Demonstration sorgt für Unverständnis
Zur kurdischen Demonstration:
„Ich will in meiner Stadt nie wieder Hassparolen hören“, beschwor Bert Brecht und ich meine, er spricht vielen aus dem Herzen, die am Montag die „friedliche Demonstration“kurdischstämmiger Mitbürger und die Gegendemonstration türkischstämmiger Mitbürger miterleben durfte.
Zuerst versammelten sich die Gruppen auf dem Rathausplatz und brachten sich mit aggressiven Sprechchören in Stimmung. Was gesagt wurde – kein Augsburger weiß es, denn es war auf kurdisch oder türkisch. Dann schritt die Gruppe lauthals skandierend unter starkem Polizeiaufgebot die Maximilianstraße entlang – mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Eine friedliche Demonstration ist ein demokratisches Grundrecht, das allen Gruppierungen zusteht. Wenn die Kurden friedliche Absichten verfolgen und sich von einer aggressiven türkischen Eroberungspolitik abgrenzen wollen, hätte ihnen ein zurückhaltendes Auftreten deutlich mehr Glaubwürdigkeit verliehen. So aber haben die Kurden sich einen Bärendienst erwiesen: Sie haben nicht nur die türkischen Nationalisten auf den Plan gerufen, sondern auch für Unverständnis bei den gemäßigten Bürgern gesorgt.
Ein derartiger Auftritt extremistischer Gruppierungen in der „Friedensstadt Augsburg“ist aus meiner Sicht bodenlos und darf von Bürgern, Politik und Medien nicht toleriert werden. Ich erwarte nun ein klares politisches Statement! Michael Cyran, Augsburg ein Krimineller zu sein, aus dem Weg.
Josef Gegenfurtner, Schwabmünchen