Wenn der Zebrastreifen schwebt
Eine neue Maltechnik soll das Unfallrisiko für Autofahrer und Fußgänger senken
Braunschweig Am Zebrastreifen gilt: Autofahrer müssen halten, damit Fußgänger sicher über die Straße kommen. Leider klappt das nicht immer. Manche Autofahrer düsen einfach über den Zebrastreifen, ohne Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen. An einer Straße im Braunschweiger Stadtteil Lehndorf haben sich die Leute darüber immer wieder geärgert. Sie wollen nun die Autofahrer dazu bringen, langsam zu fahren – mit einem Trick. Ein Zebrastreifen in 3D-Technik soll auf die Straße gemalt werden. Das Ganze wirkt, als ob Balken wie Hindernisse auf der Straße liegen.
Lehndorfs stellvertretender Bürgermeister Frank Schröter (Grüne) waren immer wieder Klagen von Anwohnern zu Ohren gekommen. „Als ich von dem 3D-Zebrastreifen hörte, dachte ich, dass das doch eine gute Möglichkeit wäre“, sagt der promovierte Ingenieur, der am Institut für Verkehr und Straßenbau der Technischen Universität Braunschweig arbeitet.
Allerdings gibt es das Problem, dass die gemalten Balken nachts und bei Regen nicht zu erkennen sind. Deshalb funktioniert der „Trick“nicht immer. Ob der 3D-Zebrastreifen tatsächlich auf die Straße gemalt wird, muss heute die Stadt entscheiden.
Ausprobiert wurde die Idee für die 3D-Zebrastreifen unter anderem in Island. Dort ist das Projekt allerdings nur mäßig erfolgreich – die Autofahrer hätten sich schnell an den neuen Zebrastreifen gewöhnt, gab der Erfinder der Maltechnik, Ralf Trylla, zu.