Friedberger Allgemeine

Betrifft: Friedhofsz­wang

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Zu „Ohne Sarg geht es nicht“(Bayern) vom 30. Januar:

Die unnachgieb­ige Äußerung von Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml im Landtag – „wir haben in Bayern eine gewachsene Bestattung­skultur, die eingehalte­n werden muss“– hat nicht nur mit Kultur, sondern auch mit immenser Geldmacher­ei zu tun. Dies betrifft nicht nur den Sarg, der nahezu um ein Vielfaches des Einkaufspr­eises an den Endkunden verkauft wird, sondern auch das gesamte Bestattung­srecht und den Friedhofsz­wang in Bayern. Eine Beisetzung nach bayerische­m Recht sowie eine Grabstätte auf den Friedhöfen ist für Normalster­bliche nicht selten ein großes finanziell­es Problem. Auch die soziologis­chen Parameter in unserer überaltert­en Gesellscha­ft haben sich immer mehr gewandelt. Mangels Angehörige­n, die eine Grabpflege übernehmen könnten, liegen anonyme Gräber unter pflegeleic­hten Rasenfläch­en oder Friedwälde­r im Trend. Viele Eltern möchten ihre Kinder auch mit der Grabpflege nicht belasten, zumal diese nicht selten in weit entfernten Orten wohnen. Vielen modernen Menschen fehlt auch jeder mentale Bezug zu einem kommunalen oder kirchlich verwaltete­n und streng reglementi­erten Friedhof. Immer öfter wünschen sich Menschen die Beisetzung ihrer Asche in freier Natur. Leider sind solche Wünsche in Bayern nur durch Umwege über das Ausland zu realisiere­n.

Rita Reichhardt, Aletshause­n Winzer

Die Arbeit der Politiker an einer Regierung erinnert irgendwie an eine Dampflok: 90% Dampf, 10% Fahrt. Man sollte den Politikern für jeden Monat ohne Regierungs­bildung die Hälfte der üppigen Diäten kürzen. Gerald Leitner, Seestall zu „Union und SPD müssen noch einmal nachsitzen“(Seite 1) vom 6. Februar

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