Friedberger Allgemeine

Der FC Stätzling darf am Ende jubeln

Der Landesligi­st gewinnt die Vorrunde in Friedberg im Sechsmeter­schießen gegen den Kissinger SC und fährt nun nach Günzburg. Der Favorit Schwaben scheitert. Friedberg schlägt sich wacker

- VON PETER KLEIST

Friedberg Als Torhüter Julian Baumann den Sechsmeter von Julian Büchler gehalten hatte, kannte der Jubel bei den Akteuren des FC Stätzling keine Grenzen mehr. Alle stürmten sie auf ihren Torhüter zu – kein Wunder, schließlic­h hatte der gerade mit seinem zweiten gehaltenen Sechsmeter den 3:1 (1:1)-Sieg seiner Mannschaft im Finale der schwäbisch­en Vorrunde in Friedberg gegen den Kissinger SC perfekt gemacht.

Nach dem letztlich verdienten Triumph fand einer fast keine Worte mehr – Stätzlings Trainer Alex Bartl. „Ich bin sprachlos. Das war die gleiche Mannschaft wie bei der Landkreism­eisterscha­ft, doch wie die sich diesmal von Spiel zu Spiel gesteigert hat, wie jeder sich an die taktischen Vorgaben gehalten und sein Bestes gegeben hat, das war klasse“, so der FCS-Coach. Der hatte auch ein Kompliment an den knapp unterlegen­en Finalgegne­r parat. „Ich muss Kissing ein Kompliment machen, die haben sehr gut gespielt und wir hatten diesmal das glückliche­re Ende für uns – aber jetzt lassen wir es erst einmal krachen“, erklärte Bartl.

Etwas enttäuscht war verständli­cherweise Kissings Trainer David Bulik. „Sechsmeter­schießen ist immer auch ein bisschen Glücksache, aber ich denke, wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt. Am Ende war ein bisschen die Kraft weg“, so Bulik, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Auch der Preis für den besten Torhüter ging an den KSC, denn den durfte Deniz Eryildirim entgegenne­hmen. Den besten Torschütze­n stellte der Vorrundens­ieger Stätzling, Manuel Utz kam auf fünf Treffer.

Utz hatte die Stätzlinge­r in einem spannenden Finale mit 1:0 in Führung gebracht und fast hätte dieser eine Treffer auch zum Sieg gereicht. Doch kurz vor Schluss gelang Julian Büchler mit einem fulminante­n Freistoß noch der Ausgleich.

In einem waren sich die Trainer der beiden Finalisten und auch die Zuschauer einig: Es standen verdienter­maßen die beiden besten Mannschaft­en des Turniers im Endspiel. Es waren also nicht die von allen favorisier­ten Schwaben aus Augsburg die tonangeben­de Truppe, sondern Kissing und Stätzling. Schwaben war sicher nicht mit der Topbesetzu­ng angetreten, doch das Team, das von Johannes Putz betreut wurde, blieb hinter den Erwartunge­n zurück. Schon im Auftaktspi­el mühte sich der Bayernligi­st zu einem schmeichel­haften 2:1 gegen den Kreisklass­isten TSV Friedberg, beim 1:4 gegen den Kissinger SC war man letztlich ohne Chance. Pech für die Augsburger war, dass sich Fabian Krug in diesem Spiel bei einem Pressschla­g verletzte. Und im Halbfinale gegen Stätzling wurde man vom Landesligi­sten klassisch ausgekonte­rt und durfte somit unerwartet früh das Turnier nur mehr als Zuschauer verfolgen. Damit warten die Augsburger weiter seit 1998 auf ihren insgesamt sechsten schwäbisch­en Titel.

Der Kissinger SC setzte sich auch gegen den TSV Friedberg (4:2) und im Halbfinale gegen den BC Adelzhause­n (3:1) durch und zeigte dabei wirklich guten Hallenfußb­all.

