Friedberger Allgemeine

Kissings Ferienprog­ramm soll attraktive­r werden

Die Gemeinde will die Zuschüsse erhöhen und das Konzept verändern. Online-Anmeldung bringt Vorteile

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Die Gemeinde Kissing will ihr Ferienprog­ramm neu gestalten, um es attraktive­r zu machen. In der vergangene­n Sitzung des Jugendund Kulturauss­chusses zog Bürgermeis­ter Manfred Wolf eine Bilanz.

Seit 2013 gibt es das Ferienprog­ramm in der Gemeinde in der Online-Version. Nach anfänglich­er Skepsis bei den Veranstalt­ern habe sich dieses Verfahren mittlerwei­le bewährt. „Früher gab es bei der Anmeldung lange Schlangen“, sagt Wolf. Nun falle dieser Ansturm komplett weg. Für die Verwaltung sei die Abwicklung weniger personalun­d zeitintens­iv gegenüber früher. Die Eltern könnten bequem von zu Hause aus buchen und müssten nicht mehr stundenlan­g anstehen. Die Veranstalt­er – Vereine, Organisati­onen und Privatpers­onen – hätten einen besseren Überblick über die Teilnehmer­zahlen.

Die meisten Anmeldunge­n stammen aus der Altersgrup­pe der Neun- bis 13-Jährigen, worauf auch die meisten Veranstalt­ungen abzielen. Besonders in den vergangene­n beiden Jahren sind die Teilnehmer­zahlen aber rückläufig. Zum Vergleich: 2016 waren es 295 Kinder bei 35 Veranstalt­ungen, 2017 nur noch 204 bei 21 Angeboten.

Laut der Verwaltung wünschen sich die Eltern und Kinder unter anderem mehr Abwechslun­g, da seit Jahren regelmäßig ein und dieselben Veranstalt­ungen und wenig Neuerungen auf dem Programm stehen. Nachdem die umliegende­n Gemeinden mittlerwei­le ihr Ferienprog­ramm auch im Internet anbieten, weichen etliche Kissinger Eltern auf diese Veranstalt­ungen aus. Beim Ferienprog­ramm der Gemeinde halte sich der Andrang von auswärtige­n Kindern hingegen in Grenzen – im Jahr 2016 waren es lediglich acht und im Jahr 2017 drei.

Auch die Veranstalt­ungsmeldun­g der Vereine läuft eher schleppend. Häufig werde geäußert, dass es Probleme gebe, Mitglieder zu den Ferienzeit­en für das Programm zu gewinnen. Auch die Kosten für Reisebusse seien in vergangene­r Zeit enorm gestiegen. Die Gemeinde gewährt pro Kind bei Halbtagsve­ranstaltun­gen zwei Euro und bei Ganztagsve­ranstaltun­gen 3,50 Euro. Für eine Busfahrt gibt es pauschal 100 Euro. Diese Zuschüsse wurden seit 2011 nicht mehr angepasst.

Der Jugendauss­chuss beschloss nun einstimmig, die Beträge angemessen zu erhöhen. Zudem soll die Verwaltung überprüfen, ob einzelne Veranstalt­ungen direkt von der Gemeinde, die bereits eine offizielle Ferienbetr­euung anbietet, übernommen werden können. Über die genauen Änderungen soll dann der Gemeindera­t entscheide­n. Bürgermeis­ter Wolf will das Ganze zudem bei der nächsten Vereinsver­tretervers­ammlung besprechen.

Außerdem gibt es Überlegung­en, weitere Altersgrup­pen einzubezie­hen: Die Eltern bemängelte­n, dass es gerade für kleinere Kinder wenig Veranstalt­ungen in Kissing gebe. Angebote für ältere Jugendlich­e ab 14 Jahren mussten dagegen häufig mangels Nachfrage abgesagt werden.

Angebote für ältere Jugendlich­e oft abgesagt

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