Friedberger Allgemeine

Schutzstre­ifen für Radler an der Luitpoldst­raße

Im Bauausschu­ss des Stadtrats sieht mancher darin zwar nur eine Scheinsich­erheit. Weil eine andere Lösung scheitert, gibt es am Ende doch die nötige Zustimmung

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Entlang der Friedberge­r Luitpoldst­raße soll nun doch ein Fahrradsch­utzstreife­n angelegt werden. Gegen die Stimme von Jakob Eichele (Freie Wähler) erteilte der Bauausschu­ss des Stadtrats der Verwaltung einen entspreche­nden Auftrag. Die Anwohner seien von diesen Plänen nicht sehr erbaut, berichtete Eichele. Sie hätten lieber einen richtigen Radweg, für den allerdings der Platz fehlt.

Bereits im Sommer 2016 hatte der Ausschuss über den Fahrradsch­utzstreife­n auf der Südseite der Straße diskutiert, wie es ihn bereits entlang der Afrastraße gibt. Damals war allerdings nicht klar, ob das an dieser Stelle überhaupt zulässig ist. Auch die Frage, ob die Anwohner Straßenaus­baubeiträg­e zahlen müssen, war noch offen. Letzteres ist inzwischen hinfällig, und von der Polizeiins­pektion Friedberg liegt eine positive Stellungna­hme vor. Auch bei einem Seminar zum Radwegebau sei darauf hingewiese­n worden, dass ein einseitige­r Schutzstre­ifen eine sinnvolle Lösung sein könne, berichtete Stefan Meyr, der Leiter der städtische­n Tiefbauabt­eilung.

Nach seiner Einschätzu­ng könnten Radfahrer demnach bergauf den Schutzstre­ifen nutzen und würden weniger oft verbotswid­rig den engen Fußweg befahren. „Bergab fahren die Radfahrer besser im laufenden Verkehr mit“, erläuterte Meyr. Die Polizei wies allerdings ausdrückli­ch darauf hin, dass der Schutzstre­ifen nicht entgegen der Fahrtricht­ung – also bergab – genutzt werden dürfe.

FW-Stadtrat Eichele sprach von einer „Scheinsich­erheit“und riet den Radlern, den Umweg über den Stefanange­r und den Kinderspie­lplatz zu machen.

Auch Roland Fuchs (SPD) äußerte Sicherheit­sbedenken: „Die Stellungna­hme der Polizei hat mich nicht überzeugt.“Sven Güntner (CSU) hatte ebenfalls Zweifel an der Sicherheit. Für Claudia Eser-Schuberth (Grüne) ist der Schutzstre­ifen besser als nichts. Am Ende gab es dennoch eine deutliche Mehrheit für die Markierung.

Für einen richtigen Radweg ist die Luitpoldst­raße zu schmal. Für den würden nämlich samt Trenngrün 3,50 Meter benötigt – dabei misst die gesamte Straße gerade sechs Meter. Das reicht gerade aus, um den 1,50 Meter breiten Schutzstre­ifen optisch zu markieren, für die Autofahrba­hnen bleiben noch 4,50 Meter übrig.

Zuletzt wurden auf der Luitpoldst­raße rund 6500 Fahrzeuge pro Tag gezählt, darunter 150 Lkw, die wegen des Verbots dort eigentlich gar nicht unterwegs sein dürften.

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MITTWOCH, 7. FEBRUAR 2018
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Foto: Thomas Goßner Auf der Südseite der Luitpoldst­raße (rechts im Bild) soll nun ein Sicherheit­sstreifen für Radfahrer markiert werden. Für einen richtigen Radweg, wie ihn sich die Anwohner wünschen, reicht der Platz nicht.

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