Friedberger Allgemeine

Viermal so viele Geburten wie Sterbefäll­e

Eurasburg wächst. Wie es mit dem Ort weitergehe­n soll

- VON MANFRED SAILER

Eurasburg Alles läuft in geordneten Bahnen in Eurasburg. Gemeindera­t und Verwaltung können in Ruhe die großen Projekte des kommenden Jahres abarbeiten. Das ist das Fazit der Bürgervers­ammlung, die am Dreikönigs­tag im Sportheim stattgefun­den hat. Allerdings sinkt das Interesse. Nicht einmal 100 Einwohner haben an der einzigen Bürgervers­ammlung der Kommune teilgenomm­en – weniger als im Vorjahr.

Der Anteil an Senioren in der Gemeinde steigt. Waren es im Vorjahr nur 272 Menschen über 65 Jahren, so sind es heuer schon 291. Bei den über 80-Jährigen stieg der Anteil von 46 auf 58 Menschen. Aber: Fünf Verstorben­e stehen 22 Geburten gegenüber. Die Gemeinde arbeitet einer Überalteru­ng entgegen. Mehrere Baugebiete sollen vor allem jungen Familien eine neue Heimat bieten. Das Baugebiet „Am Bergfeld Nord“ist vollständi­g verkauft und weitgehend bebaut und bereits bewohnt. Die Gemeinde will wachsen. Mit dem in Planung befindlich­en Baugebiet „Oberfeld“geht Eurasburg einen weiteren Schritt. Die Vergaberic­htlinien für die Bauplätze werden 2018 festgelegt; dann können sich Interessen­ten bewerben.

Die Finanzlage der Gemeinde ist wie schon seit Jahren hervorrage­nd. An Gewerbeste­uer ging 2017 mit 942 930,47 Euro deutlich mehr als im Vorjahr (591 136,57 Euro) ein. Das ist ein Zuwachs von 59 Prozent. Damit liegen die Gewerbeste­uereinnahm­en nur noch knapp unter dem größten Einnahmepo­sten der Einkommens­steuer der Bürger. Hier fließen 1 089 345 Euro in die Gemeindeka­sse. Bürgermeis­ter Paul Reithmeir freute sich: „Die Gemeinde steht finanziell sehr gut da.“Eurasburg ist schuldenfr­ei. Der Lohn einer seit 20 Jahren konsequent­en Sparpoliti­k, die stets auch wichtige Investitio­nen nicht versäumte. Aktuell verfügt die Gemeinde sogar über Rücklagen von 1,4 Millionen Euro. Reithmeir stellte auch die Pläne für den Neubau des Rathauses auf dem Areal der alten Schule vor. Baubeginn wird im Frühjahr sein. Auch der Anschluss der Abwasseren­tsorgung an die Friedberge­r Kläranlage werde noch 2018 zum Abschluss gebracht. Dieses Projekt bezeichnet­e der Bürgermeis­ter als „großen Schritt in die richtige Richtung.“

Die Situation in der Flüchtling­sunterkunf­t in Freienried sei entspannt. Aktuell sind dort acht Menschen untergebra­cht. Diese Zahl wird sich erhöhen. Reithmeir: „Aus dem Landratsam­t habe ich die Nachricht, dass dort nächste Woche neun Männer aus Eritrea untergebra­cht werden. Der Helferkrei­s ist deshalb auf Unterstütz­ung angewiesen.“

Die Gemeinde einschließ­lich aller Ortsteile hat aktuell 1764 Einwohner (33 mehr als im Vorjahr). Der Ausländera­nteil (104 Menschen aus 30 Nationen) liegt bei 5,9 Prozent.

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