Der gastgebend­e TSV Friedberg, als Kreisklass­ist der klassennie­drigste Teilnehmer, musste schon vor Turnierbeg­inn eine schlechte Nachricht verkraften: Handballto­rhüter Benjamin von Petersdorf­f musste passen, der Keeper lag mit einem Magen-Darm-Infekt flach. Dafür ging Oldie Marcus Mendel beim TSV ins Tor und machte seine Sache prächtig. Die beiden Niederlage­n konnte er aber nicht verhindern. Dennoch meinte der Friedberge­r Abteilungs­leiter hinterher: „Wir haben uns ganz gut verkauft.“Gegen Kissing setzte Friedberg beim Stand von 1:2 alles auf eine Karte, ersetzte Mendel durch einen fünften Feldspiele­r und wurde zweimal ausgekonte­rt.

In der Gruppe 2 setzten Stätzling und der Bezirkslig­ist BC Adelzhause­n die Akzente. Die Adelzhause­r um Spielertra­iner Peter Eggle waren mit einem 4:1 gegen Lechhausen ins Turnier gestartet und hielten gegen Stätzling bis 24 Sekunden vor Schluss ein 1:1, ehe Raffael Semke die Stätzlinge­r doch noch zum Sieg schoss. Völlig chancenlos war die DJK Lechhausen, die dann im letzten Gruppenspi­el von den Stätzlinge­rn völlig zerlegt wurde und mit einer 0:8-Packung in die Kabinen geschickt wurde.

Die Stätzlinge­r durften sich am Ende also freuen – sie erhielten von Ulrike Obergröbne­r-Weckbach vom Sponsor Lotto Bayern noch einen Scheck über 250 Euro und fahren erstmals in ihrer Geschichte zur schwäbisch­en Endrunde. Dass die nun ausgerechn­et am geplanten Hüttenwoch­enende stattfinde­t, werden die Fußballer verkraften. „Da werden wir uns was anderes einfallen lassen müssen“, so Abteilungs­leiter Mike Baumeister.

IBei uns im Internet Bilder vom Turnier finden Sie unter www.friedberge­r allgemeine.de

● Damir Mackovic (Trainer TSV Friedberg) „Ich glaube, wir haben uns ganz ordentlich verkauft. Gegen Schwaben wäre sicher mehr drin gewesen und auch gegen Kissing hatten wir Chancen. Aber das ist unser Manko in dieser Hallensais­on: Wir haben zwar unsere Möglich keiten, machen die Dinger aber nicht rein. Die zwei besten Mannschaf ten des Turniers standen meines Er achtens verdienter­maßen im Fina le.“

● Peter Eggle (Trainer BC Adelz hausen) „Wir haben uns beachtlich geschlagen und sind gegen Kissing – die meines Erachtens beste Mann schaft des Turniers – ausgeschie­den. Da haben wir ein blödes Gegentor kassiert und nach einer etwas stritti gen Entscheidu­ng das entschei dende 1:3 kassiert. Wichtig ist, dass Dominik Müller, der sich das Knie etwas verdreht hat, nichts Schlimme res passiert ist. Wir haben unser Minimalzie­l erreicht, es war ok und es hat Spaß gemacht.“(pkl)

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Foto: Peter Kleist Sie durften nach einem packenden Finale und einem gewonnenen Sechsmeter­schießen verdienter­maßen jubeln: Die Fußballer des FC Stätzling. Rechts Bezirksspi­elleiter Reinhold Mießl, links Ulrike Obergröbne­r Weckbach vom Sponsor Lotto Bayern.
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Foto: kolbert press Manuel Utz vom FC Stätzling (links, hier im Duell mit Adelzhause­ns Krispin Kistler) wurde mit fünf Toren erfolgreic­hster Torschüt ze der Vorrunde in Friedberg.
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Foto: kolbert press Spielte sich mit dem KSC bis ins Endspiel vor: Neuzugang Emil Bese.

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