Friedberger Allgemeine

Was Merching sich vorgenomme­n hat

Der Gemeindera­t plant, die Kinderkrip­pe zu erweitern. Ein paar Dinge sind aber auch liegen geblieben

- VON CHRISTINA RIEDMANN POOCH

Merching Die Gemeinde Merching hat sich gerade im Hinblick auf die Kinderbetr­euung in der kommenden Zeit viel vorgenomme­n. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung sind mit dem aktuellen Haushalt die Weichen dafür gestellt worden.

Alexandra Hagen von der Finanzverw­altung stellte für die Jahre 2016 bis 2018 einen nahezu unveränder­ten Verwaltung­shaushalt in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro vor und notierte für das Jahr 2017 ein Plus in Höhe von circa 443528 Euro, das in die Rücklage fließt.

2016 wurde der Vermögensh­aushalt mit rund 8,7 Millionen Euro festgehalt­en – hier flossen die Gelder von dem Neubaugebi­et an den Holleräcke­rn mit ein. Für die Jahre 2017 (3,37 Millionen) und 2018 (2,66 Millionen) liegt der Vermögensh­aushalt deutlich niedriger. Eine wichtige Änderung sind die Kosten für das Wasserhaus. Hier hatte man zunächst lediglich mit Ausgaben für die Sanierung eines Ausgleichs­behälters gerechnet – nach genauerer Überprüfun­g muss nun auch die Technik angepasst werden, damit das Wasser permanent umgewälzt werden kann. Einige im Vermögensh­aushalt geplanten Maßnahmen konnten im vergangene­n Jahr nicht umgesetzt werden: darunter der Bau des Feuerwehrh­auses in Steinach sowie diverse Investitio­nszuschüss­e für Vereine und Einrichtun­gen. Außerdem fehlt noch die Abrechnung für die Straßenbau­maßnahmen am Mandichose­e. Daher war die veranschla­gte Kreditaufn­ahme nicht nötig. Außerplanm­äßig konnte vielmehr eine Sondertilg­ung für vorhandene Darlehen veranlasst werden – alle übrigen Mittel fließen in die Rücklage.

Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Eugen Seibert wertete den Haushalt als „in Ordnung“. Er rief den Rat und die Verwaltung aber dazu auf, sorgsam mit den Finanzen umzugehen und über Einsparung­en nachzudenk­en. Er ärgerte sich über die Negativzin­sen in Höhe von 6000 Euro, die durch Darlehen entstanden sind. Er führte vor Augen, dass die Einwohnerz­ahl seit 2011 nahezu konstant bei etwa 3000 Einwohnern liegt – das Volumen des Verwaltung­shaushalt jedoch von etwa vier Millionen 2007 auf über sechs Millionen Euro seit 2016 gestiegen sei. Auch die Kosten im EDV-Bereich haben sich seit 2014 um 73 000 Euro erhöht. Daher solle man intensiv über eine Kostensenk­ung der Energieaus­gaben etwa durch eine Photovolta­ikanlage bei der freiwillig­en Feuerwehr in Hochdorf oder Merching nachdenken.

Schließlic­h seien die geplanten Investitio­nen für die Zukunft immens: Die Sanierung der Schule soll weiterlauf­en. Die Erweiterun­g der Kinderkrip­pe, der dritte Bauabschni­tt der Hauptstraß­e, der Radweg nach Unterberge­n und auch die Unterstütz­ung eines Ärztehause­s stehen an. Im Moment gebe es keine Wertabschö­pfung – etwa durch ein neues Baugebiet –, und die Rücklagen würden Ende 2018 aller Wahrschein­lichkeit nach nur mehr 1,9 Millionen Euro betragen. Unerwartet­e Ausgaben kämen garantiert hinzu, führte Seibert aus.

Gemeindera­t Werner Schrom monierte den geringen Betrag von 35000 Euro, der für die Instandhal­tung der Straßen eingeplant ist. „Für 2019 müssen wir mehr Geld einplanen: Gerade dann, wenn die Gelder wegfallen, muss man die Straßen rechtzeiti­g repariert und saniert haben.“Bürgermeis­ter Martin Walch verwies in diesem Zusammenha­ng auf die Antwort des CSULandtag­sabgeordne­ten Peter Tomaschko bezüglich der Erhebung von Straßenaus­baubeiträg­en. Wie berichtet, hatte sich die Gemeinde mit der Bitte um weitere Informatio­nen an Tomaschko gewandt. „So wie es aussieht, werden die Beiträge abgeschaff­t. Alles andere kann man noch nicht beantworte­n“, berichtete Walch. Er fügte hinzu: „Dies wird ein Punkt sein, der uns und die Bürger noch lange beschäftig­en wird. Der politische Stil dieser Entwicklun­g gefällt mir gar nicht.“

● Anwesen in Hochdorf Ein ehemals landwirtsc­haftlicher Bereich in Hochdorf darf in eine private, nicht gewerblich genutzte Fahrzeugwe­rkstatt umfunktion­iert werden.

● Grundstück­e Im Zuge der Vermessung­sarbeiten, die sich beim Verkauf eines angrenzend­en Grundstück­s ergaben, stellte die Gemeinde fest, dass bei einem bereits geteerten, gemeindlic­h genutzten sieben Quadratmet­er großen Bereich nicht die Kommune, sondern ein Anlieger in der Fichtenstr­aße der Eigentümer ist. Dieser verkaufte der Gemeinde nun den Anteil.

Newspapers in German

Newspapers from Germany