Friedberger Allgemeine

„Vater“der Campus Cat landet auf Forbes Liste

Als Unistudent hat Akilnathan Logeswaran die auf dem Unigelände lebende Katze populär gemacht. Nun kämpft er für ein vereintes Europa und wird von einem US-Magazin ausgezeich­net

- VON EVA MARIA KNAB Forbes Forbes Forbes-Liste ForbesMaga­zin

Das amerikanis­che Wirtschaft­smagazin kennen viele, weil es regelmäßig berichtet, wer zu den reichsten Menschen der Welt zählt. Einmal pro Jahr wählt die renommiert­e Zeitschrif­t aber auch die „30 unter 30“aus. Das sind junge Menschen, die sich für eine gute Sache engagieren und Vorbilder sind. Der frühere Augsburger Student Akilnathan Logeswaran ist nun auf dieser gelandet. Sein leidenscha­ftliches Engagement für ein vereintes Europa wird damit auch in den USA öffentlich wahrgenomm­en.

Logeswaran hat seine Ideen schon immer voller Elan in die Tat umgesetzt und damit ein großes Echo ausgelöst. An der Uni Augsburg hat er Volkswirts­chaft und Wirtschaft­sinformati­k studiert und nebenbei die Augsburger „Campus Cat“populär gemacht. Für den roten Kater, der sich gerne auf dem Unigelände tummelt, richtete Logeswaran eine eigene Facebook-Seite ein. Ein studentisc­hes Redaktions­team postet dort regelmäßig Bilder und Videos über den vierbeinig­en Sympathiet­räger der Universitä­t. Die Campus Cat ist inzwischen ein Medien- und Internetst­ar. Zeitungen und TV-Stationen, auch aus dem Ausland, haben über den Kater berichtet. Im sozialen Netzwerk Facebook verfolgen zehntausen­de Nutzer die Nachrichte­n über die Campus Cat.

Inzwischen ist Logeswaran mit seinem Studium fertig. Er lebt in München, arbeitet als Fachmann für Digitalisi­erungsproj­ekte bei einer Wirtschaft­sberatungs­firma und engagiert sich auch auf einer ganz anderen Ebene. Der gebürtige Deutsche, dessen Vater aus Sri Lanka stammt, setzt sich mit ganzer Kraft und viel Charisma für ein freies und vereintes Europa ein. Das hat sich nun auch bis in die USA herumgespr­ochen. Das Wirtschaft­smagazin

listet ihn der Kategorie „Recht und Politik“als eine der starken jungen Stimmen in Deutschlan­d, die für Europas Zukunft kämpfen. Der 29-Jährige habe Zehntausen­de mobilisier­t, um gegen Nationalis­mus und Abschottun­g an- zukämpfen und auch ein neues Reformkonz­ept mitentwick­elt, heißt es in dem US-Magazin.

Für sein Engagement gibt es viele Beispiele: Im vergangene­n Jahr, als in vielen Städten die Menschen für ein freies Europa und gegen Abschottun­g auf die Straße gingen, stand Logeswaran jeden Sonntag vor der Oper in München und diskutiert­e mit Passanten. Er hat die Münchner Gruppe der Bürgerbewe­gung „Stand Up For Europe“mit gegründet. Auch sonst ist er politisch für Europa aktiv und bestens vernetzt. Logeswaran ist Mitglied im Think Tank 30 des Club of Rome und engagiert sich im Jugendbeir­at des Weltwirtsc­haftsforum­s. Er sorgt mit dafür, dass seine jungen Mitstreite­r weltweit mit verschiede­nen Projekten aktiv bleiben. Über diese Ebene hat er auch Gelegenhei­t, sich mit hochrangig­en Politikern auszutausc­hen. Einige seiner Ideen zur Migrations­politik seien nun mit in ein Reformpapi­er für Europa eingefloss­en, sagt Logeswaran. Kürzlich wurde der Report beim Weltwirtsc­haftsforum in Davos an die europäisch­en Staatschef­s übergeben. Ein weiteres großes Anliegen sind ihm „Europäisch­e Bürgerfore­n“. Dort sollen möglichst viele Menschen darüber diskutiere­n, welche Vorstellun­gen sie von Europa haben. Über seine Listung im

freut sich Logeswaran natürlich sehr. Er betont aber auch: „Es gibt Millionen Menschen, die sich ebenfalls sehr engagieren.“Wichtig ist ihm vor allem, das sein großes Ziel der Vereinigte­n Staaten von Europa Wirklichke­it wird. Denn Logeswaran ist Europäer aus Überzeugun­g und Leidenscha­ft.

Der 29-Jährige ist in zwei Kulturen aufgewachs­en. Er hat Freunde in vielen Ländern und bislang auch überall Arbeit gefunden, wenn er unterwegs war. Er habe nie verstanden, warum man sich abschotten will, sagt er. „Europa ist für mich eine der größten Errungensc­haften, die es gibt, trotz aller Probleme.“Logeswaran findet auch, man sollte die EU nicht schlechtre­den, sondern auf der Basis des Erreichten weiter aufbauen.

Weil der 29-Jährige mit Leidenscha­ft für seine Visionen unterwegs ist, lässt er auch nicht locker. Auch nicht bei der Augsburger Campus Cat. „Ich wollte damals erreichen, dass sich die Augsburger Studenten auf dem Campus mehr austausche­n und sich mit der Universitä­t identifizi­eren“, sagt er. Deshalb liegt ihm das Projekt nach wie vor am Herzen. Die Facebook-Seite wird inzwischen von der dritten Generation von Studenten betreut. „Gerade suchen wir wieder neue Leute“, sagt Logeswaran.

 ??  ??
 ?? Foto: Nina Jakesova ?? Der frühere Augsburger Student Akilnathan Logeswaran hat es ins US Wirtschaft­smagazin Forbes geschafft. Er wurde unter die „30 unter 30“gewählt – junge Menschen, die sich engagieren und Vorbilder sind.
Foto: Nina Jakesova Der frühere Augsburger Student Akilnathan Logeswaran hat es ins US Wirtschaft­smagazin Forbes geschafft. Er wurde unter die „30 unter 30“gewählt – junge Menschen, die sich engagieren und Vorbilder sind.
 ?? Foto: Ines Heinbach ?? Die „Campus Cat“ist zu einem Medien star geworden.
Foto: Ines Heinbach Die „Campus Cat“ist zu einem Medien star geworden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany