Umzugstermin für Meringer Tafel ist ungewiss
Ingrid Engstle und ihr Team bangen um Zukunft der Einrichtung, weil die Brandschutzfrage noch immer nicht gelöst ist. Bürgermeister Kandler setzt sich jetzt für ein Provisorium ein
Mering Ingrid Engstle weiß bald nicht mehr, was sie tun soll. Schon wieder hat sich der Einzugstermin für die Meringer Tafel verschoben und auch diesmal ist nicht klar, wann die soziale Einrichtung in den Räumen in der Zettlerstraße öffnen wird. Grund für die weitere Terminverschiebung ist noch immer der fehlende Brandschutz, der nicht in ausreichendem Maße gewährleistet sei. Doch Bürgermeister HansDieter Kandler und die Firma Ludwig Leuchten, die die Räume vermietet, suchen nach einer kurzfristigen Lösung.
Wie schon Anfang November, so fehlen auch Mitte Januar noch die notwendigen Vorkehrungen für den zweiten Fluchtweg über das Dach und im Treppenhaus die Rauchabzugsklappe. „Ich bin etwas verzweifelt, weil wir ja aus dem Mesnerhaus der evangelischen Pfarrgemeinde seit Ende Dezember eigentlich raus müssten und jetzt nicht wissen, wann wir die offizielle Betriebsgenehmigung erhalten“, sagt die Leiterin der Meringer Tafel. Die neuen Regale, die Spülmaschine für die Transportkisten und auch die Kühlschränke haben Engstle und ihr Helferteam im neuen Tafelladen schon aufgebaut. „Wir räumen ständig aus, um dann gleich starten zu können“, sagt Engstle.
Alles, was nicht aktuell benötigt wird, steht schon in der Zettlerstraße. „Doch die Warenausgabe können wir erst dann starten, wenn wir die Betriebsgenehmigung haben“, so Engstle. Wie berichtet, hätte sie schon zum zehnjährigen Bestehen der Tafel im November vorigen Jahres gerne Eröffnung gefeiert. Bereits damals war der fehlende Brandschutz daran schuld, dass ein Umzugstermin nicht möglich war. Schließlich hoffte Engstle, dass sie und ihr Team während der Weihnachtsferien den kompletten Umzug hätten stemmen können. Doch auch daraus wurde nichts.
Etwa 200 Berechtigte kommen wöchentlich in die Tafel, vor zehn Jahren waren es 35. Der Platz dort ist so beengt, dass teilweise die Besucher der Tafel bis auf die Straße hinaus stehen müssen. Auch im kleinen Büro bleibt nur wenig Raum für vertrauliche Gespräche mit den Menschen, die sich oftmals sowohl finanziell als auch psychisch in einer Notlage befinden. Auch die Stauräume sind beengt, die Schwerlastregale bis zur Belastungsgrenze gefüllt und die Helfer haben kaum Platz, alle Waren zu verstauen. Mittlerweile umfasst das Helferteam für Kleiderladen und Tafel etwa 55 Ehrenamtliche.
Florian Möckel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Ludwig Leuchten, informiert: „Wir haben erst im November davon erfahren, dass die Rauchabzugsklappe im Treppenhaus notwendig ist und leider wurde sie vor Weihnachten nicht geliefert.“Bis heute sei das Bauteil noch nicht da. „Ich hoffe nun, dass das schnell über die Bühne geht und wir dann auch keinen Wintereinbruch haben, damit die Klappe im Dach montiert werden kann“, so Möckel.
Zum zweiten Fluchtweg erklärt er, dass sein Unternehmen notfalls auch ein provisorisches Baugerüst aufbaue, damit dieses Problem übergangsweise aus dem Weg geräumt sei. „Wir werden die Tafel mit Rat und Tat unterstützen“, verspricht Möckel. Man überlege bereits, ob nicht Alternativräume für die Ausgabe der Waren zur Verfü- gung gestellt werden könnten. Das würde allen Beteiligten etwas mehr Zeit verschaffen, so der Geschäftsführer, um in Ruhe den Brandschutzauflagen vernünftig nachzukommen. „Wir lassen hier weder das Team um Ingrid Engstle noch die Kunden der Tafel im Stich“, betont Möckel.
Bürgermeister Hans-Dieter Kandler hat sich mittlerweile persönlich an das Landratsamt gewandt und fuhr nach Aichach, um abzuklären, wie eine kurzfristige Zwischenlösung aussehen könnte. „Wir haben nun vereinbart, dass Kreisbrandrat und Kreisbrandinspektor sich diesen Freitag vor Ort informieren und mit uns über die Möglichkeit eines Baugerüsts für den zweiten Fluchtweg sprechen“, schildert Kandler. Zudem werden noch zwei Brandschutztüren eingebaut, die, so hofft der Meringer Bürgermeister, nun endlich auch angeliefert worden seien. Die Firma Ludwig sei über die notwendigen Brandschutzauflagen bereits im Oktober informiert worden, erklärt Kandler. Er setzt nun darauf, dass sich das Landratsamt auf eine Übergangslösung einlässt, die mit den Zuständigen der Feuerwehr abgestimmt ist.
Wann aber der genaue Eröffnungstermin für die Tafel stehen wird, auch darüber kann Kandler keine detaillierte Information geben. Sicher sei nur eins: „Ende Januar muss die Tafel aus dem Mesnerhaus der evangelischen Gemeinde raus.“