Friedberger Allgemeine

Was wir von Pippi Langstrump­f lernen

In der Kissinger Paartalhal­le rufen Pfarrer und Bürgermeis­ter dazu auf, sich auf das Leben mit Genuss einzulasse­n

- VON PETER STÖBICH

Kissing Recht ungewöhnli­che Töne waren beim traditione­llen Neujahrsem­pfang in der Kissinger Paartalhal­le zu hören. Zum einen überrascht­e die Blaskapell­e das Publikum mit rockigen Klängen wie etwa „Ghostbuste­rs“, „Pinball Wizzard“oder dem Deep-Purple-Klassiker „Smoke on the water“. Zum anderen gaben die drei Redner den zahlreiche­n Zuhörern fürs neue Jahr Ratschläge, die auch wichtige spirituell­e Lebensweis­heiten sind.

Statt langer Aufzählung­en von gemeindlic­hen Vorhaben gab es Ansprachen in herzlich-heiterem Tonfall und vom evangelisc­hen Pfarrer Steffen Schubert das Bekenntnis, dass er sich mit seiner Familie gern alte Pippi Langstrump­f-Filme ansehe. Die Mädchenfig­ur der schwedisch­en Autorin Astrid Lindgren sei liebenswer­t, stark, unabhängig und sage Sätze wie „Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut“. Steffen: „Das können wir auch auf unseren Alltag übertragen und unser eigenes Ding machen, um das Leben zu genießen, statt immer nur Erfolg und Leistung hinterherz­ujagen.“

Ähnlich äußerte sich auch sein katholisch­er Amtskolleg­e Alfredo Quintero und stellte fest: „Vergessen wir unsere Grenzen und haben unser Potenzial im Blick!“Wer immer nur jammere und nörgle, begebe sich in eine Opferrolle.

Bürgermeis­ter Manfred Wolf ging in seiner Rede auf Themen wie Menschlich­keit und Respekt ein und fragte die Zuhörer, wie es ihnen wohl gehen würde, wenn sie in einer Notlage Deutschlan­d verlassen müssten? Im täglichen Zusammenle­ben spielten Hautfarbe, Herkunft oder Religion keine Rolle, so Wolf. „Man tut sich selbst nichts Gutes, wenn man anfängt zu bewerten und zu vergleiche­n!“Schon ein Lächeln und ein freundlich­er Gruß genügten, um seinen Mitmensche­n Respekt zu zeigen.

Am Neujahrsem­pfang nahmen mehr als 200 Gäste aus allen Bereichen des öffentlich­en Lebens teil, darunter Vertreter des Gemeindera­ts, der Kissinger Betriebe, der Kindergärt­en und Schulen sowie der Hilfsorgan­isationen und Vereine des Ortes.

Ihnen stellte der Bürgermeis­ter die neuen Pächter des Gastronomi­ebetriebs in der Paartalhal­le vor. Ab sofort übernehmen Heiko Gärtner und seine Lebensgefä­hrtin Iris Koy die Bewirtung in der Halle und im Bistro, das jetzt Kiss´n´Chill heißt. Zur Begrüßung hatte das Paar für alle Gäste einen essbaren roten Kussmund, das Signet der Gemeinde Kissing, mitgebrach­t.

Rund 200 Gäste aus allen Bereichen des öffentlich­en Lebens

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Foto: Peter Stöbich Die neuen Pächter Heiko Gärtner und Iris Koy wurden beim Neujahrsem­pfang in der Paartalhal­le vorgestell­t.

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