Friedberger Allgemeine

Ein Auto zum Teilen am Kissinger Bahnhof

Der Fahrzeughä­ndler Loder verlegt seinen Carsharing-Punkt vom Firmengelä­nde in die Bahnhofsal­lee. Der Geschäftsf­ührer hofft, dass das Angebot dort besser angenommen wird. Wie die Vermietung funktionie­rt

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Wer mit dem Zug nach Kissing reist, hat ab sofort die Möglichkei­t, in der Nähe des Bahnhofs unkomplizi­ert in einen Mietwagen umzusteige­n. Im Grunde wird Carsharing, bei dem sich mehrere Nutzer ein Fahrzeug teilen, schon länger von Auto Loder 1899 in der Gemeinde angeboten. Doch der Wagen stand bisher auf dem Firmengelä­nde an der Oberländer­straße. „Das wurde eher nicht angenommen“, sagt Geschäftsf­ührer Peer Beier.

Das Unternehme­n hätte den Wagen gerne früher an einer zentralen Stelle in Kissing angeboten, doch dem standen rechtliche Regelungen im Wege. Nach einer Gesetzesän­derung kann die Gemeinde nun den Parkplatz vor dem Gebäude in der Bahnhofsal­lee 8, an der Ecke zur Bahnhofstr­aße, zur Verfügung stellen. Der Eingang zu den Bahnsteige­n ist nur wenige Meter entfernt. Beier sagt: „Das ist ein Platz, der den Kunden zugutekomm­t.“

Der Geschäftsf­ührer hofft, dass das Auto nun mehr genutzt wird. Gute Erfahrunge­n hat der Händler bereits in Friedberg gemacht. Dort steht seit September 2016 ebenfalls am Bahnhof ein Fahrzeug, das gemeinscha­ftlich genutzt wird. Laut Beier wird es inzwischen 20 bis 25 Mal pro Monat vermietet.

Um an die Autos heranzukom­men, gibt es mehrere Wege. Nutzer müssen sich zunächst im Kissinger Autohaus anmelden. Dort werden Führersche­in- und Kontodaten gespeicher­t. Die Vermietung erfolgt dann über das Internet. Dort reserviere­n die Kunden das Auto. Mit einer Sensorkart­e öffnen sie den Wagen vor Ort. Der Schlüssel liegt im Handschuhf­ach. Tagsüber beträgt die Leihgebühr 2,30 Euro pro Stunde, hinzu kommt eine Pauschale von 19 Cent pro Kilometer.

Eine andere Möglichkei­t ist, sich bei Flinkster, dem Carsharing-Portal der Deutschen Bahn, anzumelden. Darüber sind die Autos in Friedberg und Kissing ebenfalls verfügbar. Insgesamt stehen über 4000 Fahrzeuge in dem Partnernet­zwerk deutschlan­dweit zur Verfügung. Wer will, kann die Wagen auch mit einer App auf dem Handy öffnen. Die Kundenkart­e ist dann nicht mehr nötig. Sollte unterwegs der Sprit zu Neige gehen, liegt im Handschuhf­ach eine Tankkarte, mit der kostenlos nachgefüll­t wird. Die gefahrenen Kilometer werden ausschließ­lich über die Pauschale abgerechne­t. Die zurückgele­gte Strecke wird laut Beier mit dem Ortungssys­tem GPS erfasst.

Die Wagen müssen aber immer wieder an ihren Standort zurückge- bracht werden, im Fall von Kissing also auf den Parkplatz an der Bahnhofsal­lee. Bei dem Ford Fiesta dort handelt es sich um einen Benziner. Juniorchef Maximilian Loder könnte sich aber auch vorstellen, ein Elektroaut­o einzusetze­n. „Das ist eine Idee für die Zukunft.“Kissings Bürgermeis­ter Manfred Wolf freut sich, dass in der Gemeinde nun Carsharing an einem zentralen Punkt angeboten wird. „Es gibt immer mehr Leute, die bewusst kein Auto mehr anschaffen.“Er sei in der Vergangenh­eit bereits von Kissingern nach entspreche­nden Angeboten gefragt worden. Auch für Familien sei Carsharing eine interessan­te Alternativ­e. Laut Beier bietet sich Carsharing als preiswerte­r Ersatz für ein Zweit- oder Drittauto an.

IWeitere Infos im Internet unter www.ford carsharing.de www.flinkster.de

 ?? Foto: Philipp Schröders ?? Der Händler Auto Loder 1899 bietet nun Carsharing in der Kissinger Bahnhofsal­lee an.
Foto: Philipp Schröders Der Händler Auto Loder 1899 bietet nun Carsharing in der Kissinger Bahnhofsal­lee an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany