Die Straßenbahn liefert Diskussionsstoff
Einige Anwohner der Trasse in Königsbrunn ärgern sich über die Entwicklung. Was die Stadt unternimmt
Königsbrunn Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 von Haunstetten nach Königsbrunn ist für die größte Stadt im Landkreis Augsburg ein lang gehegter Wunsch: Die nötigen Trassen bis zum Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) an der Eisarena wurden schließlich schon seit Jahrzehnten bei der Planung neuer Baugebiete freigehalten.
Bei den Anwohnern stößt der verkehrstechnische Durchbruch nicht nur auf Gegenliebe. Nach so vielen Jahren, in denen nichts passiert ist, hat man sich an den ruhigen Grünstreifen gewöhnt. Dass dort in einigen Jahren täglich die Bahnen rollen sollen, verärgert einige Anlieger. Bis die ersten Gleise gelegt werden können, hat die Stadt Königsbrunn um Bürgermeister Franz Feigl (CSU) noch einiges zu tun. Derzeit laufen Gespräche mit den Anwohnern zu deren Wünschen beim Lärmschutz.
In der bisherigen Planung der Stadtwerke sind im Bereich der Wohngebiete zwischen Augsburger Straße und ZOB ein sogenanntes tief-liegendes Rasengleis vorgesehen. Durchs Gewerbegebiet zwischen Stadtgrenze und Augsburger Straße soll die Bahn über ein Schottergleis rollen.
Im Stadtrat wurde diese Planung schon ausführlich diskutiert. Ergebnis: Man kann sich durchaus vorstellen, zum Wohl der Bürger ins Stadtsäckel zu greifen und aus eigener Tasche noch bessere Schallschutzmaßnahmen zu finanzieren. Im Bereich der Wohngebiete verspricht ein sogenanntes hoch-liegendes Rasengleis den bestmöglichen Schallschutz. Eine andere Möglichkeit wäre das tief-liegende Gleis mit zusätzlichen Lärmschutzwänden. Allerdings müssten einige Grundstücksbesitzer Flächen abtreten.
Die Stadt veranstaltet derzeit mehrere Versammlungen, bei denen die Planungen und die Möglichkeiten des Schallschutzes vorgestellt werden. Davon erhofft sich der Bürgermeister ein Stimmungsbild, das in die Meinungsbildung der Stadträte einfließen soll. Neben dem Schallschutz dafür noch geht es auch um den Trassenverlauf. Die Stadt braucht an einigen Stellen noch einige Quadratmeter Grund, um die Strecke wie geplant realisieren zu können.
Bürgermeister Feigl hofft, dass die Verhandlungen bis Ende Februar über die Bühne gegangen sind. Dann könnte der Stadtrat bereits im März eine Entscheidung fällen. Ein paar Hintertüren muss sich die Stadt mit Blick auf das laufende Planfeststellungsverfahren der Regierung von Schwaben offen halten.
Käme man dort beispielsweise zu dem Schluss, dass Lärmschutzwände nötig sind, würde die freiwillige Maßnahme der Stadt Königsbrunn entfallen. In diesem Fall würde der Bau von Augsburg aus bezahlt.
Königsbrunn wirbt mit Schallschutz