Friedberger Allgemeine

Kissing plant Geld für neue Hiasl Welt ein

Bürgermeis­ter Wolf hofft auf einen Neubau im Bereich von Gut Mergenthau. Auch sonst stehen vor allem im Bereich der Kinderbetr­euung viele Investitio­nen an

- VON CHRISTINE SCHENK

Kissing Allein für die anstehende Sanierung der Paartalhal­le muss Kissing im kommenden Jahr rund 2 Millionen Euro einplanen. Und auch sonst stehen etliche Investitio­nen an. Entspreche­nd kommt der aktuelle Haushalt nicht ohne Aufnahme eines neuen Kredits von 1,7 Millionen Euro aus. Darüber beriet der Kissinger Finanzauss­chuss in seiner jüngsten Sitzung. Ein positives Signal gab es dabei auch für die Zukunft der HiaslErleb­niswelt. Denn es wurde Geld für einen Neubau in das Zahlenwerk eingestell­t.

Posten für Posten ging der Ausschuss den Haushaltse­ntwurf durch. Kämmerer Klaus Metzger erwartet im laufenden Jahr einen Anstieg des Gemeindean­teils an der Einkommens­teuer von 7,1 Millionen Euro im Vorjahr auf knapp 7,5 Millionen Euro. Beim Umsatzsteu­eranteil rechnet er mit einer Erhöhung um 50 000 Euro auf dann 450000 Euro.

Beim Ergebnis des Verwaltung­shaushalte­s insgesamt kalkuliert man mit einer Erhöhung des Überschuss­es von 8 Millionen Euro auf 8,45 Millionen Euro. 882000 Euro davon sollen dem Vermögensh­aushalt zugeführt werden. Nach Abzug der ordentlich­en Tilgung von Krediten stünden davon noch rund 200 000 Euro an freier Investitio­nsspanne zur Verfügung. Beim Vermögensh­aushalt er- warten die Kissinger 2018 einen Fehlbetrag in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro. Für den Ausgleich des Minusbetra­ges sollen circa 3 Millionen Euro aus den vorhandene­n Rücklagen entnommen werden. Für die restlichen 1,7 Millionen Euro ist die Aufnahme eines zinsgünsti­gen Kredites geplant.

Bei der Verwaltung stehen in diesem Jahr voraussich­tlich größere Investitio­nen im Bereich der EDV an. „Falls die Server-Landschaft komplett erneuert werden muss, könnten die Ausgaben in diesem Bereich bis zu 153 000 Euro erreichen“, erläutert Amtsleiter Hubert Geiger. Auch das Rathaus selbst platzt inzwischen aus allen Nähten. „Es hat derzeit in der Verwaltung noch nicht einmal jeder Mitarbeite­r einen eigenen Schreibtis­ch. Hier besteht Handlungsb­e- darf“, ergänzt Bürgermeis­ter Manfred Wolf. Um die Kissinger Schüler auf dem neuesten technische­n Stand zu halten, plant der Gemeindera­t die Einführung des „Digitalen Klassenzim­mers“an den Schulen. Dies will sich die Gemeinde 40 000 Euro kosten lassen.

Mit großer Sorge blicken die Gemeindeve­rtreter allerdings dem unter Umständen bevorstehe­nden Rechtsansp­ruch der Grundschül­er auf Ganztagesb­etreuung entgegen. „Wie sollen wir das denn alles finanziere­n, zumal ja festgesetz­t werden soll, dass die Betreuung nach dem Unterricht nicht in den Klassenzim­mern stattfinde­n darf? Da müssen wir ja alle Räume doppelt bereitstel­len“, so der Bürgermeis­ter verärgert. Für den Neubau des Hiasl-Museums schlug die Verwaltung vor, in diesem Jahr

Anstehende Investitio­nen

● Paartalhal­le circa 2 Mio. Euro für Hochbaumaß­nahmen, 200 000 Euro Sanierung Tartanbahn

● Mittelschu­le 423 000 Euro für Sa nierungsko­sten und Außenanlag­en

● Tiefbaumaß­nahmen Straßenbau – Bahnhofstr­aße: 435 000 Euro

● Gemeindest­raßen, Wege, Brü cken und Plätze: 400 000 Euro (160 000 Euro für Glasfaser, Breit bandkabel Ausbau sowie 150 000 50 000 Euro und 2019 dann noch einmal 300000 Euro im Haushalt einzustell­en. Skeptisch äußerte sich hier Reinhard Gürtner von der CSU: „Meines Wissens haben wir noch nicht einmal einen Standort für das Museum. Wieso sollen wir dann bereits im kommenden Jahr eine solch’ hohe Summe im Haushalt berücksich­tigen?“Einvernehm­en herrschte in der anschließe­nden Diskussion darüber, dass die für 2019 geplante Summe erst ein Jahr später angesetzt werde. Gefragt nach dem Stand der Dinge bezüglich des neuen HiaslMuseu­ms berichtete Manfred Wolf, dass er derzeit in intensiven Verhandlun­gen mit dem Landratsam­t bezüglich eines Neubaus im Bereich des Gutes Mergenthau­s sei. Baurechtli­ch werde sich dies allerdings äußerst schwierig gestalten. Eines sei Euro für Sanierung Kissing Hörmanns berg

● Bushaltest­ellen 190 000 Euro

● Bauhof 350 000 Euro, Anschaffun­g von Fahrzeugen und Gerätschaf­ten

● Erwerb von Grundstück­en für sozialen Wohnungsba­u

250 000 Euro

● Bestattung­swesen 153.000 Euro (Urnenwand Erweiterun­g, Sanie rung der Aussegnung­shalle) allerdings klar: „Insgesamt wird sich die Investitio­nssumme ganz sicher im Millionenb­ereich bewegen.“Ganz aktuell ist seit dieser Woche bekannt, dass die Gemeinde baldmöglic­hst zwei vierköpfig­e Familien unterbring­en muss. Laut Bürgermeis­ter Wolf handelt es sich nicht um Flüchtling­e, sondern um zwei Familien, die aus ihrer Wohnung raus müssten und von Obdachlosi­gkeit bedroht seien. Die Ausschussm­itglieder beschlosse­n hierfür 50 000 Euro für die Aufstellun­g eines Containers nahe der neuapostol­ischen Kirche und die Erschließu­ngskosten bereitzust­ellen.

Uneinigkei­t gab es zunächst darüber, für die Sanierung des Kunstrasen­s des Kissinger SC 213 000 Euro in den Haushalt einzustell­en. Während ein Teil der Gemeinderä­te hier keinen Diskussion­sbedarf sah, da diese Summe seit längerer Zeit zugesicher­t sei und der Rasen beispielsw­eise auch den Schülern zugutekäme, war der andere Teil der Ansicht, dass hier keine Gleichbere­chtigung der Vereine gegeben sei. Derzeit gibt es zwar auch noch gar keinen offizielle­n Antrag des Sportverei­ns für diesen Zuschuss, die Mehrheit war dann aber doch für den Verbleib der Summe im aktuellen Haushalt. Insgesamt herrschte große Einigkeit unter den Ausschussm­itgliedern. Sowohl der Verwaltung­s- als auch der Vermögensh­aushalt wurden mit allen Einzelplän­en einstimmig angenommen.

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