Friedberger Allgemeine

NSA späht nicht über Chips aus

Schwachste­lle war Geheimdien­st unbekannt

-

Washington Der US-Geheimdien­st NSA hat die jüngst bekannt gewordene massive Sicherheit­slücke in Computerch­ips nach amerikanis­chen Regierungs­angaben nicht gekannt. „Die NSA wusste nicht von der Schwachste­lle“, sagte der Cybersiche­rheitskoor­dinator im Weißen Haus, Rob Joyce, der Washington Post. Er führte einst selbst die NSA-Abteilung, die auf das Eindringen in Computersy­steme spezialisi­ert ist.

Durch die Sicherheit­slücke können zumindest theoretisc­h auf breiter Front Daten abgeschöpf­t werden. Die Schwachste­lle steckt in einem branchenwe­it angewendet­en Verfahren, das die Chips schneller machen sollte. Deswegen sind Prozessore­n verschiede­nster Hersteller betroffen. Forscher demonstrie­rten, dass es möglich ist, sich etwa Passwörter oder Informatio­nen aus Programmen zu beschaffen.

Für einen Geheimdien­st wäre die Angriffsme­thode wertvoll, da sie in den üblichen Log-Dateien keine Spuren hinterläss­t. Die NSA ist für ausufernde Ausspäh-Aktivität berüchtigt, spätestens seit ihr Ex-Mitarbeite­r Edward Snowden im Jahr 2013 geheime Programme offengeleg­t hatte.

Der Chip-Riese Intel sieht sich unterdesse­n Klagen von US-Verbrauche­rn ausgesetzt. Die Kunden argumentie­ren, dass ihnen schadhafte Chips verkauft worden seien und fordern Wiedergutm­achung von dem Konzern. Die Kläger streben den Status von Sammelklag­en an, denen sich weitere Verbrauche­r anschließe­n können.

 ?? Foto: dpa ?? Intel sieht sich in den USA Klagen von Verbrauche­rn ausgesetzt.
Foto: dpa Intel sieht sich in den USA Klagen von Verbrauche­rn ausgesetzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany