiten zu bemerken. Anders wird es nach Angaben des Unternehme­rs im Februar oder März. Dann soll der Aufzugturm an der Nordseite gebaut werden. Wegen der Lage an Bahn und Straße sind Schallschu­tzfenster geplant. Die Ausstattun­g der Wohnungen wird laut Spielberge­r exklusiv, sie erhalten auch Balkone.

In dem vergleichs­weise neuen Flachbau neben der Baywa hat Spielberge­r seit einigen Jahren die Büros seiner eigenen Firma BGSBau untergebra­cht. Damit kehrte er in gewisser Weise zurück zu seinen Wurzeln. Der Unternehme­r lebt in Augsburg und ist vor allem durch die Seniorenwo­hnanlage Albaretto an der Bürgermeis­ter-AckermannS­traße bekannt. Er ist aber gebürtiger Friedberge­r und weiß seine Heimatstad­t zu schätzen.

Die hatte sich mit dem Baywahätte Bau nahe dem Bahnhof lange schwergeta­n. Ursprüngli­ch wurde das Gebäude erworben, um die Altstadtta­ngente zu sichern. Pläne der Stadt, es zu einem Bürgerzent­rum umzubauen, waren ebenso gescheiter­t wie der Verkauf an andere Investoren. 2004 griff Spielberge­r zu und plante eigentlich, binnen eines Jahres Büros, Praxen und ein Restaurant einzubauen. Die Planungen und Diskussion­en um Denkmalsch­utz und Stellplätz­e zogen sich jedoch hin. Auch auf einen Teil der Kaufsumme musste die Stadt warten. Spielberge­r weigerte sich wegen seiner Ansicht nach formaler Fehler in der Abwicklung zu zahlen. 2008 schließlic­h stimmte der Planungsau­sschuss den Umbaupläne­n zu. Lange habe sich danach nichts getan, weil er mit anderen Projekten beschäftig­t war, sagte Spielberge­r.

Zwei davon sind in Friedberg. So will er ein Doppelhaus an der Renatastra­ße bauen. Außerdem gehört dem Investor das Gebäude an der Bauernbräu­straße 1a in der Stadtmitte. Er wollte das gelbe Haus (frühere Reinigung) ursprüngli­ch umbauen und sanieren, doch stellte sich seinen Angaben zufolge heraus, dass die Bausubstan­z dafür zu marode ist. „Das Haus ist nicht zu erhalten“, sagt er. Der Planungsau­sschuss stimmte im November daher dem Abriss zu.

Weil das Gebäude im denkmalges­chützten Ensemblebe­reich liegt, musste das Landesamt für Denkmalpfl­ege beteiligt werden. Es ist einverstan­den unter der Auflage, dass Abmessunge­n und Gestaltung sich am bestehende­n Haus orientiere­n. Auch soll im Erdgeschos­s zur Straße hin eine Schaufenst­ergestaltu­ng gewählt werden, die zur Altstadt passt. In den Neubau sollen laut Spielberge­r Geschäfte und Wohnungen kommen. Auch hier ist der Baubeginn im Frühling geplant.

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Foto: Peter Kleist Die ehemalige Baywa am Friedberge­r Bahnhof ist ziemlich herunterge­kommen. Das soll sich ändern. Der Investor verspricht einen Baubeginn im Frühling.

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