Titel Nummer vier für Tatjana Hesse
Bei den bayerischen Meisterschaften auf dem Doppel-Minitrampolin in Straubing sorgt sie für den einzigen Sieg des TSV Friedberg. Dennoch springen sechs Podestplätze heraus
Friedberg/Straubing Die Trampolinturner des TSV Friedberg starteten in die Wettkampfsaison 2018. In Straubing standen die bayerischen Meisterschaften auf dem Doppelminitrampolin auf dem Programm. Alle elf Teilnehmer konnten zwar ihre Trainingsleistungen abrufen, jedoch fehlte ihnen oft das nötige Quäntchen Glück. Insgesamt standen die Aktiven des TSV zwar sechsmal auf dem Treppchen, aber Tatjana Hesse war die Einzige, die ganz oben Platz nehmen durfte.
Der Wettkampftag startete mit elf Jugendturnerinnen in der Klasse bis 13 Jahren. Phoenix Baumgardt leistete sich gleich im ersten Durchgang einen Landungsschnitzer, den sie im zweiten trotz drittbester Wertung nicht mehr wettmachen konnte. Als Neunte verpasste sie das Finale – also die Durchgänge drei und vier um fünf Zehntel. Helena Chortikoglou erreichte das Finale als Siebte und kämpfte sich dort noch auf Platz vier vor. Bei ihrem ersten Doppelmini-Wettkampf fehlten nur 0,1 Punkte zu Bronze.
Auch bei den Jugendturnerinnen der Altersklasse 14/15 waren zwei TSVlerinnen am Start. Katharina Einertshofer wurde bei ihrem ebenfalls ersten Doppelmini-Wettkampf schließlich Vierte mit 0,2 Punkten Rückstand auf Platz drei. Diana Raffler holte sich die Silbermedaille.
Mit insgesamt vier Friedberger Jugendturnerinnen unter insgesamt acht war die Altersklasse 16 bis 18 eigentlich fest in der Hand des TSV. Ein Friedberger Trio auf dem Treppchen wäre möglich gewesen, doch es lief nicht optimal. Sophia Maurer und Anna Heiß, beide 2017 noch auf dem Treppchen, hatten als Jüngste in dieser Klasse einen schweren Stand. Sie erreichten zwar die Finaldurchgänge, mussten sich dort aber aufgrund kleinerer Unsicherheiten mit den Plätzen fünf und sechs zufrieden geben. Routinier Tatjana Hesse machte es besser: sie turnte neue Höchstschwierigkeiten und zeigte als Einzige dieser Klasse einen Doppelsalto. Dafür wurde sie fast jedem Durchgang mit der höchsten Punktzahl belohnt und musste sich nur einmal ihrer Vereinskameradin Laura Hillenbrand geschlagen geben.
Wer den Trainingsaufwand nicht kennt, musste den Eindruck haben, dass sie den vierten bayerischen Meistertitel in Folge spielend leicht errang. In Wirklichkeit war sie mit höchster Konzentration bei der Sache, denn das schmale Doppelminitrampolin verzeiht keine Leichtsinnsfehler. Das musste auch Laura Hillenbrand erfahren, die sich durch einen Landungsfehler bei der allerletzten Landung um Silber brachte und mit Bronze vorlieb nehmen musste.
Bei den Turnerinnen ab 19 Jahren waren nach kurzfristigen Absagen nur drei Aktive am Start. In einem trotzdem sehr spannenden Wettkampf waren die beiden Friedbergerinnen höflich und ließen Maria Stübinger aus Kulmbach knapp den Vortritt. So wurden Corinna Hoppe Zweite und Trainerin Jessica Pilz Dritte.
Als einziger männlicher Turner vertrat Lukas Heißler in der Altersklasse ab 16 Jahren die Farben des TSV. Wie im Vorjahr konnte er mit den durchweg älteren Konkurrenten mithalten und wurde wieder mit Bronze belohnt – nur zwei Zehntel hinter dem Straubinger Trainer Dimitrij Knauer. Dessen Schützling Anton Räß, ein WM-Aspirant, war nicht zu schlagen, er erhielt in jedem Durchgang die Höchstwertungen.
Ganz am Ende des Wettkampfin tags wurde noch ein Mannschaftsmeister gesucht, und zwar altersund geschlechtsübergreifend. Mit Anton Räß und seinem Trainer waren die Straubinger hier eine Klasse für sich und holten sich diesen Titel verdient. Die Friedberger schickten hier – nach Jahren der Abstinenz in diesem Bewerb – heuer gleich zwei Mannschaften ins Feld. Aufgrund der Resultate der Einzelwettkämpfe lagen diese vor dem Mannschaftsfinale auf den Plätzen zwei und drei. Letztendlich zählt aber nur die Wertung im Finale, was die Spannung erhöhen soll. TSV Friedberg I mit Laura Hillenbrand, Jessica Pilz, Tatjana Hesse und Lukas Heißler konnte dem Druck standhalten und sicherte sich hinter den Straubingern die Silbermedaille. Mit einem perfekten Doppelsalto-Durchgang holte sich Lukas Heißler hier die Tageshöchstwertung aller Friedberger Aktiven. Der TSV Friedberg II mit Corinna Hoppe, Diana Raffler, Anna Heiß und Sophia Maurer leistete sich dagegen kleine Unsicherheiten, was einmal mehr mit diesmal 0,3 Punkten Rückstand auf Burgkunstadt den Platz auf dem Treppchen kostete.
Trotz der kleinen Wermutstropfen waren alle Friedberger Trainer sehr zufrieden. Schließlich mussten Sarah Krüger, Michael Baumgardt und Christian Groß – alle drei an diesem Tag auch als Kampfrichter aktiv – keinen einzigen Übungsabbruch verzeichnen und, was noch wichtiger ist, keine Verletzung beklagen.