Was wir von Pippi Langstrumpf lernen
In der Kissinger Paartalhalle rufen Pfarrer und Bürgermeister dazu auf, sich auf das Leben mit Genuss einzulassen
Kissing Recht ungewöhnliche Töne waren beim traditionellen Neujahrsempfang in der Kissinger Paartalhalle zu hören. Zum einen überraschte die Blaskapelle das Publikum mit rockigen Klängen wie etwa „Ghostbusters“, „Pinball Wizzard“oder dem Deep-Purple-Klassiker „Smoke on the water“. Zum anderen gaben die drei Redner den zahlreichen Zuhörern fürs neue Jahr Ratschläge, die auch wichtige spirituelle Lebensweisheiten sind.
Statt langer Aufzählungen von gemeindlichen Vorhaben gab es Ansprachen in herzlich-heiterem Tonfall und vom evangelischen Pfarrer Steffen Schubert das Bekenntnis, dass er sich mit seiner Familie gern alte Pippi Langstrumpf-Filme ansehe. Die Mädchenfigur der schwedischen Autorin Astrid Lindgren sei liebenswert, stark, unabhängig und sage Sätze wie „Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut“. Steffen: „Das können wir auch auf unseren Alltag übertragen und unser eigenes Ding machen, um das Leben zu genießen, statt immer nur Erfolg und Leistung hinterherzujagen.“
Ähnlich äußerte sich auch sein katholischer Amtskollege Alfredo Quintero und stellte fest: „Vergessen wir unsere Grenzen und haben unser Potenzial im Blick!“Wer immer nur jammere und nörgle, begebe sich in eine Opferrolle.
Bürgermeister Manfred Wolf ging in seiner Rede auf Themen wie Menschlichkeit und Respekt ein und fragte die Zuhörer, wie es ihnen wohl gehen würde, wenn sie in einer Notlage Deutschland verlassen müssten? Im täglichen Zusammenleben spielten Hautfarbe, Herkunft oder Religion keine Rolle, so Wolf. „Man tut sich selbst nichts Gutes, wenn man anfängt zu bewerten und zu vergleichen!“Schon ein Lächeln und ein freundlicher Gruß genügten, um seinen Mitmenschen Respekt zu zeigen.
Am Neujahrsempfang nahmen mehr als 200 Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens teil, darunter Vertreter des Gemeinderats, der Kissinger Betriebe, der Kindergärten und Schulen sowie der Hilfsorganisationen und Vereine des Ortes.
Ihnen stellte der Bürgermeister die neuen Pächter des Gastronomiebetriebs in der Paartalhalle vor. Ab sofort übernehmen Heiko Gärtner und seine Lebensgefährtin Iris Koy die Bewirtung in der Halle und im Bistro, das jetzt Kiss´n´Chill heißt. Zur Begrüßung hatte das Paar für alle Gäste einen essbaren roten Kussmund, das Signet der Gemeinde Kissing, mitgebracht.
Rund 200 Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens