Schutzstreifen für Radler an der Luitpoldstraße
Im Bauausschuss des Stadtrats sieht mancher darin zwar nur eine Scheinsicherheit. Weil eine andere Lösung scheitert, gibt es am Ende doch die nötige Zustimmung
Friedberg Entlang der Friedberger Luitpoldstraße soll nun doch ein Fahrradschutzstreifen angelegt werden. Gegen die Stimme von Jakob Eichele (Freie Wähler) erteilte der Bauausschuss des Stadtrats der Verwaltung einen entsprechenden Auftrag. Die Anwohner seien von diesen Plänen nicht sehr erbaut, berichtete Eichele. Sie hätten lieber einen richtigen Radweg, für den allerdings der Platz fehlt.
Bereits im Sommer 2016 hatte der Ausschuss über den Fahrradschutzstreifen auf der Südseite der Straße diskutiert, wie es ihn bereits entlang der Afrastraße gibt. Damals war allerdings nicht klar, ob das an dieser Stelle überhaupt zulässig ist. Auch die Frage, ob die Anwohner Straßenausbaubeiträge zahlen müssen, war noch offen. Letzteres ist inzwischen hinfällig, und von der Polizeiinspektion Friedberg liegt eine positive Stellungnahme vor. Auch bei einem Seminar zum Radwegebau sei darauf hingewiesen worden, dass ein einseitiger Schutzstreifen eine sinnvolle Lösung sein könne, berichtete Stefan Meyr, der Leiter der städtischen Tiefbauabteilung.
Nach seiner Einschätzung könnten Radfahrer demnach bergauf den Schutzstreifen nutzen und würden weniger oft verbotswidrig den engen Fußweg befahren. „Bergab fahren die Radfahrer besser im laufenden Verkehr mit“, erläuterte Meyr. Die Polizei wies allerdings ausdrücklich darauf hin, dass der Schutzstreifen nicht entgegen der Fahrtrichtung – also bergab – genutzt werden dürfe.
FW-Stadtrat Eichele sprach von einer „Scheinsicherheit“und riet den Radlern, den Umweg über den Stefananger und den Kinderspielplatz zu machen.
Auch Roland Fuchs (SPD) äußerte Sicherheitsbedenken: „Die Stellungnahme der Polizei hat mich nicht überzeugt.“Sven Güntner (CSU) hatte ebenfalls Zweifel an der Sicherheit. Für Claudia Eser-Schuberth (Grüne) ist der Schutzstreifen besser als nichts. Am Ende gab es dennoch eine deutliche Mehrheit für die Markierung.
Für einen richtigen Radweg ist die Luitpoldstraße zu schmal. Für den würden nämlich samt Trenngrün 3,50 Meter benötigt – dabei misst die gesamte Straße gerade sechs Meter. Das reicht gerade aus, um den 1,50 Meter breiten Schutzstreifen optisch zu markieren, für die Autofahrbahnen bleiben noch 4,50 Meter übrig.
Zuletzt wurden auf der Luitpoldstraße rund 6500 Fahrzeuge pro Tag gezählt, darunter 150 Lkw, die wegen des Verbots dort eigentlich gar nicht unterwegs sein dürften.