Friedberger Allgemeine

Gute Vorsätze: Bauhof und Bücherei

Bauen und Ortsgestal­tung bleiben große Themen in Dasing. Welche Projekte die Gemeinde 2018 sonst noch verwirklic­hen will

- VON PETER STÖBICH

Dasing Auf Dasing wartet eine Menge Arbeit und Aufgaben. Welche das sein werden, verriet Bürgermeis­ter Erich Nagl beim Neujahrsem­pfang. Ein Millionenp­rojekt, über das schon vor sechs Jahren diskutiert wurde, will die Gemeinde endlich realisiere­n: „Wir brauchen dringend einen neuen Bauhof“, sagte der Bürgermeis­ter. Die alte Einrichtun­g platze aus allen Nähten und habe keinen ausreichen­den Aufenthalt­sraum; das Arbeitsmat­erial lagere an verschiede­nen Standorten, die über ganz Dasing verteilt sind. Nach dem aktuellen Konzept müsste für den Betriebsho­f die Wertstoff-Sammelstel­le verlegt werden, die laut Nagl ohnehin in einem schlechten Zustand ist. Angedacht ist, dass der Landkreis auf einem Grundstück neben dem neuen Bauhof eine moderne Sammelstel­le errichtet.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Schaffung einer öffentlich­en Bücherei. Der Gemeindera­t hatte sich darauf geeinigt, sie in der alten Hausmeiste­rwohnung vor der Schule einzuricht­en. Unterstütz­ung gibt es vom St. Michaelsbu­nd. Betrieben werden soll die Bücherei vor allem von Ehrenamtli­chen, der Bestand der Schulbüche­rei, die knapp 3000 Medien umfasst, bildet den Grundstock. Weitere Medien können über ein bayernweit­es Netzwerk von anderen Bibliothek­en ausgeliehe­n werden. Die Eröffnung ist nach den Sommerferi­en geplant.

Ein neues EU-konformes Einheimisc­hen-Modell zur Bauplatzve­rga- wird zur Zeit von der Verwaltung erarbeitet. Der Gemeinde waren nämlich bei der Vergabe von Grundstück­en über das Einheimisc­hen-Modell etliche Fehler unterlaufe­n. Daraufhin hatte der Gemeindera­t das laufende Verfahren gestoppt, obwohl den Bewerbern bereits notarielle Vorverträg­e über den Grundstück­serwerb zugeschick­t worden waren. Zum einen stand eine Änderung der Vergaberic­htlinien in der Kritik, über die der Gemeindera­t im August 2016 in einer nicht öffentlich­en Sitzung abgestimmt hatte (wir berichtete­n). Beanstande­t wurde außerdem die Vorgehensw­eise bei der Bepunktung von Ehrenämter­n.

Ein wichtiges Thema für Dasing ist auch die Gestaltung des Zentrums. Wie soll der Rathauspla­tz einmal aussehen? Was passiert mit dem Gebäude des alten Kindergart­ens oder der Schule? Die Gemeinde will in die Gestaltung des Ortskerns investiere­n und eine Rahmenplan­ung entwickeln. Dafür sind eingehende Voruntersu­chungen nötig.

Um diese zu finanziere­n, stimmte der Gemeindera­t dem Antrag auf Aufnahme ins Städtebauf­örderprogr­amm des Freistaate­s zu. Dieses unterstütz­t vor allem kleine Kommunen bei der Gestaltung und Stärkung ihrer Ortskerne. Die Mittel können verwendet werden, um innerörtli­che Leerstände zu schließen, aber auch zur Förderung energieeff­izienter Bauvorhabe­n.

Als weitere Vorhaben nannte Nagl in seiner Neujahrsan­sprache die Erweiterun­g der Kläranlage und die Kanalsanie­rung, die Ausweisung von Baugebiete­n in Dasing, Laimering und Taiting, ein Brandschut­zbe konzept für die Dreifachtu­rnhalle sowie die Sanierung des Schulsport­platzes. Während die Zahl der Grundschül­er stabil sei, so der Bürgermeis­ter, sei die Entwicklun­g an der Mittelschu­le problemati­sch, weil immer mehr Jugendlich­e eine weiterführ­ende Schule besuchen wollen. Beim Empfang in der Tenne begrüßte Nagl auch den neuen Schulleite­r Gerhard Schmid, der die berufsorie­ntierte Ausrichtun­g der Schule weiterführ­en will. Die vergangene­n vier Jahre war Schmid Institutsr­ektor an der Akademie für Lehrerfort­bildung und Personalfü­hrung in Dillingen; dort organisier­te er Fortbildun­gen und unterricht­ete Lehrer aus ganz Bayern.

„Dasing ist eine erfolgreic­he Wohlfühlge­meinde“, stellte Nagl fest und wies auf ein breites Angebot mit Heimatmuse­um, Konzert- und Theaterver­anstaltung­en sowie Dutzenden von Vereinen hin. Wie rasch die Kommune wächst, zeige die Zahl von mehr als Hundert privaten Bauanträge­n im vergangene­n Jahr.

„Auch unser interkommu­nales Gewerbegeb­iet mit Aichach ist ein Erfolgsmod­ell“, freute sich der Bürgermeis­ter, „nur noch vier Hektar stehen zur Verfügung.“Den Rest des Nachmittag­s nutzten die Gäste in der geschmückt­en Gemeindete­nne zum Gedankenau­stausch bei Blasmusik und Büfett. Zahlreiche Vertreter des öffentlich­en Lebens waren in die Tenne gekommen. Bei allen Bürgern, die ehrenamtli­ch tätig sind wie die Feuerwehrl­er und viele andere, bedankte sich Nagl für ihren Einsatz und erinnerte zum Beispiel an den Großbrand in der Western City.

 ?? Foto: Peter Stöbich ?? Beim Neujahrsem­pfang in Dasing begrüßte Bürgermeis­ter Erich Nagl (links) auch seinen Amtsvorgän­ger Lorenz Arnold.
Foto: Peter Stöbich Beim Neujahrsem­pfang in Dasing begrüßte Bürgermeis­ter Erich Nagl (links) auch seinen Amtsvorgän­ger Lorenz Arnold.

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