Der Lucky Man macht glücklich
Luke Mockridge plaudert vor 4000 Jugendlichen in der ausverkauften Schwabenhalle
Als „Lucky Man“tourt Comedian Luke Mockridge derzeit die großen Bühnen. Und weil diese, wie am Freitagabend auch die Augsburger Schwabenhalle, stets sehr gut gefüllt sind, dürfte er noch ein Stück glücklicher sein. Mockridge, Jahrgang 1989, schafft es ohne großen Inhalt mit seinem meist gleichaltrigen Publikum zwei Stunden zu plaudern über Kindheitstage und die unlängst zurückliegende Pubertät. Das genügt, um für Begeisterung und Glücksmomente zu sorgen.
Viel ist nicht neu an seinem aktuellen Programm, denn nach wie vor beschäftigt er sich mit der Generation der 90er. Allerdings, so behauptet Mockridge, stünde er nun an der Schwelle zum Erwachsenenalter. Erlebten wir hier also den ultimativen Abschied von der Kindheit und Pubertät von Mockridge? Werden wir in Zukunft nun nicht mehr mit ihm in den Keller hinuntersteigen und dort Angst vor Dunkelheit haben? Dürfen wir uns nun wirklich endlich von den Teletubbies verabschieden? Das jedenfalls verkündete Mockridge in seiner Plauderstunde.
Mühelos beherrscht er die große Halle und hält den Kontakt zu den 4000 Zuschauern von Beginn an. Zunächst verteilte er, wie gewohnt, großes Lob an sein Publikum. Ein Trick, den schon die Redner des antiken Roms beherrschten. Sie wollten so das Wohlwollen seiner Zuhörer gewinnen. Woher kommt ihr denn? Und schon klingt der herausposaunte Ortsname Untermeitingen wie ein ausgefeilter kabarettistischer Gag. Und immer sitzt glücklicherweise ein Kind in der ersten Reihe, das bei den Vibrator-Witzen ein Kinder-Schoko-Bonbon bekommt, damit es auch was hat, wenn es schon nichts zu lachen gibt. Natürlich gab es Schoko auch nach dem Diskurs zur Gruppenmenstruation in Mädchen-WGs.
Mit dem Erwachsenwerden dürfte es bei Luke Mockridge also wohl noch ein wenig dauern. Das Geheimnis des Erfolgs des Lucky Man liegt in seiner grundsätzlich optimistischen Erscheinung, seiner unbändigen Fröhlichkeit. Und diese Haltung, so scheint es, geht auf sein Publikum über. Deshalb hört es hin, wenn er die dumme Angeberei auf Facebook und Co. kritisiert.
Zwar jagt an diesem Abend letztendlich ein Klischee das nächste, aber das Publikum geht am Ende mit dem Gefühl der Zufriedenheit nach Hause. Hier wird Comedy fast zur Therapie. Und wenn es glücklich macht, hat die Plauderstunde sich gelohnt. Denn eben vom Glück träumen am Ende des Tages letztlich alle, egal ob die Generation der 90er oder die Millennials oder welche Generation auch immer.