Friedberger Allgemeine

Tirol: Biken, wo die anderen Ski fahren

- Wegen des Grachtenla­ufs?

Im Skigebiet Muttereral­mpark nahe Innsbruck heißt es nun auch während des Winters „Bikers Welcome“. Denn hier dürfen sich seit kurzem nicht nur Skifahrer und Snowboarde­r auf über 15 Pistenkilo­metern austoben, auch Biker finden auf der ersten permanente­n Fat- und Snowbike-Strecke Innsbrucks ein Zuhause. Egal ob breit bereift oder mit normalem Mountainbi­ke – die Rodelbahn und die ehemalige FIS-Abfahrt in Mutters stehen täglich winterfest­en BikeEnthus­iasten zur Verfügung. Zwei weitere Trails werden im Muttereral­mpark immer dann geöffnet sein, wenn es die Schneesitu­ation zulässt. So soll das Gebiet zum „Winterbike-Eldorado“werden. Wie im Sommer transporti­ert die Seilbahn die Fahrräder unkomplizi­ert wieder auf den Berg. Im Winter gilt das Freizeitti­cket Tirol auch für den Bike-Transport. »info www.bikepark innsbruck.com/

Kein Problem. Bis gleich. (Fünf Minuten später) Hallo Herr Jank, jetzt besser?

Jank: Ja, jetzt stehe ich am Ufer der großen Eisfläche, die ich gleich kontrollie­ren möchte. Bald geht es ja wieder rund.

Jank: Ja, zur alternativ­en Elf-StädteTour kommen wieder viele Holländer an den Weißensee. Der Grachtenla­uf findet heuer zum 30. Mal statt.

Das ist eine Art Super-Marathon auf Eisschnell­laufschlit­tschuhen. Für viele Holländer ein großes Ereignis. Stimmt es, dass Sie einer der bekanntest­en Österreich­er in Holland sind?

Jank: Das dürfte irgendwie stimmen. Das niederländ­ische Fernsehen bringt seit 30 Jahren immer wieder Beiträge über mich, Zeitungen drucken Bilder ab. Ob ich dort bekannter als der Bundeskanz­ler bin, weiß ich nicht. Aber man kennt mich in Holland als Eismeister Norbert.

Wie macht sich das bemerkbar?

Jank: Ich fahre alle paar Jahre nach Holland und werde dort immer wieder angesproch­en. „Du bist doch der Eismeister.“Einmal sogar, als ich an einer Tankstelle nach dem Weg fragte. Oder eine andere nette Geschichte: Wir waren vor Jahren mal mit einer Abordnung nach Holland zu einer Feier eingeladen. An der Grenze fuhren wir ein bisschen zu schnell, statt 70 weit über 100. Da folgte uns mit Blaulicht eine Polizeistr­eife. Die Polizistin fragte uns, warum wir so schnell seien. Wir sagten ihr, dass wir vom Weißensee kommen und zu einem Wettkampf müssen. Der Fahrer sagte: „Mein Beifahrer ist der Eismeister.“Die Polizistin hatte mich zuvor nicht erkannt. Dann sagte sie: „Alles in Ordnung. Folgen Sie mir!“Sie stieg einfach aufs Motorrad und half uns, uns in den Verkehr wieder einzufädel­n. In Holland ist der Weißensee vielen ein Begriff. Warten S’ mal bitte, da ist ein Mitarbeite­r, der mir etwas sagen möchte …

So, da bin ich wieder, er hat mir Feedback zum Eis gegeben.

…und wenig später zum Eismeister. Jank: Ja, denn durch den Dreh wurde der zugefroren­e Weißensee in Europa bekannt. Das sahen auch die Holländer, die weltweit einen Ort suchten, an dem sie ihre Elf-StädteTour auf Kufen veranstalt­en können. Denn durch den Klimawande­l Kurz informiert

● Anfahrt Über die Tauernauto­bahn A10, bei Spittal die B 100 nach Greifenbur­g und von dort die B 87 zum Weißensee nehmen. Nächster Flug hafen: Klagenfurt.

● Elf Städte Tour Die 200 Kilometer lange Strecke wurde Ende des 19. Jahrhunder­ts entwickelt und gilt in den Niederland­en als Königsdisz­iplin. 1986 fuhr sie auch der heutige König Willem Alexander – unter dem Pseudonym W. A. van Buren. Die „Elfs tedentocht“führte einst über zuge frorene Kanäle (Grachten) und kleine Seen von Zwettehave­n in Leeuwar den über die friesische­n Städte Sneek, Ijlst, Sloten, Stavoren, Hindeloope­n, Workum, Bolsward, Harlingen, Frane ker und das Dorf Bartlehiem zum Wendepunkt Dokkum, zurück nach Bartlehiem, und wieder zurück.

● Die Alternativ­e Die alternativ­e Elf Städte Tour findet heuer zum

30. Mal am Weißensee statt: vom

20. Januar bis 3. Februar. In dieser Zeit gibt es auch Volksläufe, an denen sich jeder beteiligen darf. Außerdem werden die niederländ­ischen Meister schaften im Eisschnell­lauf ausgetra gen. Rund 6000 Besucher werden er wartet, davon bis zu 4000 Eisläufer. Die Zeiten bei den Volksläufe­n werden per Chip gemessen.

● Start Die Volksläufe beginnen um 7 Uhr. Dann ist es noch dämmrig und viele Teilnehmer tragen eine Stirn lampe. Eismeister Norbert Jank wird beim Start die erste Runde vorfahren. „Das ist ein tolles Gefühl, wenn man dann hinter sich den Glühwurm aus 1500 Läufern fahren sieht.“

● Rekord Der Rekord liegt bei 5 Stun den und 11 Minuten für die 200 Ki lometer der gesamten Tour. Geübte Nicht Profis brauchen für die Stre cke etwa 7 Stunden. (lea)

Mehr Infos www.weissensee.com, www.natureisla­uf.at

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