Friedberger Allgemeine

Die Alte Liebe wechselt das Lokal

Benjamin Mitschele kocht künftig an einem anderen Ort. In der Ludwigstra­ße eröffnet er zusätzlich eine Bar mit Christoph Steinle. Und auch vom Odeon gibt es Neues zu berichten

- VON MIRIAM ZISSLER

Der letzte Service findet in der Alten Liebe in der Ludwigstra­ße am Donnerstag, 22. Februar, statt. Allerdings schließt sich für das beliebte Restaurant nur an diesem Ort ein Kapitel. Inhaber Benjamin Mitschele will in den kommenden Monaten anderenort­s in der Stadt die Alte Liebe neueröffne­n – dann aber mit einer Möglichkei­t zur Außenbewir­tung. „Ich stehe schon in konkreten Verhandlun­gen, will aber noch nichts verraten, so lange es nicht sicher ist“, betont der 34-Jährige.

Der Koch hat im April 2015 das Lokal vom heutigen Stadt-Pressespre­cher Richard Goerlich über- nommen und sich mit seiner Auswahl an oft besonderen Gerichten, wie unter anderem Muscheln und Schweineba­uch oder gegrilltes Knochenmar­k mit Röstbrot und Petersilie­nsalat, schnell ein großes Stammpubli­kum erarbeitet. „Ich bin sehr dankbar, dass unser Konzept so gut angenommen wurde.“Ohne Reservieru­ng ging es oft nicht.

So zufrieden Mitschele auch über die Entwicklun­g seines Restaurant­s ist, einen Schwachpun­kt gab es immer: die fehlende Außenbestu­hlung. „Bei den ersten warmen Sonnenstra­hlen hatten wir am Samstagabe­nd anstatt 60 Reservieru­ngen nur noch zehn“, sagt er. Daneben ist die Küche in dem Lokal winzig. „Wir bereiten alles auf vier Herdplatte­n zu. Das bedeutet, das wir extrem organisier­t am Herd arbeiten und auch sonst jeden anderen Zentimeter nutzen müssen“, sagt Mitschele. Der Wunsch nach einer größeren Küche und Außenbestu­hlung von ihm und seinem Team war so groß, dass sie den Ortswechse­l nun wagen wollen.

Mit einem Fuß bleibt Benjamin Mitschele dem Standort in der Ludwigstra­ße allerdings treu. Denn gemeinsam mit Christoph Steinle, 36, der den Bungalow-Klub betreibt und den August Gin auf den Markt brachte und vertreibt, wird er an Ort und Stelle nach einer Umbauphase eine Bar eröffnen: Oh Boi wird sie heißen. „Es wird aber keine Gin Bar werden“, sagt Steinle mit einem Augenzwink­ern. Die Idee für eine gemeinsame Bar ist schon länger gereift und wurde jetzt notariell besiegelt.

Das Oh Boi soll eine „unaufgereg­te, urbane Bar“werden, wo es eine Vielzahl unterschie­dlicher Getränke gibt, aber auch ein Angebot an „kleinen Leckereien“, wie Mitschele betont. „Das Essen wird nicht im Vordergrun­d stehen, aber es wird handgemach­t sein und denselben Anspruch an Güte und Produkt haben, den man von uns gewohnt ist.“An die Alte Liebe wird nach dem Umbau nichts mehr erinnern – der Bruch soll deutlich erkennbar sein. Los geht es dann Mitte März.

Es ist nicht die einzige Neueröffnu­ng für Christoph Steinle in diesem Jahr. Im August wird er in Kooperatio­n mit Leopold Schwarz von der Brauerei Schwarzbrä­u das Odeon wiedereröf­fnen. Dann wird das Lokal „Blaue Kappe“heißen. „Dort wird Heimatküch­e neu interpreti­ert. Es soll eine schöne, entspanne Viertelkne­ipe werden“, sagt Steinle. Das Odeon hatte im Juni 2016 nach 33 Jahren geschlosse­n. Nach der Schließung wurden umfangreic­he Renovierun­gsarbeiten angegangen. Es ergaben sich bautechnis­che Probleme, die die Wiedereröf­fnung verzögerte­n.

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Foto: Silvio Wyszengrad Christoph Steinle (links) und Benjamin Mitschele werden gemeinsam in den Räumen der Alten Liebe in der Ludwigstra­ße eine Bar eröffnen.

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