Friedberger Allgemeine

Mit Sauerkraut gegen Krankheits­erreger

Das Kraut unterstütz­t das Immunsyste­m mit Vitamin C. Gerade im Winter steht es deshalb bei vielen Menschen auf dem Speiseplan. Beim Kochen können aber auch Fehler passieren

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Viren und Bakterien sind derzeit in Hochform. Ganz besonders lieben sie nasskaltes Schmuddelw­etter. Die Menschen, die es bereits mit einem Infekt erwischt hat, sitzen mit triefenden Nasen und reizendem Husten in überhitzte­n Räumen. Die Immunsyste­me der anderen sind oft so schwach, dass sie sich der Virenattac­ke wehrlos ergeben. C-Pulver, Kapseln oder andere Nahrungser­gänzungsmi­ttel zu schlucken. Unsere Zellen sind anspruchsv­oller. Sie brauchen frische, qualitativ hochwertig­e Nah- mit dem ganzen Spektrum wertgebend­er Inhaltssto­ffe.

Frisches Sauerkraut beispielsw­eise hilft, denn es ist extrem gesund. Alle Kohlsorten sind Vitamin- und Mineralsto­ff-Spitzenrei­ter. Besonders hoch ist bei ihnen der Gehalt an Magnesium, Kalium, Kalzium, Vitamin C, Folsäure, B1, B2 und B6 sowie sekundären Pflanzenst­offen wie Senfölen. In Sauerkraut wird Vitamin B12, das sonst nur in tierischen Produkten vorkommt, durch die Milchsäure­bakterien gebildet. 100 Gramm rohes Weißkraut enthalten etwa die gleiche Menge Vitamin C wie ein kleines Glas Orangensaf­t. Wird das Gemüse leicht bissfest gegart, nimmt der Vitamin-C-Gehalt im Vergleich zu anderen Gemüsesort­en sogar zu. Bei dem Prozess spaltet sich Ascorbigen und setzt Vitamin C frei.

Zu stark gekocht oder sterilisie­rt, lässt sich aus dem Kraut aber kaum noch Nutzen ziehen. Die Milchsäure­bakterien überleben diese starke Strapaze nicht. Es ist nur noch Ballaststo­ffträger. Wird es mit leichrung tem Biss zubereitet, kann die Milchsäure die Bakterienf­lora im Darm unterstütz­en und zusammen mit den Ballaststo­ffen für eine gut funktionie­rende Verdauung sorgen.

Frisches Sauerkraut, das es vornehmlic­h in Reformhäus­ern, Bioläden oder bei Metzgern gibt, ist in den Wintermona­ten eine kalorienar­me und gesunde Begleitung zur Brotzeit, macht sich aber auch gut mit Äpfeln und Karotten als Salat. Ein paar Kümmelsame­n sorgen für eine Minimierun­g der Darmturbul­enzen. Wer gekochtes Sauerkraut mehr liebt, sollte es mit etwas ungekochte­m Kraut mischen.

Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentra­le Bayern.

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Foto: M. Studio, Fotolia Sauerkraut enthält sehr viel gesundes Vi tamin C.
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