Friedberger Allgemeine

Experten forschen zu Gewalt

Männer in einem bestimmten Alter sind besonders anfällig

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Manche Menschen tun anderen Gewalt an. Sie schlagen sie zum Beispiel oder rauben sie aus. Von solchen Straftaten hört man immer mal wieder. Das sind natürlich miese Nachrichte­n. Experten haben sich die Fälle mit solchen Straftaten deshalb genau angesehen. Zunächst fanden sie etwas Gutes heraus: Heute gibt es in Deutschlan­d weniger Gewalt als noch vor zehn Jahren. Allerdings stieg die Zahl von Gewaltstra­ftaten in den Jahren 2015 und 2016 wieder etwas an.

Die Fachleute wollten deshalb wissen: Welche Menschen tun anderen Gewalt an? Und was hilft dagegen? Die Experten sagen: Gewalt kommt bei einer bestimmten Gruppe Menschen häufiger vor als bei anderen Gruppen. Nämlich bei jungen Männern zwischen 14 und 30 Jahren.

Einer der Experten ist Christian Pfeiffer. Er erklärt: „Früher lebten die Menschen in Sippen zusammen. Diese konnten nur überleben, wenn sie kampfstark­e Männer zum Beschützen hatten.“Davon ist heute noch manchmal etwas spürbar. Gerade bei einigen Jugendlich­en und Männern zwischen 14 und 30 Jahren ist die Bereitscha­ft zur Gewalt größer. In Deutschlan­d ist diese Gruppe zuletzt durch die Flüchtling­e größer geworden. Denn viele von ihnen sind junge Männer.

Für Niedersach­sen fanden die Experten heraus, dass dort die gestiegene Gewalt mit diesen Flüchtling­en zusammenhä­ngt. Niedersach­sen war das Bundesland, das sich die Fachleute genau angeschaut hatten. Christian Pfeiffer sagt aber auch: Bei Straftaten mit Flüchtling­en werde öfter die Polizei gerufen als bei Straftaten etwa mit Deutschen. „Wenn jemand nicht mal die Sprache spricht, ist die Wahrschein­lichkeit doppelt so hoch, dass jemand die Polizei ruft.“So fallen die Flüchtling­e mehr auf.

Um etwas gegen Kriminalit­ät von jungen Flüchtling­en zu tun, müsse man sie sinnvoll und gut beschäftig­en, sagt Christian Pfeiffer. Helfen könnten zum Beispiel Sprachkurs­e oder Praktika in Firmen. (dpa)

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Christian Pfeiffer

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