Bereit für neue Herausforderungen
Kreis Augsburg setzt auf bewährte Führungsriege. Kreisspielleiter und Vereine sind sich nicht immer einig
Aichach Friedberg Beim FußballKreistag in Neusäß nutzten 321 Vereinsdelegierte aus den Landkreisen Aichach-Friedberg und Augsburg die Möglichkeit, die Verbandsarbeit und die Entwicklung des Amateurfußballs in der Region aktiv mitzugestalten. Sie waren aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen zu äußern. Zudem wurde der Kreisausschuss gewählt.
Im Amt bestätigt wurden Carola Haertel (Friedberg) als Kreisvorsitzende und Oskar Dankesreiter (Thierhaupten) als Kreisjugendleiter. Auch ein Altbekannter ist wieder dabei. Reinhold Mießl wurde zum Kreisspielleiter gewählt. Der Täfertinger fungiert aktuell noch als Bezirksspielleiter, kehrt aber am Ende der Saison in den Fußballkreis Augsburg zurück. Den Posten als Kreisspielleiter bekleidete er schon vorher. Zum neuen Kreisbeauftragten für den Frauen- und Mädchenfußball wurde Sebastian Eisenhut gewählt. Er folgt auf Michelle Kois. Bestätigt wurde der bereits gewählte Thomas Färber als Kreis-Schiedsrichterobmann. Harald Schnitzlein (Sportgerichtsvorsitzender) und Till Hofmann (Ehrenamtsbeauftragter) komplettieren den Kreisausschuss.
Für die Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene, dass neben drei Spielern, die in der höherklassigen Mannschaft ab der Pause zum Einsatz kamen noch drei weitere eingesetzt werden dürfen, die von Anfang an aufgelaufen sind, sprachen sich 42,9 Prozent aus (dagegen 57,1 Prozent). „Das verstehe ich nicht“, meinte Kreisspielleiter Reinhold Mießl. Er hält die allgemein gültige Regelung, dass ein Spieler, der in der ersten Mannschaft zum Einsatz kam, für zwei Spiele oder zehn Tage für die untere Mannschaft gesperrt ist, für gerechter. Für die Möglichkeit, künftig wieder A-Junioren mit Vollendung des 18. Lebensjahres in Herrenmannschaften einsetzen zu dürfen, sprachen sich hingegen 72,6 Prozent aus (dagegen 27,4 Prozent). Für die Erhöhung der Anzahl an möglichen Auswechslungen auf Kreisebene auf fünf sprachen sich 47,3 Prozent aus (dagegen 52,7 Prozent).
BFV-Präsident und DFB-Vizepräsident Rainer Koch ging in seiner Rede auf die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Amateurfußball ein. Im Fokus standen die Positionierung und die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements sowie die nötige Digitalisierung des Amateurfußballs. Ein Antrag der JFG Neuburg, die Liveticker-Pflicht im höheren JuniorenBereich (Verbands- und Bezirksebene) aufzuheben, wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Koch: „Wir müssen uns fragen, ob und wie wir uns modern und zeitgemäß aufstellen. Ein Liveticker ergibt nur dann Sinn, wenn alle Spiele abgebildet werden. Um unsere Spitzenligen attraktiv darzustellen, braucht es einen Liveticker bei allen Spielen.“
Der jährliche Mehrbedarf des BFV in Höhe von 1,5 Millionen Euro für verschiedenste Projekte soll zu einem Drittel vom BFV selbst erbracht, ein Drittel soll aus Gebührenanpassungen bei den Trainerlizenzen erwirtschaftet und ein Drittel soll wie beim BFV-Gesamthaushalt von den Vereinen geschultert werden. Konkret sind das 120 Euro pro Verein pro Jahr. Die BFV-Sozialstiftung übergab einen Scheck in Höhe von 2000 Euro an Felix Seidel. Bei einem Stromunfall hatte der Fußballer des TSV Friedberg Kammerflimmern erlitten. Nachdem er aus dem Koma erwacht war, musste er das Laufen neu erlernen. Seit sechs Monaten befindet sich Seidel in einer Reha.