Kissings Ferienprogramm soll attraktiver werden
Die Gemeinde will die Zuschüsse erhöhen und das Konzept verändern. Online-Anmeldung bringt Vorteile
Kissing Die Gemeinde Kissing will ihr Ferienprogramm neu gestalten, um es attraktiver zu machen. In der vergangenen Sitzung des Jugendund Kulturausschusses zog Bürgermeister Manfred Wolf eine Bilanz.
Seit 2013 gibt es das Ferienprogramm in der Gemeinde in der Online-Version. Nach anfänglicher Skepsis bei den Veranstaltern habe sich dieses Verfahren mittlerweile bewährt. „Früher gab es bei der Anmeldung lange Schlangen“, sagt Wolf. Nun falle dieser Ansturm komplett weg. Für die Verwaltung sei die Abwicklung weniger personalund zeitintensiv gegenüber früher. Die Eltern könnten bequem von zu Hause aus buchen und müssten nicht mehr stundenlang anstehen. Die Veranstalter – Vereine, Organisationen und Privatpersonen – hätten einen besseren Überblick über die Teilnehmerzahlen.
Die meisten Anmeldungen stammen aus der Altersgruppe der Neun- bis 13-Jährigen, worauf auch die meisten Veranstaltungen abzielen. Besonders in den vergangenen beiden Jahren sind die Teilnehmerzahlen aber rückläufig. Zum Vergleich: 2016 waren es 295 Kinder bei 35 Veranstaltungen, 2017 nur noch 204 bei 21 Angeboten.
Laut der Verwaltung wünschen sich die Eltern und Kinder unter anderem mehr Abwechslung, da seit Jahren regelmäßig ein und dieselben Veranstaltungen und wenig Neuerungen auf dem Programm stehen. Nachdem die umliegenden Gemeinden mittlerweile ihr Ferienprogramm auch im Internet anbieten, weichen etliche Kissinger Eltern auf diese Veranstaltungen aus. Beim Ferienprogramm der Gemeinde halte sich der Andrang von auswärtigen Kindern hingegen in Grenzen – im Jahr 2016 waren es lediglich acht und im Jahr 2017 drei.
Auch die Veranstaltungsmeldung der Vereine läuft eher schleppend. Häufig werde geäußert, dass es Probleme gebe, Mitglieder zu den Ferienzeiten für das Programm zu gewinnen. Auch die Kosten für Reisebusse seien in vergangener Zeit enorm gestiegen. Die Gemeinde gewährt pro Kind bei Halbtagsveranstaltungen zwei Euro und bei Ganztagsveranstaltungen 3,50 Euro. Für eine Busfahrt gibt es pauschal 100 Euro. Diese Zuschüsse wurden seit 2011 nicht mehr angepasst.
Der Jugendausschuss beschloss nun einstimmig, die Beträge angemessen zu erhöhen. Zudem soll die Verwaltung überprüfen, ob einzelne Veranstaltungen direkt von der Gemeinde, die bereits eine offizielle Ferienbetreuung anbietet, übernommen werden können. Über die genauen Änderungen soll dann der Gemeinderat entscheiden. Bürgermeister Wolf will das Ganze zudem bei der nächsten Vereinsvertreterversammlung besprechen.
Außerdem gibt es Überlegungen, weitere Altersgruppen einzubeziehen: Die Eltern bemängelten, dass es gerade für kleinere Kinder wenig Veranstaltungen in Kissing gebe. Angebote für ältere Jugendliche ab 14 Jahren mussten dagegen häufig mangels Nachfrage abgesagt werden.
Angebote für ältere Jugendliche oft abgesagt