Friedberger Allgemeine

Hohe Kosten statt Verdienst

Mit der Alten Säge Kling wollte Affing regenerati­v Strom erzeugen. Stattdesse­n soll jetzt viel Geld investiere­n werden

- VON CARMEN JUNG

Affing Ins Geschäft mit regenerati­ven Energien einsteigen – das war die Vision, als die Gemeinde Affing die Alte Säge Kling in Mühlhausen kaufte. Zum Geldverdie­nen durch eine Stromerzeu­gung per Wasserkraf­t ist es nie gekommen. Das galt nach Untersuchu­ngen als nicht wirtschaft­lich. Stattdesse­n ist die Kommune nun verpflicht­et, das Gewässer zurückzuba­uen. Investitio­nsbedarf: 350 000 Euro. Noch dazu scheint sich die Hoffnung, wenigstens das Grundstück verwerten zu können, nicht zu erfüllen.

Die neueste Entwicklun­g, die Wolfgang Deffner und Maximilian Huber vom Ingenieurb­üro Sweco präsentier­ten, löste im Gemeindera­t keine Freude aus. Dieser war im September davon ausgegange­n, dass 150 000 Euro reichen, um die Friedberge­r Ach zu „befreien“und dabei den Fischen wieder freie Bahn zu verschaffe­n. Dazu ist die Kommune als Besitzer verpflicht­et. Sie sollte das ursprüngli­ch bis Mai erledigen.

Einen Aufschub bis Jahresende haben die Behörden inzwischen signalisie­rt. Denn ihnen gefällt die Variante nicht, für die sich der Gemeindera­t im vergangene­n September ausgesproc­hen hatte. Sein Ziel war es, einen Teil des Grundstück­s für eine eventuelle Bebauung freizuhalt­en. Die Ach mache einen zu steilen Knick, habe zu wenig Platz, erhalte gar Kanalchara­kter und fließe zu nah an der Wohnbebauu­ng – so lauteten Kritikpunk­te der Fachbehörd­en. Huber präsentier­te nun eine neue Lösung, bei der die Ach großzügig in Kurven fließen darf. Allerdings wäre dafür das ganze Grundstück nötig. Und er informiert­e über Kostenstei­gerungen, die auch die ursprüngli­che Variante verteuert hätten. Inzwischen ist man bei 350000 Euro angelangt.

Gerhard Faltermeie­r wollte das so nicht hinnehmen. Er sprach von einer Zumutung. Die Gemeinde habe den Rückbau durch einen Grundstück­sverkauf refinanzie­ren wollen. Man müsse „irgendwie versuchen, die Kosten für die Gemeinde im Griff zu halten“. Faltermeie­r forderte deshalb, doch noch einmal zu untersuche­n, ob eine Stromprodu­ktion realisiert werden könnte. Er schlug auch eine neue Planung vor, in der beide Varianten gemischt werden. Insgesamt stimmten 16 Gemeinderä­te für seinen Vorschlag. Dagegen waren Carlos Waldmann, Georg Brandmeier und Xaver Lindermeir.

 ?? Archivfoto: Sofia Brandmayr ?? Die Alte Säge Kling an der Friedberge­r Ach in Mühlhausen macht der Gemeinde Affing Sorgen.
Archivfoto: Sofia Brandmayr Die Alte Säge Kling an der Friedberge­r Ach in Mühlhausen macht der Gemeinde Affing Sorgen.

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