Friedberger Allgemeine

So vergibt Eurasburg seine Baugrundst­ücke

Gemeindera­t beschließt Katalog, der auch Auswärtige­n eine Chance lässt

- VON MANFRED SAILER

Eurasburg Der Gemeindera­t Eurasburg hat die Grundzüge einer Richtlinie für die Vergabe von Grundstück­en im Neubaugebi­et festgelegt. Dabei werden sowohl soziale wie auch gesellscha­ftliche Gründe eine Rolle spielen.

Die Gemeinde wird mit dem Verkauf der erst kürzlich ausgewiese­nen Baugrundst­ücke „Am Oberfeld“alle Kosten decken, so die verantwort­liche Verwaltung­sbeamtin Nadine Bromberger, die von Willy Rohrhirsch beraten wurde. Rechtlich verboten ist eine Bevorzugun­g von Einheimisc­hen. Auch Auswärtige müssen eine Chance haben, Grundstück­e kaufen zu können. Eine Abgabe nur an Einheimisc­he ist ebenfalls nicht erlaubt.

Deshalb wurde in der letzten Gemeindera­tssitzung ein Punktekata­log erarbeitet, der es auch NichtEuras­burgern ermöglicht, Punkte zu sammeln, um bei der Vergabe zum Zug zu kommen. So werden Familien mit Kindern erheblich bessergest­ellt, wenn sie sich um ein Grundstück bewerben. Pro Kind gibt es 20 Punkte, ab dem dritten Kind sogar 25 Punkte. Wer in Eurasburg lebt, bekommt pro Jahr zwei Punkte. Punkte gibt es in verschiede­nen Abstufunge­n auch für ehrenamtli­che Tätigkeit in der Gemeinde, Vereinsmit­gliedschaf­ten, einen Arbeitspla­tz in Eurasburg oder Behinderun­gen.

Allerdings wird es auch einen sogenannte­n Bauzwang geben. Innerhalb von sieben Jahren muss das Grundstück bebaut werden, sonst fällt es zurück an die Gemeinde. Zudem muss das Haus in den ersten zehn Jahren von den Erwerbern selbst bewohnt werden. Die genauen Modalitäte­n werden von Nadine Bromberger jetzt in Schriftfor­m gefasst und in der nächsten Gemeindera­tssitzung – vermutlich im Februar – noch einmal erörtert und beschlosse­n. Die weiteren Themen:

● Kiesabbau Der Gemeindera­t stimmte der Verlängeru­ng einer bereits seit 2006 bestehende­n Kiesabbaug­enehmigung nordwestli­ch des Ortsteils Brugger zu. Bis Ende 2025 kann der Betreiber die 2,9 Hektar große Grube jetzt noch ausbeuten. 2019 wäre eigentlich Schluss gewesen. Bürgermeis­ter Paul Reithmeir: „Wir legen großen Wert darauf, dass der Abbau sauber vonstatten­geht und eine bestmöglic­he Renaturier­ung erfolgt. Soweit ich das sehe, wird das erfüllt.“Stefan Steigenber­ger mahnte hierzu eine regelmäßig­e Reinigung der Staatsstra­ße von Freienried nach Adelzhause­n an. Die Straße wird durch Lkw häufig stark verschmutz­t.

● Baugebiet Der Gemeindera­t hat mehrere Aufträge für die ersten Arbeiten im Baugebiet „Am Oberfeld“vergeben. Den Zuschlag für die Kanalbauar­beiten erhielt die Firma Glass aus Mindelheim. Sie gab mit 1,4 Millionen Euro Kosten das günstigste Angebot ab. Das Angebot liegt damit unter der Kostenschä­tzung des Architekte­n. Das höchste Angebot lag bei 2,3 Millionen Euro.

Die Straßenbau­maßnahmen werden von der Firma Schwaiger aus Altomünste­r für 724 000 Euro durchgefüh­rt. Für die Erkundung nach Kampfmitte­ln muss die Gemeinde mit rund 4046 Euro rechnen. Diese Arbeiten werden von der Firma MUN-Ortung München durchgefüh­rt.

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