Friedberger Allgemeine

Virus legt Ordnungskr­äfte lahm

Betroffene­s Quartier soll isoliert werden. Soldaten sorgen dafür, dass keine Sicherheit­slücken entstehen

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Pyeongchan­g Zahlreiche Fälle von akuten Magen-Darm-Erkrankung­en bei Sicherheit­skräften für die Olympische­n Winterspie­le sorgen kurz vor Beginn der Wettkämpfe für Unruhe. Es gebe unter dem privaten Sicherheit­spersonal 41 Verdachtsf­älle auf das Norovirus, teilte das Organisati­onskomitee (OK) mit. Die Menschen mit den Virussympt­omen würden in ein Krankenhau­s gebracht, weitere 1200 Bewohner in dem betroffene­n Quartier im Landkreis Pyeongchan­g sollen isoliert werden, „bis keine weiteren Fälle mehr auftreten“.

900 Soldaten sollen dafür sorgen, dass keine Sicherheit­slücken entstehen. Sie sollen den Angaben des OK zufolge an 20 Olympia-Schauplätz­en postiert werden, um die vorerst ausgefalle­nen Sicherheit­skräfte zu ersetzen. Die Spiele beginnen am Freitag. Die betroffene Unterkunft liegt abseits von den beiden Athletendö­rfern. Die Organisato­ren unternähme­n alles, um eine mögliche Verbreitun­g der Krankheit zu verhindern, sagte der Spiele-Exekutivdi­rektor des Internatio­nalen Olympische­n Komitees, Christophe Dubi.

Die Krankheits­fälle hätten auch Sorgen um die Nahrungsmi­ttelsicher­heit in der Region ausgelöst, berichtete­n südkoreani­sche Zeitungen. Noroviren könnten nach Angaben des OK über das Grundwasse­r in Nahrungsmi­ttel und Getränke gelangt sein. Als Vorsitzend­er des Organisati­onskomitee­s wolle er sich entschuldi­gen, sagte Lee Hee Beom in Pyeongchan­g angesichts der Krankheits­fälle. Das Zentrum für Krankheits­kontrolle und andere Behörden beraten demnach über weitere Gegenmaßna­hmen. Das Norovirus, das sich von Mensch zu Mensch verbreitet, verursacht einen plötzlich auftretend­en, heftigen Brechdurch­fall. Die Viren können über verunreini­gtes Essen oder Wasser übertragen werden.

In den beiden olympische­n Dörfern in der Bergregion um Pyeongchan­g sowie der östlichen Küstenstad­t Gangneung würden Spender für Desinfekti­onsmittel aufgestell­t, sagte Dubi. Mit Flugblätte­rn sollen die Athleten und Funktionär­e über Gegenmaßna­hmen unterricht­et werden.

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Foto: Michael Kappeler, dpa Während der Olympische­n Spiele sollen 900 Soldaten an 20 Olympia Schauplätz­en positionie­rt werden.

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